Gesichtsschmerzen als Folge einer Trigeminusneuralgie

CMD

Gesichtsschmerzen als Folge einer Trigeminusneuralgie


Abklärung des zahnmedizinischen Risikofaktors

Eine Irritation des fünften Hirnnervs, des sog. Nervus trigeminus, kann heftigste Gesichtsschmerzen auslösen. Da das Versorgungsgebiet des Trigeminusnervs mit seinen drei Ästen das Gesicht, die Stirn und die Schläfenregion sowie Bereiche im Ober- und Unterkiefer umfasst, können auch hier die typischen Schmerzen auftreten.

Es handelt sich um blitzartige, oft nur Sekunden dauernde Schmerzen, die plötzlich auf einer Seite einschießen, häufig im Bereich von Kinn und Backe. Auslöser kann die Berührung bestimmter Zonen im Gesicht sein, aber auch normales Kauen, Sprechen, sogar Zähneputzen, kann heftige Schmerzanfälle auslösen. Die Schmerzintensität lässt sich vergleichen mit einem Stromstoß und die Schmerzattacken können sich bis zu 100-mal am Tag wiederholen.

Das Ausbreitungsgebiet des Trigeminusnervs beeinflusst auch die Blutversorgung des Gehirns und ist damit von großer Bedeutung für die Entstehung von Migräne. Ein unmittelbarer Zusammenhang wird hier deutlich, denn eine Erweiterung bzw. Verengung der Hirnhautgefäße kann die klassischen Migräneanfälle auslösen.

Plötzlich auftretende einseitige Gesichtsschmerzen als Folge einer Trigeminusneuralgie können auch im Zusammenhang mit einer Kaufunktionsstörung stehen.
Plötzlich auftretende einseitige Gesichtsschmerzen als Folge einer Trigeminusneuralgie können auch im Zusammenhang mit einer Kaufunktionsstörung stehen.
Bildquelle: ©Doris Heinrichs | AdobeStock/Fotolia | #29893190
 

Mögliche Ursachen aus zahnärztlicher Perspektive

Als Ursachen kommen u.a. eine mechanische Irritation der Nervenwurzel im Bereich des Austritts oder im Nervenverlauf im Gesichtsbereich in Frage sowie die Irritation durch ein verändertes Blutgefäß in unmittelbarer Nachbarschaft.

Aus Sicht der Zahnmedizin gelten auch Funktionsstörungen im Zahn- und Kieferbereich
sog. Craniomandibuläre Dysfunktionen-CMD, als Risikofaktor für Gesichtsschmerzen.

So belegt eine Studie den eindeutigen Zusammenhang zwischen Trigeminusneuralgie und Kaufunktionsstörungen. Bei der Hälfte der untersuchten Patienten mit den typischen Gesichtsschmerzen, lag eine falsche Okklusion im Seitenzahnbereich vor. In 70% dieser Fälle konnten also die Backenzähne aufgrund von zu niedrigem Zahnersatz oder nicht korrekter kieferorthopädischer Behandlung, nicht mehr harmonisch ineinandergreifen.
 

Interdisziplinäre Therapie bei Trigeminusneuralgie

Da Gesichtsschmerzen sehr viele unterschiedliche Ursachen haben können, sollten auch Diagnose und Therapie von verschiedenen Fachärzten vorgenommen werden.
An erster Stelle steht dabei der Neurologe, als Facharzt für Erkrankungen des Nervensystems, weiterhin alle Ärzte, deren Fachgebiet Kopf und Gesicht betreffen, wie etwa Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Kieferorthopäde.

Vor allem bei einseitigen Schmerzen, die immer auf der gleichen Seite auftreten, also nicht springen, sollte auch der zahnmedizinische Risikofaktor untersucht werden. Ob Fehlkontakte vorliegen, kann hier ein spezialisierter CMD-Zahnarzt mit einer klinischen und instrumentellen Funktionsanalyse abklären.


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