DROS-CMD-Centrum® München: Patienteninformation

Patienteninformation zu DROS®-Schiene, DROS® Konzept und Zahnersatz für die Behandlung von Dysgnathien und CMD

DROS-CMD-Centrum® München: Hintergrund und Zielsetzung

Mit Gründung des zahntechnischen Meisterlabors König & Weiß Dentaltechnik im Jahre 1988, wuchs das Interesse, über den eigenen handwerklichen „Tellerrand" hinauszuschauen, um mehr Erfolg bei Diagnostik und Therapie von craniomandibulären Dysfunktionen-CMD zu erreichen. Dabei handelt es sich um Funktionsstörungen der Kiefergelenke aufgrund von Zahn- und Kieferfehlstellungen, sog. Dysgnathien. Man spricht auch vom „falschen Biss“.

Beeinflusst vom Zahnarzt und Biologen Dr. Robert L. Lee, Begründer der bioästhetischen Zahnheilkunde, stellten sich immer wieder folgende Fragen:

  • Warum funktionieren manche Kausysteme ein Leben lang problemlos, andere dagegen nicht?
  • Warum haben Patienten unterschiedliche CMD-Symptome und Beschwerden, bis hin zu starken Schmerzen, weil ihr „Biss nicht stimmt“, andere dagegen sind beschwerdefrei?

Unterschiedliche Symptome bei CMD-Beschwerden: Soforthilfe durch die DROS®-Schienentherapie.
Unterschiedliche Symptome bei CMD-Beschwerden: Soforthilfe durch die DROS®-Schienentherapie.
Bildquelle: ©GZFA

 

Denn bei zahlreichen Patienten konnten CMD-Zahnärzte beobachten, dass Muskelschmerzen und chronische Schmerzen wie Migräne, einseitige Kopf- und Gesichtsschmerzen, Kiefergelenkschmerzen und -knacken, Verspannungen der Hals- und Schultermuskulatur, aber auch Gleichgewichtsstörungen oder Tinnitus, durch eine Fehlfunktion der Kiefergelenke auftraten.

Ursachen dafür waren schadhafte Zähne, Zahnlücken, fehlerhafte Zahnstellungen, schlecht sitzende Füllungen, Kronen oder Brücken, unerkannte Zahnfleisch- und Zahnwurzelentzündungen und vor allem das Pressen und Knirschen mit den Zähnen;  besonders bei Patienten unter Stress - eine der Hauptursachen für Verspannungen.

Aus diesen Fragestellungen und Beobachtungen, zusammen mit der Faszination für die Themen Okklusion, Biomechanik, Funktion und Ästhetik - untrennbare Fachbereiche -entstand das Wunschziel, ein praxistaugliches Konzept zu entwickeln, das für jeden Patienten anwendbar ist.
Dabei wurde auch deutlich, dass nur eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen der Komplexität des Themas gerecht werden kann. Denn die vielfältige Beschwerde- und Schmerzsymptomatik reicht in nahezu alle medizinischen Fachbereiche hinein und sollte u.a. von HNO-Ärzten, Orthopäden, Neurologen und Kieferorthopäden abgeklärt werden.
 

Die Entwicklung der DROS®-Schiene im Rahmen des DROS®-Konzepts

Zu Beginn wurden Hunderte von Ober- und Unterkiefermodellen analysiert und mit einem eugnathen Gebissmodell verglichen, denn Eugnathie ist das Therapieziel bei Funktionsstörungen. Beim eugnathen Gebiss – im Gegensatz zum dysgnathen Gebiss –  liegen keine Entwicklungsstörungen oder Anomalien vor, es weist eine physiologische Okklusion und Kaufunktion auf, wobei die Kaukraft gleichmäßig auf die Kiefergelenke verteilt wird und die Zähne senkrecht (vertikal) belastet werden.

Der Vergleich der Patientenmodelle zeigte in enormer Zahl keine eugnathen Bissverhältnisse, im Gegenteil, viele junge Patienten zeigten bereits ab dem 18. Lebensjahr Dysgnathien, verursacht durch leichte Schlifffacetten und Abrasionen an den vorderen Schneidezähnen. Ältere Patienten hatten bereits starke Abrasionen, Abfraktionen und Erosionen am gesamten Gebiss, die zu einem vertikalen Zahnsubstanzverlust von mehreren Millimetern führten.

Abrasion und Erosion an den Zähnen von Ober- und Unterkiefer mit Verlust der Bisshöhe
Abrasion und Erosion an den Zähnen von Ober- und Unterkiefer mit Verlust der Bisshöhe
Bildquelle: ©GZFA

 

Aus diesen Beobachtungen ergaben sich folgende Fragestellungen:

  • Was passiert bei einem Verlust der vertikalen Kieferrelation von 32 Zähnen?
  • Welche Auswirkungen hat dies auf die Kiefergelenke und wie wird der Unterkiefer wieder physiologisch positioniert, der eine dreidimensionale Unterkieferdynamik und Kiefergelenkdynamik aufweist?
  • Wie kann die Umsetzung aus einem pathologischen horizontalen Kaumuster in ein physiologisches vertikales Kaumuster erfolgen - über Langzeitprovisorien?

Es wurde immer deutlicher, dass die Umsetzung dieser komplexen Aufgabe nur über ein standardisiertes Therapiekonzept erfolgen kann.

