Artikulator: Wozu dient ein Kausimulator?

Simulation der Unterkieferbewegungen im Rahmen der zahnärztlichen Funktionsdiagnostik

Was ist ein Artikulator?

Der Artikulator ist ein Gerät zur Simulation der Unterkieferbewegungen und dient dem CMD-Zahnarzt und Zahntechniker im Rahmen der zahnärztlichen Funktionsanalyse zur Diagnose und Behandlung von Kaufunktionsstörungen/CMD.

Zudem wird der Artikulator oder auch Kau-Simulator, für die Herstellung von funktionell perfekt passendem Zahnersatz eingesetzt, besonders bei der Fertigung von kompletten funktionell-ästhetischen Rekonstruktionen (KFR), Zahnschienen oder Zahnprothesen.

Ober- und Unterkiefer sind über die beidseitigen Kiefergelenke verbunden. Biologisch vorgesehen ist eine harmonische Verzahnung bei gleichzeitig zentrischer Kiefergelenkposition.

Ein Artikulator ist so aufgebaut, dass er die anatomischen und mechanischen Gegebenheiten des natürlichen Kiefergelenks nachbildet, wobei muskuläre Strukturen oder neurophysiologische Vorgänge ausgeblendet werden. So kann das Gebiss des Patienten in Form von Gipsmodellen des Ober- und Unterkiefers im Kausimulator montiert und anschließend die Verzahnung (= Okklusion) bei unterschiedlichen dreidimensionalen Unterkieferbewegungen dargestellt werden.

Der Begriff Okklusion bezieht sich normalerweise auf die Bisslage am Menschen und bedeutet die geschlossene Stellung der Zähne, also das Ineinandergreifen der Zähne beim Schließen.
Jedoch kann der Zahnarzt aus der Montage der Zahnmodelle im Artikulator, die Okklusion und Kiefergelenkbewegungen simulieren und hieraus Informationen über evtl. vorliegende Störungen der Verzahnung gewinnen (= gestörte Okklusion).

Anlegen eines Gesichtsbogens am Patienten.
Anlegen eines Gesichtsbogens am Patienten.
Bildquelle: ©Panadent
 

Anlegen des Gesichtsbogens an den anatomischen Schädelstrukturen.
Anlegen des Gesichtsbogens an den anatomischen Schädelstrukturen.
Bildquelle: ©Panadent
 

Übertragung des Gesichtsbogens in den Artikulator.
Übertragung des Gesichtsbogens in den Artikulator.
Bildquelle: ©Panadent
 

Wozu dient ein Gesichtsbogen?

In einem nächsten Schritt wird am Patienten ein sogen. Gesichtsbogen mit Bissgabel angelegt. Dieses Gerät ermöglicht die Lagebestimmung des Oberkiefers.

Anschließend wird der Gesichtsbogen (Transferbogen) am Artikulator befestigt und das Gipsmodell des Oberkiefers auf der Bissgabel „einartikuliert“. Das Unterkiefermodell wird anhand der Kieferrelationsbestimmung mittels Zentrik-Registrat zum Oberkiefermodell „einartikuliert“.

Die Anwendung eines Gesichtsbogen ist bei der Planung von Zahnersatz, auch von Einzelkronen, unerlässlich, um korrekt übertragbare Werte für die Okklusion des Zahnersatzes zu erhalten.

Bei kompletten Zahnersatz-Restaurationen in Ober- und Unterkiefer ist zusätzlich eine Axiographie (instrumentelle Bewegungsanalyse) notwendige Voraussetzung, um die individuell am Patienten gemessenen Kiefergelenksbahnen auf den Artikulator übertragen zu können.

Nur mit einem Mittel- oder Vollwertartikulator können die individuellen Kiefergelenkbewegungen simuliert werden und damit ist diese Technik unerlässlich für die Anfertigung von adjustierten Aufbissschienen, wie der DROS®-Schiene und von hochwertigem, funktionell-ästhetischem Zahnersatz.

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