Der Aqualizer, die Soforthilfe-Schiene bei CMD als Übergangslösung vor dem Einsatz der DROS®-Schiene
Ein Aqualizer (von Aqua = lat. Wasser) ist eine Schiene mit einem mit Wasser gefüllten „Beißkissen“, welche als Soforthilfe bei CMD dient, um einen „falschen Biss“ auszugleichen und die Kaumuskulatur zu entspannen.
Der Aqualizer liegt angepasst an die Zahnbögen zwischen Ober- und Unterkiefer und entspricht damit dem Wirkprinzip einer Schiene zur Behandlung von Kaufunktionsstörungen: So sollen die Zahnsubstanz und das Zahnbett einerseits vor massiven Kaukräften geschützt werden, die vor allem beim Zähneknirschen auftreten; andererseits dient die Schiene der muskulären Entspannung und Entlastung der Kiefergelenke durch gleichmäßige Verteilung des Kaudrucks.
Denn eine Kaufunktionsstörung (CMD) zeigt sich als muskuläre Verspannung der Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskulatur und kann weitreichende Beschwerdesymptome an Kiefer, Kopf, Nacken und Rücken nach sich ziehen.
Als mögliche Ursachen, die zahnärztlich abgeklärt und behandelt werden, kommen Fehlkontakte der Zähne bzw. Fehlstellungen der Kiefergelenke sowie Stress in Frage. Denn das Kausystem ist als neuromuskuläres System besonders sensibel für psychische und emotionale Stressfaktoren, die vor allem durch nächtliches Zähneknirschen und Aufeinanderpressen der Zähne unbewusst abgebaut werden. Anzeichen dafür sind schlechter Schlaf, Kieferschmerzen oder Spannungskopfweh nach dem Aufwachen.
Aqualizer® und DROS®-Schiene in der CMD-Therapie.
Bildquelle: ©dentrade
Was ist ein Aqualizer® und wie hilft die Schiene bei CMD?
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Einsatz und Wirkungsweise des Aqualizers
CMD-Zahnärzte verwenden den Aqualizer häufig bei akuten muskulären Schmerzattacken, z. B. bei Spannungskopfschmerzen, welche durch Bruxismus oder Zahnfehlstellungen ausgelöst werden. Dabei führt der Aqualizer über eine Ausbalancierung der Zahnkontakte und der Kiefergelenke zu einer vorübergehenden Entlastung der Kaumuskulatur.
Bei akuten muskulären Schmerzproblemen im Kiefer- und Kopfbereich kann der Aqualizer daher spontan und schnell zu einer Linderung der Beschwerden führen und die Zeit bis zur Einleitung einer Schienentherapie überbrücken.
Der Einsatz eines Aqualizers ist demnach nur eine vorübergehende Lösung, als Vorbereitung für den Einsatz einer festen adjustierten Aufbissschiene.
Einsatz des Aqualizers vor der DROS®-Schienenbehandlung
Im Gegensatz zu festen Aufbissplatten bzw. Aufbissschienen wird der Aqualizer nicht individuell angefertigt, sondern als vorkonfektionierte Modelle in verschiedenen Füllmengen angeboten. Außerdem ist er nicht für einen dauerhaften Einsatz geeignet und kann eine feste Okklusionsschiene auch nicht ersetzen.
Feste adjustierte Schienen, wie die DROS®-Schiene, werden dagegen individuell gefertigt, haben eine diagnostische und therapeutische Funktion und sind auch als Dauertherapeutikum geeignet.
Nach manueller Funktionsanalyse durch den Zahnarzt und einleitender Behandlung mit einem Aqualizer, schließt sich eine instrumentelle Funktionsanalyse an. Bestätigt diese den Verdacht auf eine Kaufunktionsstörung, kann die temporäre Aqualizertherapie mit einer festen Okklusionsschiene, wie der DROS®-Schiene weitergeführt werden.
Ziel ist die nachhaltige neuromuskuläre Entspannung im Kausystem und die Harmonisierung von Okklusion (Zahnkontakte) und Kondylenposition (Kiefergelenke).