Therapieziel bei CMD: Muskelentspannung und Eugnathie
Welches Ziel hat die zahnärztliche CMD-Therapie?
Das Kausystem als funktionelle Einheit
Eugnathie ist ein Begriff aus der zahnmedizinischen Gnathologie. In einem eugnathen Kausystem bilden Zähne, Zahnhalteapparat, Kiefergelenke und Kaumuskulatur eine morphologische, funktionelle und harmonische Einheit.
Die wenigsten Menschen besitzen von Natur aus ein eugnathes Gebiss, haben aber trotzdem nicht zwingend Probleme mit den Zähnen oder dem Kauapparat. Bei vielen Patienten jedoch, geht etwa durch Zähneknirschen/Bruxismus Zahnsubstanz verloren; die Höcker und Grübchen der Zähne greifen nicht mehr funktionell und harmonisch ineinander. Man spricht von einer Störung der Okklusion, der regelrechten Verzahnung von Ober- und Unterkiefer. In extremen Fällen kommt es zu einem ausgeprägten Abrasionsgebiss mit einem Verlust von mehreren Millimetern Zahnhartsubstanz
Das Zentralnervensystem versucht durch eine Überaktivierung der Kaumuskulatur, sich an diese Störungen von Form und Funktion der Zähne anzupassen bzw. diese auszugleichen.
Die am Kausystem beteiligte Kopf- und Gesichts-Muskulatur verspannt und verkrampft daher durch den entstandenen „falschen Biss“, was zu einer hohen Belastung von Zähnen und Zahnhalteapparat führt. Als Folgen dieser massiven Überbelastung sehen Zahnärzte häufig u.a. Schlifffacetten, Frakturen von Zähnen und Zahnfüllungen, keilförmige Defekte an den Zahnhälsen oder auch Entzündungen des Zahnhalteapparates.
Diese Malokklusion der Zähne kann auch zu einer unphysiologischen Position der Kiefergelenke führen, was wiederum unterschiedliche CMD-Symptome auslösen kann. Dazu gehören Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur, einseitige Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie Migräne und Tinnitus.
Therapieziel: Entspannung der Muskulatur und Wiederherstellung der Eugnathie des Kausystems
Das Therapieziel spezialisierter CMD-Zahnärzte ist die Entspannung der Kaumuskulatur und die Wiederherstellung der Eugnathie des Kausystems.
Dies gelingt durch die Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition. Eine diagnostische Schienentherapie ermöglicht eine harmonische Bisslage der Zähne unter Berücksichtigung der Kiefergelenkposition und bewirkt eine Muskelentspannung mit Linderung der Beschwerden.
Bei Patienten mit einem Abrasionsgebiss sorgen im Anschluss an die Schienentherapie restaurative Maßnahmen für funktionelle und ästhetische Ergebnisse (KFR) und damit Beschwerdefreiheit durch die Wiederherstellung eines eugnathen Gebisses.
Begleitend können auch Techniken zur Entspannung und zum Stressabbau sowie Physiotherapie eingesetzt werden, da häufig gleichzeitig mit Okklusionsstörungen auch psychoemotionaler Stress für die verspannte Kaumuskulatur verantwortlich ist.
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