Tinnitus: Das Ohr und wie Hören funktioniert

Tinnitus

Tinnitus: Das Ohr und wie Hören funktioniert


Der Bau des menschlichen Ohres und seine Funktionen

Welchen möglichen Einfluss hat die Kaufunktion auf die Hörfunktion?

Das Ohr ist ein wichtiges Sinnesorgan, mit dem der Mensch Informationen in Form von Geräuschen oder Worten empfängt. Die Informationen werden zur Verarbeitung an das Gehirn weitergeleitet. Mit Hilfe des gesunden Ohrs kann jemand mit der Umwelt reibungslos kommunizieren. Patienten und Patientinnen mit Tinnitus hingegen leiden unter einer Hörstörung, die negativen Einfluss auf die Kommunikationsqualität, die allgemeine Gesundheit und die Psyche eines Menschen haben kann. Menschen mit Hörproblemen oder Tinnitus neigen dazu, sich von sozialen Kontakten zurückzuziehen, was bis zur Vereinsamung mit allen psychischen Gefahren führen kann.

Da das Ohr sowohl sehr komplex als auch empfindlich ist, sollte man sorgsam damit umgehen, um es gesund zu erhalten. Erkrankungen des Ohres können zu Funktionseinschränkungen oder sogar zu einem kompletten Hörverlust führen. Taubheit ist irreversibel. Darüber hinaus ist ein Teil des Ohres für das Gleichgewicht verantwortlich. Ein gestörtes Gleichgewicht kann z. B. von Symptomen wie Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen begleitet sein.

Tinnitus-Patienten berichten häufig von einem langen Leidensweg und einem Ärztemarathon. Da die Ohrgeräusche wie Ohrensausen, Ohrenklingeln, Dröhnen, Summen oder Ohrenbrummen sehr unterschiedliche Ursachen haben können, müssen die Ärzte interdisziplinärer zusammenarbeiten, um die Chancen auf Ursachenfindung bzw. Besserung oder Heilung zu erhöhen. Da das Beschwerdebild Tinnitus auch durch kaufunktionelle Störungen bzw. eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) hervorgerufen werden kann, sollte ein funktionsdiagnostisch arbeitender CMD-Zahnarzt als Kiefergelenksdiagnostiker mit in den Fachärztekreis einbezogen werden.

Tinnitus: Welchen möglichen Einfluss hat die Kaufunktion auf die Hörfunktion?
Tinnitus: Welchen möglichen Einfluss hat die Kaufunktion auf die Hörfunktion?
Bildquelle: ©GZFA
 

Aufbau und Funktionsweise des Ohrs

Das menschliche Gehörorgan besteht aus drei verschiedenen Bereichen, die auch unterschiedliche Aufgaben haben: Das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr.

Das äußere Ohr umfasst die sichtbare Ohrmuschel, den bei Erwachsenen ca. 3 – 3,5 cm langen Gehörgang und das elastische Trommelfell, das den Gehörgang nach innen abschließt. In der Ohrmuschel befinden sich sehr feine Härchen und die Drüse für das Ohrenschmalz (Cerumen). Die feinen Haare haben eine Filterfunktion und verhindern das Eindringen von Partikeln und Fremdkörpern. Ohrenschmalz übernimmt ebenfalls eine wichtige Aufgabe: Das wachsartige gelbliche Sekret dient als Schutzfilm der empfindlichen Haut des Gehörganges. Es beugt der Austrocknung vor, schützt beim Eindringen von Wasser und wirkt außerdem antibakteriell.

Im äußeren Ohr werden die Geräusche aufgenommen. Die Anatomie der Ohrmuschel hilft zu erkennen, wo die Schallquelle liegt. Der Schall gelangt über den Gehörgang zum Trommelfell, das dadurch in Schwingungen versetzt wird. Diese Schwingungen werden an das Mittelohr weitergeleitet.

Auf gleicher Höhe wie das äußere Ohr liegt der erste Wirbel der Halswirbelsäule.  Außerdem befindet sich vorn in unmittelbarer Nähe das Kiefergelenk. Sowohl das Kiefergelenk als auch Wirbel sind von Nervensträngen umgeben, die nicht nur miteinander verbunden sind, sondern auch mit dem Gehörgang und dem Mittelohr. Besonders sensibel ist die bilaminäre Zone, dies ist ein Teil der Gelenkkapsel, die von Blutgefäßen und Nerven durchzogen ist. Durch diese anatomischen Verbindungen können sich Ohrenschmerzen und Tinnitus einstellen, die ursächlich auf eine CMD zurückgehen.

Im Mittelohr finden sich Hammer, Amboss und Steigbügel. Dabei handelt es sich um die drei winzigen Gehörknöchelchen, die sich zu einer Gehörknöchelchenkette vereinen. Das Mittelohr wird auch Paukenhöhle genannt, womit ein mit Luft gefüllter Hohlraum gemeint ist. Die Luft gelangt über die sogenannte Eustachische Röhre aus dem Nasen-Rachenraum in das Mittelohr.

Im Innenohr, das über den Steigbügel mit dem Mittelohr verbunden ist, befinden sich die
Schnecke und der Gehörnerv. Die Schnecke ist mit winzigen Haarsinneszellen besetzt, die eine wichtige Funktion bei der Nachrichtenübertragung zum Gehirn übernehmen: Die feinen Härchen sind in der Lage, die ankommenden Schwingungen in elektrische Impulse umzuwandeln.

Die Wissenschaft hat diesen hochkomplexen Vorgang der Umwandlung von akustischer Information in elektrische Information weitgehend geklärt und nennt dies Transformation, die mit Hilfe von bis zu 50.000 Haarzellen im Innenohr stattfindet. Diese winzigen Sinneszellen fungieren wie Mikrofone und jede einzelne ist für das Erkennen eines Tones zuständig. Die Zellen für die hohen Töne befinden sich im vorderen Bereich der Schnecke, die für die tiefen Töne im hinteren Bereich.

Über Nervenimpulse des Hörnervs gelangt die von den Haarsinneszellen erzeugte Energie in das Gehirn. Die aus dem rechten und linken Ohr ankommenden Impulse werden nur dann verarbeitet und korrekt gedeutet, wenn eine störungsfreie Zusammenarbeit aller beteiligter Bereiche wie Nerven, Thalamus, Großhirn etc. gegeben ist. Erst bei der Verarbeitung im Gehirn kann z. B. ein Laufzeitunterschied erkannt werden oder aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, was beispielsweise wichtig wird, wenn sich eine Gefahr von einer bestimmten Seite nähert.

Die Hörqualität hängt vom Zusammenspiel des Außen-, Mittel- und Innenohrs mit dem Hörnerv und dem Gehirn ab. Das Ohr ist sehr komplex aufgebaut und kann in seiner Funktion durch den weit verbreiteten Tinnitus eingeschränkt sein. Laut der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. haben fast 19 Millionen Menschen in Deutschland Ohrgeräusche erlebt. Jährlich erkranken ca. 340.000 Patienten neu an Tinnitus.


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