Parodontosebehandlung in München: Ablauf und Kosten

26. Januar 2021
Parodontologie

Parodontosebehandlung in München: Ablauf und Kosten


MunichDent Zahnärzte
Bildquelle: ©GZFA

Ursachen, Diagnose und Behandlung einer Parodontose

Zahnbetterkrankung sehr weit verbreitet

Mit modernster Diagnosetechnik wird in der Zahnarztpraxis München zunächst einmal festgestellt, wie ausgeprägt die Parodontitis ist, um mit der genau richtigen Parodontosebehandlung die weitere Verschlimmerung dieser Zahnbetterkrankung zu stoppen und die Zähne zu erhalten.

Parodontose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Sie ist nicht nur die Hauptursache von Zahnverlust, sondern sie kann auch Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben. Da die Zahnbetterkrankung sehr weit verbreitet ist, spricht man auch von einer Volkskrankheit. Laut der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie haben rund 80 % der Erwachsenen eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die man als Vorstufe zu der Entzündung des Zahnhalteapparates ansieht. Bei bis zu 65 % liegt bereits eine unterschiedlich weit ausgeprägte Parodontitis vor.

Parodontose entsteht durch bakterielle Beläge auf den Zähnen (Plaque) und die dadurch ausgelöste Entzündungsreaktion des Körpers. Das Zahnfleisch wird angegriffen. Vom Zahnfleischsaum aus, der den Abschluss zu den Zähnen bildet, greift die Entzündung weiter um sich und bildet sogenannte Zahnfleischtaschen. Diese können über einen Zentimeter tief werden und sind der ideale Tummelplatz für Bakterien. Je tiefer die Zahnfleischtaschen sind, desto schwieriger wird es, der Zahnbetterkrankung Einhalt zu gebieten.

Parodontosebehandlung in München: Ablauf und Kosten.
Parodontosebehandlung in München: Ablauf und Kosten.
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Chronischer Verlauf gefährdet den Zahnerhalt

Die Entzündung kann, wenn der Patient sich nicht beim Zahnarzt behandeln lässt, auf den Kieferknochen und die Wurzeln übergehen und einen chronischen Verlauf nehmen. Das Zahnfleisch bildet sich zurück und legt die langen Zahnhälse frei. Der Kieferknochen wird ebenfalls zerstört. Dabei verlieren die Zähne ihren festen Halt und lockern sich, fallen im schlimmsten Fall aus.
 

Welche Ursachen gibt es für Parodontose?

Die häufigsten Ursachen für Parodontitis sind unzureichende Mund- und Zungenhygiene, falsche Ernährung, geschwächtes Immunsystem, Rauchen, Zahnfehlstellungen, Engstände zwischen den Zähnen bzw. eine Kombination der genannten Faktoren. Darüber hinaus können u. a. hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft, überstehende Füllungen, genetische Faktoren, trockene Mundschleimhaut, allgemeingesundheitliche Erkrankungen wie z. B. Diabetes und bestimmte Medikamente eine Parodontitis fördern oder einen schwereren Verlauf verursachen.
 

Symptome einer Parodontose, die man selbst wahrnehmen kann

Je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Deshalb sollte man sehr achtsam sein und Veränderungen am Zahnfleisch bewusst wahrnehmen. Bei ersten Symptomen wie gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch oder Zahnfleischbluten gilt es, schnell einen Termin in der Zahnarztpraxis zu vereinbaren. Da die ersten Anzeichen einer Parodontitis meist schmerzfrei sind, werden sie von vielen Menschen als harmlos angesehen. Dies ist jedoch ein Trugschluss, der Zähne kosten kann.

Höchste Alarmstufe besteht, wenn das Zahnfleisch bereits zurückgegangen ist und kleine Dreiecke zwischen den Zähnen sichtbar werden. Dies kann auch mit Schmerzen verbunden sein, denn die freiliegenden Zahnhälse sind empfindlich und reagieren häufig auf kalte oder heiße Speisen und Getränke und süße oder saure Lebensmittel.
 

Diagnostik in der Zahnarztpraxis

Das Ziel der Parodontosebehandlung ist es, die Infektion zu stoppen und das stützende Gewebe zu erhalten, damit die natürlichen Zähne ihren Halt nicht verlieren. Welche Therapie der Zahnarzt oder Parodontologe vorschlägt, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab.

Um genau festzustellen, wie weit die Zahnbetterkrankung bereits fortgeschritten ist, wird der sogenannte Parodontal Screening Index (PSI) dokumentiert. Hierbei wird mit einer Spezialsonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen, auch wird vom Zahnarzt festgehalten, ob und wie stark das Zahnfleisch blutet. Man nennt dies BOP („Bleeding on Probing“, was so viel heißt wie: Zahnfleisch-Blutung beim Sondieren). Des Weiteren werden Röntgenbilder angefertigt, um den Knochenstatus zu untersuchen und zu sehen, ob der Kieferabbau bereits begonnen hat.

Eine zusätzliche Speicheluntersuchung durch ein Labor kann außerdem durchgeführt werden. Dies ist ratsam, wenn Antibiotika eingesetzt werden soll. Dadurch werden die Bakterien analysiert und das entsprechende Medikament und die Dosis können genau auf das Ergebnis abgestimmt werden.
 

