Zahnfraktur: Wie wird ein Zahnunfall behandelt?

Ursachen und Risiken von Zahnfrakturen

Was macht ein Zahnarzt oder Oralchirurg, wenn ein Zahn verletzt wird oder bricht?

Von einer Zahnfraktur spricht man dann, wenn ein Zahn durch äußere Einflüsse bricht, ein Stück abbricht, splittert oder auch nur ein Riss entsteht. Bei Spiel und Sport, im Haushalt, bei der Arbeit oder im Straßenverkehr kann es ganz plötzlich passieren, dass ein Zahn ein Trauma erleidet, d. h. zu Bruch geht. Eine Sekunde der Unaufmerksamkeit genügt und eine kraftvolle Einwirkung auf den Kiefer- und Zahnbereich bei einem Aufprall oder Sturz lassen die Fraktur entstehen. Leider kommt es auch vor, dass durch äußere Gewalteinwirkung bei einer Auseinandersetzung ein Zahn oder mehrere Zähne brechen.

Zahnfraktur am rechten Seitenzahn (Prämolar) im Unterkiefer und Defekt am Frontzahn im Oberkiefer durch einen Fehlbiss.
Zahnfraktur am rechten Seitenzahn (Prämolar) im Unterkiefer und Defekt am Frontzahn im Oberkiefer durch einen Fehlbiss.
Bildquelle: ©GZFA
 

Manchmal reicht es sogar aus, fest auf etwas Hartes zu beißen. Man spricht vom Schrotkugeltrauma. Damit ist eine Schrotkugel im Wildbret gemeint. Es kann genauso gut ein Kirschkern, ein Knochen oder eine übersehene Nussschale im Gebäck sein, was sehr unangenehme Folgen haben kann.

Grundsätzlich gilt natürlich, sich bei einer Verletzung so schnell wie möglich zahnärztliche Hilfe zu holen. Unfall- und Schmerzpatienten erhalten beim Zahnarzt, beim Oralchirurgen oder in Notfallpraxen bevorzugte Termine. Je schneller die Fraktur behandelt wird, desto weniger Folgerisiken (z. B. das Eindringen von Bakterien in das Zahninnere) bringen sie mit sich.
 

Welche Zahnfrakturen unterscheidet man und wie ist die Behandlung?

In der Oralchirurgie unterscheidet man grob drei Arten von Frakturen, je nachdem, wo sich diese befinden. Außerdem gibt es eine Abstufung, wie schwerwiegend die Verletzung ist.
 

Zahnkronen-Fraktur

Ausschließlich der äußere Zahnschmelz ist beschädigt. Eine Füllung oder eine Krone reparieren den Schaden.

Die Fraktur ist auf Zahnschmelz und das darunter liegende Dentin begrenzt. Der Zahnnerv ist nicht betroffen. Der Zahnarzt beginnt mit einer indirekten Überkappung der zu behandelnden Stelle, um danach eine Füllung einzubringen oder zu überkronen.

Das Zahntrauma hat den Zahn so stark geschädigt, dass sowohl Zahnschmelz, Dentin und die Pulpa beteiligt sind. Möglicherweise schützt die äußere Zahnschmelzschicht den Zahn nicht mehr, der Nervenkanal liegt frei. Diese Frakturart gilt als eine der schmerzhaftesten Zahnfrakturen, da der Nerv hier nicht mehr ausreichend geschützt ist und irritiert und gereizt werden kann.  Wahrscheinlich wird der Oralchirurg die lebende Pulpa teilweise oder bis in die Wurzelspitze entfernen müssen, um Schmerzfreiheit zu erreichen. Danach wird der Zahn mit einem Inlay oder Onlay versehen oder überkront, je nach Grad der Schädigung.
 

Zahnhals-Fraktur

Ist der Zahnhals gebrochen, wird der Oralchirurg meist zunächst eine Wurzelkanalbehandlung durchführen, um die Zahnwurzel zu retten und daran festsitzenden Zahnersatz zu befestigen.
 

Zahnwurzel-Fraktur

Für die Therapie ist es entscheidend, in welchem Drittel der Zahnwurzel der Bruch lokalisiert ist bzw. ob der Zahn gerettet werden kann oder nicht.

Sofern sich die Verletzung im oberen Drittel befindet, wird der Oralchirurg versuchen, den Zahn durch eine Wurzelkanalbehandlung zu retten, um festen Zahnersatz daran zu verankern, z. B. eine Stiftkrone. Im untersten Drittel kommt eine Wurzelspitzenresektion als Therapie in Frage.

Sofern die Verletzung im mittleren Wurzeldrittel ist oder es sich um eine Längsfraktur handelt, muss der Zahn meist gezogen werden, da er zu stark geschädigt ist.

Schädigungen der Zahnhartsubstanz und sogar Zahnfrakturen können durch die enormen Kaukräfte bei unbewusstem Zähneknirschen und durch Bruxismus verursacht werden.
Schädigungen der Zahnhartsubstanz und sogar Zahnfrakturen können durch die enormen Kaukräfte bei unbewusstem Zähneknirschen und durch Bruxismus verursacht werden.
Bildquelle: ©GZFA
 

Bruxismus und Zahntrauma – wie hängt das zusammen?

Eine weitere nicht zu unterschätzende Ursache für Zahnfrakturen ist Bruxismus. Auslöser für Bruxismus ist neben Stress eine gestörte Okklusion, die Zahnfehlkontakte zwischen Ober- und Unterkiefer aufweist. Damit ist das harmonische Zusammenwirken von Zähnen, Kiefergelenken und Muskulatur gestört, was zu einem Fehlbiss führt und heftige Verspannungen der am Kausystem beteiligten Muskulatur sowie eine Fehlbelastung der Kiefergelenke auslösen kann. Somit birgt Bruxismus weitere Gesundheitsrisiken allgemeiner Art, die als Symptome einer craniomandibulären Dysfunktion sehr vielschichtig sein können.

Menschen, die unter nächtlichem Zähneknirschen und Zähnepressen leiden – manche wissen dies noch nicht einmal - bauen über längere Zeiträume sehr starken Druck auf die Zähne auf. Diese unnatürlich hohe und anhaltende Kräfteeinwirkung auf die Zähne kann die Zahnhartsubstanz erheblich schädigen. Es können sich Risse bilden, Teile können absplittern und sogar Zahnfrakturen verursachen.

Als Therapieansatz kann eine Schienentherapie mit der DROS®-Schiene zum Einsatz kommen, die sowohl die Zähne schützt als auch die Kiefergelenke und Muskulatur entspannt.

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