Oralchirurgie-Sprechstunde: Beratung vor der Mundoperation

Was erfahre ich in der Sprechstunde für Oralchirurgie?

Implantate, Weisheitszähne & Co.

Oralchirurgie – umgangssprachlich heißt es auch Mundchirurgie - ist eine Fachrichtung innerhalb der Zahnheilkunde. Oralchirurgen durchlaufen eine vierjährige Facharztausbildung, wobei diese anteilig in Kliniken absolviert wird. Da in der Oralchirurgie normalerweise keine allgemeinen zahnärztlichen Behandlungen durchgeführt werden, ist die Zusammenarbeit mit dem überweisenden Zahnarzt besonders wichtig, um die optimale Balance zwischen oralchirurgischen und zahnärztlichen Therapien zu finden.

Vor jedem oralchirurgischen Eingriff stehen die Diagnose und die Beratung. Jeder Patient sollte im eigenen Interesse genau abklären, welche unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten es gibt und welche Chancen und Risiken diese beinhalten. Der Patient wird in der Oralchirurgie-Sprechstunde z. B. darüber aufgeklärt, ob der eigentliche Eingriff unter Vollnarkose erfolgt, welche Operationsmethoden (z. B. minimal invasiv) in Frage kommen und wie lange die Heilung erfahrungsgemäß braucht. Darüber hinaus ist die Kostentransparenz sehr wichtig, denn nicht alle Maßnahmen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Welche Eingriffe sind die häufigsten in der Oralchirurgie?

Oralchirurgie-Sprechstunde: Beratung vor der Mundoperation - Entfernung von Weisheitszähnen.
Oralchirurgie-Sprechstunde: Beratung vor der Mundoperation - Entfernung von Weisheitszähnen.
Bildquelle: ©MunichDent
 

Entfernung von Weisheitszähnen

Hinter den Backenzähnen brechen im Erwachsenenalter normalerweise die Weisheitszähne durch. Hierbei kann es häufig zu Komplikationen kommen, wenn der Kiefer zu eng ist oder die Weisheitszähne die Nachbarzähne und deren Wurzeln negativ beeinträchtigen. Manchmal sind die Wurzeln der Weisheitszähne im Kiefer verzweigt, hakenförmig oder ineinander verwachsen. Gelegentlich brechen sie nur teilweise durch und erreichen die Kauebene nicht, wobei die Okklusion gestört werden kann und Kaufunktionsstörungen auftreten.
Aufgrund der Gesamtproblematik ist es ratsam, einen oder gleichzeitig mehrere Weisheitszähne zu entfernen. Der oralchirurgische Eingriff kann mit lokaler Betäubung vorgenommen werden. Bei anatomisch schwierigen Voraussetzungen oder wenn alle vier Zähne gleichzeitig gezogen werden, ist eine Vollnarkose sinnvoll.
 

Knochenaufbau (Augmentation)

Hat sich Knochensubstanz im Kiefer zurückgebildet oder ging verloren (z. B. durch lange dauernde Zahnlosigkeit oder Entfernung von Zysten), so gibt es in der Zahnheilkunde diverse Behandlungsmöglichkeiten, den Knochen wiederherzustellen. Diese oralchirurgische Therapie nennt man Knochenaufbau oder Augmentation. Hierbei kommen sowohl Eigenknochenspenden als auch Knochenersatzmaterialien in Frage.
Ein bestimmtes Knochenvolumen ist die Voraussetzung dafür, um Zahnimplantate fest und sicher im Kieferknochen verankern zu können. Deshalb geht der Kieferknochenaufbau häufig dem Einsetzen von Implantaten voraus.
 

Sinuslift

Der Sinuslift stellt eine Sonderform beim Knochenaufbau dar und betrifft den Seitenzahnbereich des Oberkiefers. Ist hier nicht genug Knochenvolumen (weniger als drei Millimeter) für die Verankerungen von einem oder mehreren Zahnimplantaten vorhanden, wird mit Hilfe des Sinuslifts Knochenhöhe gewonnen. Der Boden der Kieferhöhle (Sinus) wird in einer minimal invasiven Operation angehoben. Dabei entsteht ein Hohlraum, der mit einer Eigenknochenspende aus dem benachbarten Kieferbereich oder Kinn gefüllt wird. Alternativ kann auch synthetisches oder natürliches Knochenersatzmaterial verwendet werden. Häufig können Sinuslift und Einsetzen der künstlichen Zahnwurzeln in einer einzigen Operation durchgeführt werden.

Oralchirurgie-Sprechstunde: Implantat-Prothetik im Oberkiefer auf 6 Implantaten.
Oralchirurgie-Sprechstunde: Implantat-Prothetik im Oberkiefer auf 6 Implantaten.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Implantation

Das Wort Implantation wird aus dem Lateinischen „implantare“ abgeleitet und heißt wörtlich übersetzt „einpflanzen“.
Das ist schon sehr bildhaft: Wenn einzelne oder mehrere Zähne verloren gingen, können diese ersetzt werden, indem man künstliche Zahnwurzeln in den Kiefer „einpflanzt“, damit diese dort während des Heilungsprozesses hineinwachsen. Auf die Implantatschrauben werden über ein Verbindungsstück neue Kronen oder Brücken, die sog. Implantat-Prothetik befestigt. Das Ziel ist es, die optimale Kaufunktion und natürliche Ästhetik wiederherzustellen.
Gerade bei Implantationen wird deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Oralchirurgen, Zahnärzten und Zahntechnikern ist: Das richtige Implantatsystem wird mit dem Zahnarzt individuell geplant und vom Oralchirurgen in den Kiefer eingesetzt. Die passende Implantat-Prothetik wird im Dentallabor angefertigt.
 

Weitere oralchirurgische Operationen

Unter anderem werden Wurzelspitzenresektionen, Entfernung von Zysten oder Tumorchirurgie, Extraktion von Zähnen, Freilegung von verlagerten Zähnen oder Zahnresten (Osteotomie), Behandlung von Zahnfrakturen und chirurgische Parodontalbehandlungen durchgeführt.
 

Wer hält die Oralchirurgie-Sprechstunde?

Wenn Sie Fragen zu mundchirurgischen Eingriffen haben, so wenden Sie sich an die im GZFA-Netzwerk gelisteten Implantologen, um einen Termin in der Oralchirurgie-Sprechstunde zu vereinbaren.

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