Parodontitis als Auslöser systematischer Erkrankungen

30. Oktober 2005
Parodontologie

Parodontitis als Auslöser systematischer Erkrankungen


Parodontitis als Auslöser systematischer Erkrankungen.

Parodontitis als Auslöser systematischer Erkrankungen.
Bildquelle: ©GZFA

Spezifische Bakterientypen verursachen Parodontitis, wobei die immunentzündliche Schutzreaktion des Organismus mit verantwortlich für den Gewebezusammenbruch ist. Diese Entstehung verläuft episodenartig mit einem Verlust der bindegewebigen Verankerung der Zähne im Knochen, des Attachments. Die Beeinflussung beim Entstehen und der Verlauf einer Parodontitis in Anwesenheit von Diabetes, HIV-Infektion, speziellen Medikamenten und Rauchen sind bekannt, so Prof. Dr. Ulrich P. Saxer (Zürich) auf dem österreichischen Zahnärztetag.

Unter der chronischen Entwicklung ist die Parodontitis ein bedeutender Risikofaktor für systematische Erkrankungen wie Diabetes, KHK, Hirninfarkt, Arteriosklerose und untergewichtige Frühgeburten. Parodontitis scheint der größte Einzelfaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sein.

Ebenso stehen Hirnschäden mit dem Schweregrad der parodontalen Erkrankung in Beziehung. Generell sind bei Patienten mit Immunschwächen aller Art Infektionen und Abszesse unbekannter Genese immer auf eine orale Verbindung hin zu untersuchen.

Es ist nachgewiesen, so Saxer in Wien, dass eine schwere Parodontitis das Geburtsgewicht vorzeitig geborener Kinder beeinflusst (vor 37. Woche, 2.500 Gramm Gewicht), wobei Schwangere mit Parodontitis ein siebenmal höheres Risiko haben. Etwa 80 Prozent aller untergewichtigen Frühgeburten könnten vermieden werden, wenn keine Parodontitis bei den werdenden Müttern vorläge (USA: 45.000 Frühgeburten weniger pro Jahr - Einsparungen von zirka einer Milliarde Dollar für Intensivpflege).

Verschiedene Mechanismen zeigen Zusammenhänge zwischen Koronar- und Parodontalerkrankung. Die bakterielle Thrombushypothese besagt, dass die Plättchenaggregation auch durch orale Mikroorganismen erfolgen kann (S. sanguis und P. gingivalis). So verursacht S. sanguis eine subakute Endokarditis. Das Odds-Risiko bei Patienten mit Parodontitis beträgt für einen Herzinfarkt 14:1 (Persson 2004). Zahnärzte haben bei rechtzeitiger Erkennung der Parodontitis und Therapieeinleitung ein wirkungsvolles präventives Instrument zur Hand. Heute haben viele 40- bis 60-Jährige dank der Behandlung, regelmäßiger Nachsorge und Prophylaxe keine Parodontitis mehr.

(Quelle: DZW Die Zahnarzt Woche, Ausgabe 43/05)

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