Sprechstunde für Rückenschmerzen: Wann hilft der Zahnarzt?

Was erfahre ich in der Rückenschmerz-Sprechstunde?

Ursachen und Therapie des Volksleidens Rückenschmerzen

Fast jeder Mensch kennt das: Irgendwo im Rücken zwickt es, die Beweglichkeit ist eingeschränkt, der Nacken steif und die Muskeln sind verspannt. Heftiger werden die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall, eingeklemmten Nerven oder Wirbelblockaden. Es kann auch sein, dass innere Erkrankungen für die Rückenschmerzen verantwortlich sind, z. B. Nierensteine, Gürtelrose oder Lungenentzündung. Die Schmerzen strahlen aus, und die Ursachen sind nur durch genaue Untersuchungen bei Fachärzten herauszufinden.

Mangelnde körperliche Bewegung, stundenlanges Sitzen und dadurch bedingte Fehlhaltungen gehören heutzutage zu den Hauptursachen für Rückenschmerzen und Muskelverspannungen an Nacken und Schultern.

Sprechstunde für Rückenschmerzen: Liegt eine Kaufunktionsstörung als Ursache vor, kann auch der Zahnarzt helfen.
Sprechstunde für Rückenschmerzen: Liegt eine Kaufunktionsstörung als Ursache vor, kann auch der Zahnarzt helfen.
Bildquelle: ©GZFA
 

Mögliche Ursache für Rückenschmerzen aus Sicht der Zahnmedizin

Wenn all diese Ursachen ausgeschlossen werden können, sich die Schmerzen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich als wiederkehrend und therapieresistent erweisen, dann kann die Ursache im Kausystem verortet sein. Denn Fehlfunktionen im Kauapparat, sog. Okklusionsstörungen, gelten als dentaler Risikofaktor für massive Verspannungen der Kaumuskulatur und daraus resultierender orthopädischer Folgesymptome, wie HWS-Syndrom oder Muskelschmerzen an Schulter und Rücken.
Daher ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen „ZahnArzt“ und CMD-Zahnärzten einerseits und Orthopäden, Physiotherapeuten, Osteopathen, Psychologen und weiteren Fachärzten andererseits gefragt, um dem Patienten zu helfen und die Rückenschmerzen zu lindern oder zu beseitigen.
 

Wie können Rückenschmerzen mit den Zähnen und der Kaufunktion zusammenhängen?

Die Zahn- und Mundgesundheit hat Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit. Das trifft nicht nur auf bakterielle Zahnkrankheiten zu, sondern Zahnfehlstellungen und funktionelle Fehlbelastungen des Kauapparates können vielfältige Symptome verursachen.

Man spricht von einer gestörten Okklusion, wenn der Biss zwischen Ober- und Unterkiefer Fehlkontakte aufweist. Das können Vorkontakte sein, die mit hoher Muskelkraft „weggepresst“ oder „weggeknirscht“ werden und auf Dauer die Kaumuskulatur massiv verspannen und auch Druck auf die Kiefergelenke ausüben und deren korrekte Position verändern. Die sich entwickelnde sogen. craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann mit einer Vielzahl unterschiedlichster Krankheitssymptome in Verbindung stehen wie z. B. Kiefergelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Bruxismus/Zähneknirschen, Zungenbrennen, Augenflimmern, Zahnwanderungen etc.

Neuromuskuläre Mechanismen sind für die Weiterleitung der Verspannungen in andere Körperregionen – auf Rücken, Nacken und Schultern – verantwortlich. Stress ist ein weiterer Risikofaktor für Muskelverspannungen und kann diese Symptomatik ebenfalls auslösen oder sogar noch verstärken.
 

Wie geht der Zahnarzt in der Sprechstunde vor?

