Parodontologie-Sprechstunde: Hilfe gegen Parodontitis

Was erfahre ich in der Parodontologie-Sprechstunde?

Die schleichende Gefahr für die Zahngesundheit

Als die Lehre vom Zahnhalteapparat ist die Parodontologie ein sehr wichtiger Teilbereich der Zahnheilkunde. Sie befasst sich mit dem Gewebe und den Strukturen, die die Zähne im Unter- und Oberkiefer im Kiefer festhalten. Dazu gehören Zahnfleisch, Kollagenfasern, Wurzelhaut, Wurzelzement und das knöcherne Zahnfach im Kiefer. Man spricht beim Zahnhalteapparat auch vom Zahnbett. Ist dieses erkrankt und wird nicht behandelt, so droht im schlimmsten Fall kompletter Zahnverlust.

Mit steigendem Lebensalter nimmt die Gefahr einer Parodontitis, der Entzündung des Zahnhalteapparates zu. Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass man anfangs fast nichts von der drohenden Gefahr bemerkt, denn die Entzündung beginnt oft sehr harmlos und schleichend mit einer schmerzfreien Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die unbehandelt weiter fortschreitet.

Hilfe gegen Parodontitis in der Parodontologie-Sprechstunde.
Hilfe gegen Parodontitis in der Parodontologie-Sprechstunde.
Bildquelle: ©GZFA
 

Woran erkennt man eine Gingivitis?

Normalerweise ist das Zahnfleisch fest und rosa. Erste Symptome für eine Gingivitis können Rötungen und Schwellungen des Zahnfleisches sein. Es kann bluten, manchmal nur beim Zähneputzen. Auch kann unangenehmer Mundgeruch auftreten und bei genauem Hinschauen lässt sich schon ein leichter Zahnfleischrückgang erkennen. Erscheinen die Zähne länger, ist eine Kerbe am Zahnfleischrand sichtbar oder tritt eine Überempfindlichkeit der Zahnhälse auf, so sind das bereits Alarmzeichen. Ein schneller Termin in der Zahnarztpraxis ist ratsam, um die Entzündung zu heilen. Je früher behandelt wird, umso größer sind die vollständigen Heilungschancen.
Gingivitis entsteht meist durch Bakterien, manchmal ist jedoch auch eine Zahnfleischverletzung der Auslöser, z. B. eine kleine Verbrennung beim Essen.
 

Wie entsteht und verläuft eine Parodontose?

In der Mundhöhle sind zahlreiche Bakterien vorhanden, die großteils harmlos sind. Nehmen bestimmte Bakterien, die sich von Speiseresten ernähren, jedoch durch mangelnde Mund- und Zungenhygiene überhand, so breiten sich Zahnbeläge, auch Plaque oder Biofilm genannt, auf den Zähnen aus. Lagern sich die Bakterien unter dem Zahnfleischrand ab, entstehen harter Zahnstein (Konkrement) und tiefe Zahnfleischtaschen. Diese bilden einen optimalen Sammelplatz für Bakterien, die permanent Stoffwechselprodukte ausscheiden und damit das Zahnfleisch irritieren. Da der Körper dagegen ankämpfen möchte, reagiert er mit einer lokalen Zahnfleischentzündung.

Unbehandelt schreitet die Entzündung immer weiter voran und erfasst den gesamten Zahnhalteapparat. Die Zahnfleischtaschen werden tiefer, die Zahnbürste kommt nicht mehr an diese Stellen. Der Zahnstein verhärtet sich und kann bis auf die Wurzeloberfläche vordringen. Das Zahnfleisch geht sichtbar zurück, so dass die Zahnhälse frei liegen und sehr empfindlich sind. Je tiefer die Entzündung vordringt, umso wahrscheinlicher werden lockere Zähne, die wackeln, wandern oder komplett ihren Halt im Zahnbett verlieren.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zum kompletten Zahnverlust kommen.

Raucher haben grundsätzlich ein erheblich höheres Parodontose-Risiko. Einfluss bzw. Wechselwirkungen haben aber u. a. auch Stress, Schwangerschaftshormone, genetische Faktoren, Diabetes und diverse Autoimmunerkrankungen.
 

Sonderformen von Parodontitis

Aggressive Parodontitis und juvenile Parodontitis sind weniger verbreitete Sonderformen der Erkrankung, die meist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor dem 30. Lebensjahr auftreten. Der Verlauf ist rasant mit ausgeprägten Symptomen wie Eiterbildung, Fieber und Abgeschlagenheit. Betroffene sollten am besten sofort in die Parodontologie-Sprechstunde kommen.
 

Was ist eine Periimplantitis?

Wenn fehlende Zähne durch Zahnimplantate ersetzt wurden und sich das Gewebe darum herum entzündet hat, spricht man von Periimplantitis. Die Symptome sind gleich. Auch Implantate können verloren gehen, wenn der Zahnhalteapparat erkrankt.
 

Was ist ein PMT-Test?

Der Parodontitis Mikrobiologie Test ist eine mikrobiologische Untersuchung der Mundflora, die sinnvoll ist, wenn die Zahnbetterkrankung bereits stark fortgeschritten ist. Für den Test wird ein Abstrich aus der Mundhöhle entnommen, um die vorhandenen Bakterienarten und die vorhandene Menge zu bestimmen. Sofern es nötig ist, ein Antibiotikum zu verschreiben, hilft die Auswertung des Testes, das richtige Medikament zu finden und die richtige Dosis zu verabreichen. Das erspart dem Patienten unnötige Nebenwirkungen. Hilfreich ist der Test auch, wenn Probiotika den Wiederaufbau einer gesunden Mundflora unterstützen soll.

Was kann man gegen Parodontitis tun und wie vorbeugen?
Was kann man gegen Parodontitis tun und wie vorbeugen?
Bildquelle: ©MunichDent
 

Was kann man gegen Parodontitis tun und wie vorbeugen?

Akribische häusliche Mundpflege ist das A und O im Kampf gegen die Volkskrankheit Parodontitis. Dazu gehören tägliches Zähneputzen, aber auch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und das gründliche Reinigen der Zunge, denn auf der rauen Oberfläche befinden sich sehr viele Bakterien.

Darüber hinaus sollte ca. alle sechs Monate eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis als Prophylaxe durchgeführt werden. In der Sprechstunde gibt es Tipps für die richtige Zahnpflege, die Reinigungsutensilien und für gesunde Ernährung. 

Neben einer gesunden Lebensweise (z. B. zuckerfreie Ernährung und kein Nikotin) ist es wichtig, sich selbst gut zu beobachten, Symptome nicht zu verharmlosen und auf Veränderungen schnell zu reagieren, also am besten gleich bei ersten Anzeichen den Zahnarzt oder die Zahnärztin des Vertrauens zu konsultieren. 
 

Wer hält die Parodontologie-Sprechstunde?

Die Parodontologie-Sprechstunde wird von Zahnärzten und Zahnärztinnen in der Parodontologie-Praxis in Ihrer Nähe angeboten. Bereits bei ersten Anzeichen einer Zahnfleischentzündung sollten Sie das Angebot wahrnehmen, um den Krankheitsverlauf schnell zu stoppen.

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