Zahnkaries: Rückläufig, jedoch keine Entwarnung

17. Oktober 2017
Pressemeldung

Zahnkaries: Rückläufig, jedoch keine Entwarnung


Zahnkaries: Frühkindliche Karies. Bild: (c) Univ.Prof.in Dr.in Katrin Bekes, Universitätszahnklinik Wien, Fachbereich Kinderzahnheilkunde

Zahnkaries: Frühkindliche Karies.
Bildquelle: ©Univ.Prof.in Dr.in Katrin Bekes, Universitätszahnklinik Wien, Fachbereich Kinderzahnheilkunde

Falsche Ernährung und mangelhafte Mundhygiene

Laut der V. Deutschen Mundgesundheitsstudie von 2016, ist Karies in allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten stark rückläufig. Sogar 81,3 Prozent der 12-jährigen haben keinen einzigen faulen Zahn im Gebiss. Das sind doppelt so viele im Vergleich zu den Studienergebnissen von 1997.

Löcher in der Zahnhartsubstanz

Säurebildende Kariesbakterien in der Mundhöhle greifen die Zahnhartsubstanz an, Löcher entstehen in Zahnschmelz und Zahnbein. Unbehandelt kann sich der Prozess ins Zahninnere ausbreiten, die betroffenen Zähne faulen von innen heraus und können sogar ausfallen.

Kariesbakterien sind übertragbar

Trotz der rückläufigen Zahlen bleibt in puncto Kariesbekämpfung noch viel zu tun, denn Karies ist eine ansteckende Krankheit, verursacht durch Bakterien, die von den Eltern auf die Kinder übertragen werden können. So haben bereits 15% der Kleinkinder unter 3 Jahren Karies.  

Altersgerechte Entwicklung ist gefährdet

Karies bei Kleinkindern ist meist zurückzuführen auf übermäßigen Konsum von zuckerhaltigen Getränken in Nuckelflaschen und vor allem aufgrund von mangelhaftem Zähneputzen. Eine fatale Entwicklung, denn die Gesundheit der Milchzähne gewährleistet die altersgerechte Entwicklung von Kindern in Bezug auf Gewichtszunahme und Spracherwerb. 

Risiko Genetik?

Lange Zeit schon wird diskutiert und erforscht, ob auch Gendefekte ursächlich für die Entstehung von Karies verantwortlich sind. Ob sie beispielsweise Einfluss auf Härte und Zusammensetzung des Zahnschmelzes haben und damit Karies begünstigen.

Neuere Forschungsergebnisse kommen zu dem Ergebnis, dass die Gene keinen Einfluss haben, vielmehr der hohe Zuckerkonsum das Wachstum kariesbildender Bakterien fördert und ausschließlich das richtige Maß an Zahnpflege vor Karies schützt.

Zähneputzen am wirksamsten

Neben der Vermeidung zuckerhaltiger Getränke und Süßigkeiten, ist daher regelmäßiges Zähneputzen von klein auf, die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung der Kariesbakterien. Gelingt es, den zähen Zahnbelag, die Plaque aus Speichel, Essensresten und Bakterien täglich erfolgreich zu entfernen, können sich die schädlichen Bakterien nicht weiter vermehren und en Zahnschmelz angreifen.

Auch die professionelle Mundreinigung beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin mindestens 2 x jährlich wird als erfolgreiche Karies-Prophylaxe  bei Erwachsenen empfohlen.

Aspirin als neues Therapeutikum?

Ob das als Kopfschmerzmittel bekannte Medikament Aspirin zur Behandlung von Karieslöchern zum Einsatz kommen wird, ist Gegenstand aktueller Forschung. Diese beschäftigt sich mit der Wirkungsweise von Acetylsalicylsäure auf die Regeneration dentaler Stammzellen, was möglicherweise eine „Selbstausheilung“ kariöser Defekte bewirken und damit die Füllung von Löchern durch den Zahnarzt überflüssig machen könnte. 


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