Aus dieser Zielsetzung und seiner langjährigen Erfahrung als Zahntechniker heraus, gründete Franz Weiß zunächst 2004 die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA).

Dies war auch der Start für das 1. DROS-CMD-Centrum® München.

So entwickelte sich aus der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Zahnärzten, Zahntechnikern, Oralchirurgen, Mund- Kiefer- Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, Radiologen, HNO-Ärzten, Orthopäden sowie anderen medizinischen Fachgruppen ein reger Wissensaustausch.

Prof. Dr. med. habil. Dr.-Ing. Wolfgang Plitz, ehemaliger technischer Leiter des Labors für Biomechanik und Experimentelle Orthopädie an der LMU München, leistete einen wertvollen Beitrag mit seinem enormen Fachwissen über Implantat-Modelle, OP-Werkzeuge, OP-Verfahren und vor allem über die Biomechanik.

Das gegenseitige Interesse war groß, von den jeweiligen Fachdisziplinen zu lernen. So konnten alle mehr über die radiologische Diagnostik erfahren, die Chirurgen staunten über die handwerkliche Kunst der Zahntechniker auf dem Gebiet der Frontzahnästhetik und Aufwachstechnik; HNO-Ärzte und Orthopäden stellten Ihre fachliche Nähe - über Axis, Atlas und Kiefergelenk -  zu den Zahnärzten und Kieferorthopäden her und im Team planten Zahnärzte und Zahntechniker in 3D-Verfahren eine exakte dreidimensionale Planung von Zahnimplantaten.
 

Wirkungsweise der DROS®-Schiene

Ergebnis dieses fruchtbaren interdisziplinären Austauschs war das DROS®-Therapiekonzept, das gewünschte praxistaugliche Konzept, das sich für jeden Patienten als geeignet erwies zur Behandlung von Dysgnathien und CMD. Es galt dabei die Devise:

"Passen Sie die Okklusion dem Gelenk an und hoffen Sie nicht darauf, dass sich das Gelenk der Okklusion anpasst." (Hiniker und Ramfjord, 1987)

3 interne Studien innerhalb des ärztlichen und zahnärztlichen Netzwerks in München untermauerten den Erfolg. Die erste Umfrage erfolgte mit ca. 800 Patienten, die zweite mit ca. 500 Patienten und im Jahr 2011 belegte die Auswertung von 78 Patientenfällen, wie das DROS®-Konzept die Symptomatik des erkrankten Kausystems erfolgreich behandeln kann.

Die Basis von DROS®-Schiene und DROS®-Therapie ist immer die Diagnostik und Analyse der Okklusion. Die wichtige erste Phase der Schienenbehandlung gilt der Relaxierung, also Entspannung myogener Strukturen des Kauorgans.

In der zweiten, sog. Orientierungsphase kommt es zur Neuorientierung der Mandibula (Unterkiefer). In der sich anschließenden Stabilisierungsphase wird das therapeutische Ziel erreicht, eine stabile Kondylenposition (SKP).
Das standardisierte Verfahren besteht aus sieben Arbeitsschritten und entspricht in etwa auch sieben Wochen Behandlungsdauer.

Nach Erreichen der physiologischen Unterkieferposition können direkt im Anschluss, sofern nötig, Einschleif- oder prothetische Aufbaumaßnahmen vorgenommen werden oder auch eine kieferorthopädische Behandlung. Sobald das therapeutische Ziel, nämlich die korrekte Okklusion (Zahnstellung) bei physiologischer Gelenkposition, erreicht ist, kann sofort mit der Umsetzung erforderlicher Maßnahmen begonnen werden - unabhängig davon, wie viele Wochen für die DROS®-Schienentherapie benötigt werden.

Für Aufbaumaßnahmen mit Zahnersatz, um etwa die verloren gegangene Bisshöhe wiederherzustellen, sind daher keine Langzeitprovisorien erforderlich. Im Gegenteil - werden Langzeitprovisorien über mehrere Monate getragen, kann es wiederum zu Störungen der Okklusion kommen, was eine erneute Schienentherapie nötig machen würde.
 

Interdisziplinäres Denken und interdisziplinäre Kommunikation

Gerade im Gesundheitsbereich ist das hierarchische Denken speziell in Deutschland stark verbreitet. Maximales Potenzial für den Behandlungserfolg ist aber nur dann zu erreichen, wenn Wissenschaft, Medizin, Handwerk und Industrie auf Augenhöhe zusammenarbeiten und sich als Partner und nicht nur jeweils als Kunde des anderen verstehen.

Dazu ist es erforderlich, dass sich deren Vertreter über die Grenzen bisheriger Ausbildungs- und Qualifizierungsinhalte hinausbewegen. In allen Fachbereichen muss die Bereitschaft steigen, ohne Abwehrreflexe, Unterstützung aus anderen Fachgruppen anzunehmen und sie konstruktiv in das Therapiekonzept einzubinden. Ein kompetentes Netzwerk sollte dazu beitragen, diesen Ansatz mit Sensibilität umzusetzen.

Denn im Mittelpunkt aller Beteiligten steht der Patient!

Bei Fragen zum DROS®-Konzept oder zu DROS®-Spezialisten in Ihrer Region nehmen Sie bitte Kontakt zum DROS-CMD-Zentrum® München auf.

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