Skip to main content Skip to page footer

Zahntransplantation: Ersatz für nicht angelegte Zähne

Was ist eine Zahntransplantation und wann wird sie durchgeführt?

Verschluss einer Zahnlücke mit einem natürlichen Zahn

Mit einer Zahntransplantation ist ein chirurgischer Eingriff in der Oralchirurgie gemeint, bei dem der Zahnarzteinen nicht angelegten oder verloren gegangenen Zahn durch einen natürlichen gesunden Zahn ersetzt. Die Zahnlücke kann durch ein Zahntrauma, eine Zahnerkrankung oder durch eine Zahnextraktion entstanden sein. Wenn der Spenderzahn dem eigenen Körper entstammt, spricht man von einem autogenen Zahnersatz. Hierfür wird der Spenderzahn in einem chirurgischen Eingriff im Gebiss sozusagen umgepflanzt und muss einheilen.
Im Gegensatz hierzu gibt es das autologe Transplantationsverfahren. Hierbei sind Spender und empfangender Patient nicht identisch. Schon bei den alten Ägyptern, Römern und Griechen war diese zahnmedizinische Maßnahme verbreitet. Heute wird dies jedoch nur selten angewandt.

 

 

Welche Vorteile hat die Zahntransplantation gegenüber dem Zahnimplantat (künstliche Zahnwurzel)?

Wenn ein körpereigener Zahn verwendet werden kann, hat dies gegenüber einem Zahnimplantat als künstlicher Wurzel den Vorteil, dass es kein körperfremdes Material ist. Damit wird der Patient den verpflanzten Zahn nie als Fremdkörper empfinden und abstoßen. Die Verträglichkeit bei einer korrekt durchgeführten Transplantation des Zahns liegt bei 100 %, das Unverträglichkeitsrisiko demzufolge bei 0 %.
Allergien, Irritationen oder gar toxische Reaktionen, wie sie auf in der Zahnmedizin verwendete Metalle und Metalllegierungen bekannt sind, können ausgeschlossen werden.

Manchmal kann ein Oralchirurg sogar zwei zahnmedizinische Probleme auf einmal lösen: Wenn ein verlagerter Zahn vorhanden ist, der auf jeden Fall entfernt werden sollte, kann dieser Zahn freigelegt und gleich wieder in die neue Position eingesetzt werden. Auf Weisheitszähne trifft dies öfter zu. Die Erfolgsaussichten hierbei sind gut. Da hierfür kein Zahnersatz angefertigt werden muss, macht sich dies auch an den Kosten bemerkbar, da Materialkosten für das Implantat und die Implantatkrone entfallen.

Ein natürlicher Zahn hat außerdem die Möglichkeit, im Kiefer weiterzuwachsen. Deshalb stellt eine Zahntransplantation bei jüngeren Patienten, die sich noch im Wachstum befinden, einen großen Vorteil dar im Vergleich zu einem unveränderlichen Zahnimplantat.
 

Kommt eine Zahntransplantation für alle Patienten in Frage?

Ausschlusskriterien für eine Zahntransplantation sind schwere Vorerkrankungen u. a. wie schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder mit fortgeschrittener Parodontitis im zu implantierenden Bereich.

Das Alter des Patienten ist unwichtig, der oralchirurgische Eingriff ist für Senioren und Seniorinnen bis ins hohe Alter möglich. Bevor eine Zahntransplantation durchgeführt wird, muss das Gebiss allerdings zahnmedizinisch bestens versorgt und saniert sein – und ein in Größe und Form passender Zahn muss zur Verfügung stehen. Bei Kindern und Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, sind Zahntransplantationen sogar sehr vorteilhaft im Vergleich zum Einsetzen von künstlichen Zahnwurzeln.