Der spezialisierte CMD-Zahnarzt wird zunächst in der Sprechstunde eine klinische und manuelle sowie bei Verdacht auf eine funktionelle Störung auch eine instrumentelle Funktionsanalyse bzw. CMD-Diagnostik vornehmen. Ergibt die Funktionsdiagnostik eindeutige Hinweise für dentale Risikofaktoren, kann eine DROS®-Schienen-Therapie durchgeführt werden.

DROS®-Schienentherapie: Diagnose und Behandlung von Kaufunktionsstörungen und möglichen Folgesymptomen.
DROS®-Schienentherapie: Diagnose und Behandlung von Kaufunktionsstörungen und möglichen Folgesymptomen.
Bildquelle: ©GZFA
 

Wie wirkt die DROS®-Schienentherapie zur Muskelentspannung?

Bei der DROS®-Schiene handelt sich um eine Aufbissschiene für den Oberkiefer, die hauptsächlich nachts getragen wird. Die Therapie mit DROS ist in zwei Phasen unterteilt:
Die 1. Phase der Schiene ist die Diagnose- und Relaxierungsphase: Die problematischen Fehlkontakte zwischen Ober- und Unterkiefer werden analysiert, die Kaumuskulatur entspannt. Die zweite Phase der Schiene wirkt als Orientierungs- und Stabilisierungsphase: Die Kiefergelenke orientieren sich in ihre physiologische Position (physiologische Zentrik), und stabilisieren sich in dieser Lage. Ziel der Schienentherapie ist die Harmonisierung und Synchronisierung der Biomechanik von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken. Während der Patient die Schiene trägt, sind mehrere Termine beim behandelnden Zahnarzt nötig, der die Schiene jeweils fein justiert, bis das gewünschte Ziel erreicht ist.

In einem begrenzten Zeitraum ca. 7 bis 10 Wochen gelingt es mit dem DROS®-Konzept, die physiologisch korrekte Lage von Kiefergelenken und Zähnen wiederherzustellen und damit die Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition. Nach Abschluss dieser Behandlung können sich in enger Zusammenarbeit mit anderen zahnärztlichen Disziplinen, sofern noch nötig, weitere Behandlungen anschließen, um z. B. Fehlstellungen der Zähne prothetisch oder kieferorthopädisch zu korrigieren.

Sprechstunde für Rückenschmerzen: Das Volksleiden kann auch als Folge einer Fehlfunktion des Kausystems auftreten.
Sprechstunde für Rückenschmerzen: Das Volksleiden kann auch als Folge einer Fehlfunktion des Kausystems auftreten.
Bildquelle: ©Gina Sanders | Fotolia/Adobe Stock | 48183351
 

Wichtige Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen

Da aus zahnärztlicher Sicht Muskelverspannungen, ausgelöst durch Fehlfunktionen der Zähne und Stress, ursächlich für Kaufunktionsstörungen und damit auch möglichen orthopädischen Folgesymptomen verantwortlich sind, gehören vorangehende oder begleitende Maßnahmen zur Muskelentspannung zur Therapie. Hilfreich sind etwa die Anleitung zu Entspannungsübungen, Muskelmassagen und gezieltes Bewegungstraining.

Grundsätzlich gelten moderater Sport und Muskelaufbau sowie eine regelmäßige und ausgewogene Bewegungsarbeit als beste Prävention und Therapie von Rückenschmerzen. Geeignete Maßnahmen und Übungen hierfür bieten besonders Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen an.
 

Wer hält die Sprechstunde für Rückenschmerzen?

Die auf CMD spezialisierten Zahnärzte und Zahnärztinnen halten die Sprechstunde für Rückenschmerzen in ihrer Praxis und arbeiten interdisziplinär mit Spezialisten und Ärzten anderer Fachrichtungen zusammen (z. B. Orthopäde, Physiotherapeut, Osteopath etc.)

Ärzte, die sich auf CMD spezialisiert haben, arbeiten intensiv mit zahnmedizinischen Kollegen zusammen und halten die Sprechstunde für Rückenschmerzen auch in ihrer Arztpraxis ab.

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