Aufbissbehelfe für die zahnärztliche Funktionstherapie wurden schon vor weit über 100 Jahren in der zahnmedizinischen Fachliteratur beschrieben. An den grundsätzlichen Zielsetzungen einer Schienentherapie hat sich bis heute nichts geändert. Das grundsätzliche Ziel besteht darin, nicht zueinander passende Zähne von Ober- und Unterkiefer durch einen individuellen Aufbissbehelf wieder passend zu machen. Die Gründe für eine gestörte Okklusion können vielfältig sein.
Das Spektrum reicht von Wachstumsstörungen über gekippte, elongierte und gewanderte Zähne bis hin zu fehlerhaften Restaurationen einschließlich insuffizienter Kieferorthopädie, aber auch Operationen im Kieferbereich durch Trauma, Tumoren u. a.
Da Okklusionsstörungen in erster Linie zu Verspannungen der Kau- und Gesichtsmuskulatur und somit zu kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) führen können, ist es das Hauptziel der Schienentherapie, zur Entspannung einer hyperaktiven Muskulatur im Kopf-, Gesichts- und Schulterbereich beizutragen. Bei erfolgreicher Schienentherapie werden häufig Sekundärbeschwerden, wie Kopf- und Gesichtsschmerzen, migräneartige Anfälle, Tinnitus, Kiefergelenksbeschwerden u. a., geheilt.
Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald
Freitag, 25. Januar 2013