CMD-Schiene: Definition von Aufbissschienen

Was ist eine CMD-Aufbissschiene und wann wird sie eingesetzt?

Eine Aufbissschiene unterstützt die Behandlung von CMD und entlastet das Kausystem

Eine CMD-Aufbissschiene wird von Zahnärzten schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, wenn sie Funktionsstörungen im Kausystem behandeln. Diese sind allgemein bekannt als Craniomandibuläre Dysfunktionen - abgekürzt CMD.

Die von CMD-Zahnärzten in der Schienentherapie eingesetzten CMD-Schienen sind adjustierte Aufbissschienen oder auch Aufbissbehelfe, die problematische Funktionsstörungen im Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken, Kaumuskulatur und neuromuskulärer Abläufe beheben und auftretende Schmerzen lindern helfen.
 

Wie entstehen Kaufunktionsstörungen, die mit einer CMD-Schiene behandelt werden?

Neben zahlreichen anderen Faktoren, die im Bereich unterschiedlicher medizinischer Fachgebiete liegen, nennt die Zahnmedizin zwei wesentliche Ursachen für die Entstehung von Kaufunktionsstörungen:
Zum einen sind dies psychische Belastungen und Stress, zum anderen Störungen der harmonischen Zahnkontakte von Ober- und Unterkiefer. Man spricht dann von einer gestörten Okklusion oder auch von Okklusionsstörungen.

Eine adjustierte Aufbissschiene unterstützt die Behandlung von CMD und entlastet das Kausystem.
Eine adjustierte Aufbissschiene unterstützt die Behandlung von CMD und entlastet das Kausystem.
Bildquelle: ©GZFA
 

Denn beide Ursachen können Verspannungen der Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskulatur auslösen. Die Folge sind Schädigungen der Zähne und des Zahnhalteapparates, Kiefergelenksbeschwerden und über neuromuskuläre Abläufe über das Zentralnervensystem auch Schmerzsymptome in anderen Körperregionen, die sich als CMD-Symptome zeigen.

So wird emotionaler Stress bei vielen Menschen in Form von Zähneknirschen / Bruxismus unter massiver Muskelanspannung abgebaut und führt zu abgeschliffenen, abradierten Zähnen, die kein harmonisches Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer mehr gewährleisten. Dabei verändert sich nicht nur der Biss. Viele CMD-Patienten leiden in diesem Zusammenhang auch unter Schmerzen im Kiefergelenk oder im Bereich der Nacken- und Schultermuskulatur. Der Zahnarzt stellt dann fest, dass die Zähne immer kürzer werden und die Betroffenen keinen „richtigen Biss“ mehr finden. Es kann sich im Laufe von Jahren auch ein sogen. „Abrasionsgebiss“ entwickeln, das einen Zahnsubstanzverlust von mehreren Millimetern aufweist.

Auch andere Störungen der Okklusion, wie z.B. mangelhaft angepasster Zahnersatz, können gravierende Auswirkungen auf Kaumuskulatur und Kiefergelenke haben. Eine schlecht angepasste Zahnkrone oder eine ungenau angepasste Zahnfüllung können einen sogen. Vor- oder Frühkontakt auslösen, die Zähne „passen nicht mehr zueinander“. Im Bestreben, wieder einen harmonischen Zahnkontakt von Ober und Unterkiefer zu erreichen, versucht das Kausystem als neuromuskuläres System, diesen „falschen Biss“ durch erhöhte Muskelkraft auszugleichen.

Dadurch geraten die Kiefergelenke bzw. der dreidimensional bewegliche Unterkiefer aus seiner physiologischen Lageposition, wodurch die Gelenkscheibe im Kiefergelenk gequetscht wird und massive Kieferschmerzen, Kiefergelenkgeräusche oder auch Tinnitus als Folgesymptome auftreten können.

CMD-Schiene: Die adjustierte DROS® II -Oberkiefer-Aufbissschiene.
CMD-Schiene: Die adjustierte DROS® II -Oberkiefer-Aufbissschiene.
Bildquelle: ©GZFA
 

Wirkungsweise von CMD-Schienen

Individuelle adjustierte CMD-Schienen haben als sogen. Okklusionsschienen in mehrfacher Hinsicht eine therapeutische Wirkung:

  • Die plane Gestaltung der Schienenoberfläche mit einem Plateau gewährleistet die sogen. Adjustierung, wobei jeder Zahn einen Kontaktpunkt zum Gegenzahn erhält. Okklusale Störfaktoren werden dadurch eliminiert.
  • Die Schiene bewirkt eine Entspannung im Kausystem, Kaumuskulatur und Kiefergelenke werden entlastet.
  • Der zerstörerische Effekt des Zähneknirschens auf die Zahnsubstanz und den Zahnhalteapparat wird unterbrochen, weiterer Zahnabrieb verhindert.

 
Das Ziel der Behandlung mit einer CMD-Schiene ist demnach die Harmonisierung der Bisslage bei gleichzeitiger Entspannung der am Kausystem beteiligten Muskeln.

Sofern Fehlstellungen der Zähne und Kiefergelenke Auslöser von akuten Schmerzen und Beschwerden sind, kann die CMD-Schiene die Schmerzsymptome zumeist innerhalb von 1-3 Tagen Tragedauer deutlich lindern.
 

Welche Unterschiede gibt es bei Aufbissschienen?

Bei der Definition von Aufbissschienen unterscheidet man Schienen, die zur Diagnostik eingesetzt werden und gleichzeitig ein therapeutisches Ziel verfolgen, von der einfachen Schutzschiene ohne therapeutischem Ziel.

Diagnostische Aufbissschienen mit therapeutischem Ziel:

Diese CMD-Schienen bewirken eine Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition sowie die Entspannung des Kauapparates. Sie haben damit eine therapeutische Wirkung.

 
Schienen ohne therapeutisches Ziel:

Diese Schienen verhindern den direkten Zahnkontakt von Ober- und Unterkiefer, wirken demnach nur symptomatisch gegen das Zähneknirschen und vermindern als „Knirschschiene“ oder „Beißschiene“ den weiteren Abrieb von Zahnhartsubstanz.

Da die Ursache des falschen Bisses jedoch nicht behoben und der Kreislauf der neuromuskulären Fehlsteuerung nicht unterbrochen wird, sind diese Schienen relativ schnell „durchgebissen“ und müssen erneuert werden. Sie haben damit nur eine symptomatische Wirkung.

  • Miniplastschiene
  • Knirscherschiene
  • Tiefziehschiene
  • Resilienzschiene
  • Reflexschiene
  • Gelb-Schiene
  • Jig-Schiene


Die DROS® Aufbissschiene als CMD-Schiene mit therapeutischer Wirkung
Die DROS®-Schiene ist keine reine Schutzschiene. Denn als diagnostische und therapeutische Aufbiss-Schiene verfolgt sie ein therapeutisches Ziel:

Die Relaxation der myogenen Strukturen des Kauapparates und das Erreichen einer stabilen, physiologischen Unterkieferposition.

Sie erreicht eine Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition. In beidseits physiologischer Position der Kiefergelenkköpfe (Kondylen) ist der Zahnkontakt harmonisch, Kiefergelenke und Kaumuskulatur sind entspannt.

Als adjustierte Aufbissschiene für den Oberkiefer ist die DROS®-Schiene integriert in das diagnostisch-ursächliche DROS®-Therapiekonzept mit standardisierten Arbeitsschritten und bietet damit eine komplette Lösung zur Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion.

DROS = Diagnostische, Relaxierende, Orientierende, Stabilisierende Aufbissschiene

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