Wie wird die Parodontose behandelt?

Bei einer Taschentiefe bis etwa 3,5 mm reicht es meist aus, alle Zahnbeläge mit einer Professionellen Zahnreinigung zu entfernen und auch die häusliche Mundpflege akribisch zu betreiben. Neben Gels, die der Zahnarzt direkt in die Zahnfleischtaschen einbringt, können Naturheilmittel mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie z. B. Salbei, Kamille, Propolis oder Ingwer unterstützend als Mundspülung eingesetzt werden.
 

Tiefe Reinigung und chirurgische Behandlung

Sind die Zahnfleischtaschen tiefer als 3,5 mm, liegt eindeutig eine leichte bis mittelschwere Parodontose vor. Es besteht sofortiger Handlungsbedarf. Die sogenannte geschlossene Parodontosebehandlung ist die häufigste Therapie. Dabei reinigt der Zahnarzt unter lokaler Betäubung mit speziellen feinen Instrumenten die Zahnfleischtaschen und entfernt die vorhandenen Bakterien. Man nennt diesen Vorgang Kürettage. Abschließend wird die Zahnwurzel geglättet, was die erneute Ansiedelung von Bakterien erschwert.

In der modernen Zahnarztpraxis werden Laser- oder Ultraschallgeräte zur Reinigung der Zahnoberflächen über und unter dem Zahnfleischrand eingesetzt. Diese Therapien sind besonders gewebeschonend und es wird fast keine Zahnsubstanz abgetragen.

Sofern keine Besserung eintritt, ist eine offene Parodontosebehandlung die nächste Maßnahme. Hierbei werden die Zahnfleischtaschen unter Lokalanästhesie chirurgisch geöffnet. Das Zahnfleisch wird Zahn um Zahn nach vorn geklappt, damit der Zahnarzt ein besseres Sichtfeld hat und auch die tiefliegenden Beläge bis zur Zahnwurzel entfernen kann. Nach dem Eingriff wird das Zahnfleisch zurückgeklappt und vernäht.
 

Rekonstruktion von Zahnfleisch und knöchernem Zahnhalteapparat

Auch wenn es aufwändig ist, so gibt es heutzutage erfolgreiche Therapiemöglichkeiten, um das zurückgegangene Zahnfleisch zu rekonstruieren. Freiliegende Zahnhälse sind nicht nur ein ästhetisches Problem der rot-weißen Zahnästhetik, sondern können auch Schmerzen bereiten. Um das Weichgewebe wiederherzustellen, wird hierfür eigenes Gewebe dem Gaumen entnommen und an die betroffene Stelle angebracht. Die kleine Operation kann unter örtlicher Betäubung stattfinden und dauert wenige Stunden.

Hilfe bei bereits fortgeschrittener oder einer besonders aggressiven Form der Parodontitis gibt es in der modernen Zahnheilkunde heute auch für Patienten, deren Kieferknochen bereits angegriffen oder zurückgegangen ist. Künstliches Knochenmaterial wird eingebracht und festigt das Zahnbett. Hierfür kommen bestimmte Proteine zum Einsatz, die bei der offenen Parodontosetherapie auf die Wurzeloberfläche aufgetragen werden. Sie regen die Neubildung von Zahnzement, Haltefasern und Kieferknochen an.

Bewährt hat sich in der Oralchirurgie auch die sogenannte „Guided Tissue Regeneration“ (GTR), um die Zähne in ihrem Zahnbett zu stabilisieren. Bei dieser Therapie wird das noch vorhandene Gewebe so stimuliert, dass es zur Neubildung von Bindegewebsfasern und Kieferknochen angeregt wird, jedoch ohne dass das Zahnfleisch unkontrolliert wächst und wuchert.
 

Was kostet eine Parodontosebehandlung?

Eine Parodotosebehandlung ist langwierig. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen meist nur die Kosten für eine klassische Behandlung, so z.B. halbjährlich die Kosten für die allgemeine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt und eine Zahnsteinentfernung pro Jahr. Auch zählt der Parodontale Screening Index (PSI) als Früherkennungsuntersuchung alle 2 Jahre zur Kassenleistung.

Leistungen wie Ultraschall, Laser, diverse Laboruntersuchungen oder Knochenaufbau gehören nicht dazu. Manchmal sind sogar Vorbehandlungen wie das Entfernen von Zahnstein nicht eingeschlossen. Die Gesamtkosten hängen individuell davon ab, wie viele Zähne betroffen sind, wie schwer die Erkrankung bereits ist und welche Diagnose- und Behandlungsmethoden angewandt werden. Eine pauschale Aussage zu den Kosten lässt sich daher nur schwer treffen.

Deshalb erhalten Patienten Kostentransparenz durch den Heil- und Kostenplan, der vor der Behandlung bei der Krankenkasse zur Beurteilung vorliegen sollte. Die Krankenkasse wird dann darüber informieren, welcher Betrag übernommen wird.

Zahnzusatzversicherungen leisten – je nach abgeschlossenem Tarif – bis zu 100 Prozent des Eigenanteils. Auch bei Privatversicherten ist der Eigenanteil abhängig vom vereinbarten Tarif.


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