Weisheitszähne: Zusammenhang mit CMD

Die Weisheitszähne als Auslöser von Kaufunktionsstörungen

Wie können „Zähne ohne Funktion“ einen falschen Biss und Verspannungen verursachen?

Die Weisheitszähne gelten als Nachzügler bei der Bezahnung des Menschen und machen sich meist erst im Alter von 18 oder 19 Jahren bemerkbar. Sie liegen jeweils im Ober- und Unterkiefer nach dem letzten Backenzahn an achter Stelle, der CMD-Zahnarzt spricht daher vom „Achter“; es können vier oder auch weniger Weisheitszähne angelegt sein, in einigen Fällen auch mehr als vier.

Im Laufe der Evolution wurden die Weisheitszähne nicht mehr gebraucht und sind daher Zähne ohne Funktion. Sie haben im entwicklungsbedingt kleiner werdenden Kieferknochen nicht mehr ausreichend Platz und können so die Nachbarzähne und deren Wurzeln beeinträchtigen. Teils verbleiben sie im Kiefer, teils brechen sie unvollständig durch, erreichen damit nicht die Kauebene und können zu einer Störung der Okklusion, zu einem „falschen Biss“ führen.

Röntgenaufnahme: Je 2 Weisheitszähne in Ober- und Unterkiefer, die keine Funktion mehr haben, jedoch die harmonische Verzahnung stören und damit CMD verursachen können.
Röntgenaufnahme: Je 2 Weisheitszähne in Ober- und Unterkiefer, die keine Funktion mehr haben, jedoch die harmonische Verzahnung stören und damit CMD verursachen können.
Bildquelle: ©GZFA
 

Weisheitszähne als mögliche Ursache von CMD

Bedingt durch den Platzmangel kann es damit häufig auch im Laufe des Hervorwachsens der Weisheitszähne aus dem Kiefer, zu Beschwerden und Schmerzen einer craniomandibulären Dysfunktion, CMD kommen. Die Auswirkungen sind am Unterkiefer meist stärker ausgeprägt als am Oberkiefer.

Sehr viele Jugendliche weisen ab dem 18./19. Lebensjahr, nach Abschluss des knöchernen Wachstums, starke Verlagerungen der Weisheitszähne innerhalb der Zahnreihen auf.
Dies führt oft zu Fehlfunktionen der Zähne mit möglicher Fehlstellung der Kiefergelenke und Muskelschmerzen oder Verspannungen im Kiefer- und Gesichtsbereich.

Zudem sind Weisheitszähne oft anfällig für schwere Parodontitis mit tiefer Taschenbildung und für Karies.
 

Entfernen der Weisheitszähne kann CMD vorbeugen

Aufgrund möglicher Probleme mit den Weisheitszähnen, gehört die Entfernung zu den häufigsten Operationen in der Zahnarztpraxis. Allerdings sollte eine Operation immer gut abgewägt werden, besonders wenn keine Beschwerden vorliegen.

Bei akuten Problemen wie Druckschmerzen am Kiefer, Entzündungen des umliegenden Gewebes oder als mögliche Ursache von Gesichtsschmerzen oder Zahnschmerzen, sollten störende Weisheitszähne auf jeden Fall entfernt werden. Auch als präventive Maßnahme, um mögliche CMD-Symptome im Vorfeld zu vermeiden, kommt die Extraktion in Frage.

Die Wurzeln vieler Weisheitszähne sind häufig stark im Kieferknochen verankert und weisen oft ausgeprägte Verästelungen auf. Daher sollte die operative Entfernung besonders von kompliziert gelagerten, elongierten oder gekippten Weisheitszähnen von erfahrenen Zahnärzten, Implantologen, Oralchirurgen oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt werden.

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