Zahnärztliche Behandlung von Schmerzpatienten

CMD

Zahnärztliche Behandlung von Schmerzpatienten


Notwendigkeit fachübergreifender Kooperation bei der Schmerzbehandlung

Bei Zahnschmerzen unterscheidet man Schmerzen, die in direktem Zusammenhang mit einer Erkrankung der Zähne und des Zahnhalteapparates liegen und Schmerzen, die außerhalb des Kauorgans liegen, sich jedoch als Symptome im Kopf-, Kiefer- oder Gesichtsbereich äußern.

Bei „klassischen“ Schmerzpatienten überprüft der Zahnarzt mit Kälte- und Wärmetests die Zähne und klopft sie ab. Er forscht weiter nach der Ursache der Schmerzen, indem er etwa eine Röntgenaufnahme macht und diese analysiert. Wenn er die Schmerzquelle aufgespürt hat, behandelt er unter örtlicher Betäubung die Ursache der Schmerzen, z. B. einen beschädigten oder auf Eiter sitzenden Zahn.

Zahnärztliche Behandlung von Schmerzpatienten: Eine fachübergreifende Kooperation hilft bei Diagnose und Behandlung unterschiedlichster Symptome
Zahnärztliche Behandlung von Schmerzpatienten: Eine fachübergreifende Kooperation hilft bei Diagnose und Behandlung unterschiedlichster Symptome
Bildquelle: ©GZFA
 

Häufig jedoch werden z.B. Kopf- und Gesichtsschmerzen von Patienten während der zahnärztlichen Anamnese nicht angegeben, da sie meinen, dass sich der Zahnarzt "nur" mit den Zähnen beschäftigt. Der Zahnarzt prüft aber routinemäßig auch Kiefer- und Kopfgelenke und nimmt dabei Bewegungseinschränkungen und Muskelverspannungen wahr.

Muskelverspannungen im Kausystem können z.B. durch eine Fehlstellung der Zähne, einen sog. falschen Biss, verursacht werden. Betroffen davon sind aber nicht nur die Kaumuskulatur an Kopf und Kiefer, sondern auch ihre Gegenspieler und Stabilisatoren im Bereich des Halses und Nackens, bis in den Bereich des Rückens. Bei diesen Beschwerden spricht man von den Symptomen einer craniomandibulären Dysfunktion CMD.

Je mehr medizinisch-biologische und physiologische Betrachtungsweisen Eingang in die Zahn- und Kieferheilkunde finden, desto differenzierter werden die Kenntnisse über die vielfältigen Ursachen von Kopf- und Rückenschmerzen.

Zunehmendes Gewicht bekommt daher die notwendige fachübergreifende Kooperation, insbesondere bei der Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen. Hier kann die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde vielfältige diagnostische Aufgaben übernehmen und überraschende Heilerfolge bei Kopfschmerzen erzielen. Insbesondere wenn es sich um einseitig auftretenden Spannungskopfschmerz, Migräne oder Gesichtsschmerz handelt.

Der spezialisierte CMD-Zahnarzt sollte somit unbedingt in die fachübergreifende Zusammenarbeit, gerade bei Kopf- und Gesichtsschmerzen, einbezogen werden. Über eine Funktionsanalyse gelingt die Diagnose von Zahnfehlstellungen; mit einer anschließenden Schienentherapie die Entspannung der betroffenen Muskelgruppen und die Linderung der Schmerzsymptomatik.

Für festgestellte Zahnfehlkontakte gilt: Vorkontakte sind umso schlimmer, je weiter hinten im Gebiss sie auftreten. Das bedeutet, das etwa schlecht angepasster Zahnersatz im hinteren Backenzahnbereich, alleinige Ursache für eine Störung der harmonischen Zahnkontakte sein und zu den schmerzauslösenden Muskelverspannungen führen kann.

Weiter gilt: Bei halbseitigen Schmerzen liegt die Wahrscheinlichkeit für die Ursache im Kausystem höher als bei beidseitig auftretenden oder die Seite wechselnden Beschwerden.

Da die, eine CMD verursachenden Muskelverspannungen, auch durch vielfältige weitere Faktoren wie etwa Stress ausgelöst werden können, sind interdisziplinäre Behandlungsansätze absolut notwendig.


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