Feste dritte Zähne an einem Tag: Ablauf und Kosten
Wie funktionieren „feste dritte Zähne“ an einem Tag?
Mehr Lebensqualität mit dem Gefühl von eigenen Zähnen durch eine feste Zahnprothese, die nicht mehr wackelt
Herausnehmbare Vollprothesen ziehen meist Einschränkungen in Funktion und Ästhetik nach sich und haben negative Auswirkungen auf die Lebensqualität. Wer als Betroffener mit den nicht festsitzenden Zahnprothesen im Unterkiefer und/oder Oberkiefer unzufrieden ist, muss das nicht hinnehmen: Heutzutage macht die moderne Zahnmedizin den Tausch von wackeligen Prothesen gegen Feste Dritte Zähne an einem Tag (FDZ) möglich – d.h. eine implantat-getragene festsitzende Zahnbrücke, die innerhalb nur eines Tages angefertigt und eingesetzt werden kann.
Bei Patienten und Patientinnen wird mit der Implantationsmethode nach dem All-on-4® Behandlungskonzept das komplette Gebiss restauriert, das funktionell und ästhetisch den höchsten Ansprüchen genügt und verloren gegangene Lebensqualität zurückgibt. Der Eingriff ist minimalinvasiv und sehr gewebeschonend.
Vielen Betroffenen ist ihre komplette Zahnlosigkeit im Unter- und/oder Oberkiefer peinlich. Deshalb ist kaum bekannt, dass ca. 25 Prozent aller über 65-Jährigen zahnlos sind oder nur noch eine geringe Restbezahnung haben. Die häufigste Ursache von Zahnverlust ist Parodontitis. Aber auch Karies, schlechte Mundhygiene oder Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes oder Zahnarztangst können die Mundgesundheit negativ beeinträchtigen und Zahnverluste verursachen.
Viele Patienten und Patientinnen, die aufgrund ihrer Zahnlosigkeit eine Vollprothese tragen, leiden unter Einschränkungen beim Beißen, Kauen, Schlucken, Sprechen und Lachen. Die herausnehmbaren dritten Zähne wackeln und sitzen nicht richtig, es bilden sich Druckstellen, das Zahnfleisch kann sich entzünden. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin muss ständig unterfüttern, der Kieferknochen bildet sich im Laufe der Zeit zurück. Man kann nicht alles essen, worauf man Appetit hat und Geschmackseinschränkungen durch Haftcremes gehören zum Alltag bei Trägern von herausnehmbaren Vollprothesen. Darüber hinaus empfinden viele Menschen ihre Zähne als ästhetisch wenig ansprechend, was bis zu Minderwertigkeitsgefühlen oder zur sozialen Isolation führen kann, weil sie sich dafür schämen.
Wie läuft die Behandlung für feste dritte Zähne ab?
Wie bei jeder Zahnbehandlung gehen vor der Implantation eine umfassende Untersuchung und Beratung durch den Zahnarzt oder Implantologen voraus. Innovative Diagnosetechnik wie z. B. digitale Volumentomografie, Interoralscanner, computergestützte Programme als Vorausschau auf das Ergebnis, kommen dabei zum Einsatz. Sofern notwendig, werden im zahntechnischen Meisterlabor sogenannte Bohrschablonen angefertigt, die eine navigierte Operation möglich machen. Der minimalinvasive Eingriff ist sehr gewebeschonend und schmerzarm, sensible Strukturen wie Nervenbahnen oder Nebenhöhlen werden geschützt. Da nur kleine Schnitte gesetzt werden, ist der Heilungsprozess beschleunigt.
Am Tag des Eingriffs findet sich der Patient in der Zahnarztpraxis oder in einem All-on-4®-Excellence Center ein. Um das Schmerzempfinden auszuschalten, wird eine lokale Betäubung verwendet. Auf Patientenwunsch kann eine Vollnarkose durch einen Anästhesisten eingeleitet werden. Sofern noch ein nicht erhaltungswürdiger Restbestand an Zähnen vorhanden ist, werden diese entfernt. Dann werden vier Implantate in einem vorher errechneten Winkel in den Kieferknochen eingesetzt. Durch die besondere Operationstechnik kann der vorhandene Knochen optimal genutzt werden, so dass kein extra Knochenaufbau notwendig ist; die Kontaktfläche mit dem Knochen wird dadurch größer, was wiederum die Stabilität erhöht und die Einheilung in den Kiefer beschleunigt.
Nach dem minimalinvasiven Eingriff folgt eine Erholungsphase. Diese Zeit nützt der Zahntechniker, um die neue – zunächst provisorische – Zahnbrücke vorzubereiten, die anschließend vom Behandler fest auf den 4 Implantaten verschraubt wird. Bereits am Behandlungstag können diese neuen festen dritten Zähne vorsichtig belastet werden. An nur einem einzigen Tag erhält der Patient ein schönes Lächeln und das natürliche Gefühl von eigenen Zähnen zurück.
Nachdem das Zahnfleisch verheilt ist, kann die endgültige Zahnbrücke in der Zahnarztpraxis fest auf den künstlichen Zahnwurzeln verankert werden. Bei guter häuslicher Mundhygiene kombiniert mit regelmäßigen Kontrollterminen und professioneller Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis können die All-on-4® Implantate ein Leben lang für ein strahlendes Lachen sorgen.
Welche verschiedenen Implantate gibt es bei der Sofortmethode?
Der Schweizer Weltmarktführer Nobel Biocare hat die All-on-4® Behandlungsmethode zur Versorgung eines zahnlosen Ober- oder Unterkiefers auf insgesamt 4 Implantaten pro Kiefer an einem Tag entwickelt. Die Methode sollte nur in Excellence Centern und von zertifizierten Zahnärzten angewandt werden, was höchste Sicherheit und Langlebigkeit garantiert. Weltweite wissenschaftliche Studien belegen die ausgezeichnete Überlebensrate von 98 Prozent bei einer Nachuntersuchungszeit von 7,5 Jahren, wobei jeder einzelne Patientenfall dokumentiert wird.
Für innovative Behandlungsmethoden, in welche hohe Investitionssummen für Forschung und Entwicklung eingeflossen sind, gibt es immer wieder Firmen, die etwas Bewährtes nachahmen und unter dem eigenen Namen auf den Markt bringen. Implantatprothetik ist jedoch Vertrauenssache, deshalb sollten Qualität und Patientensicherheit bei der Wahl des Implantates im Vordergrund stehen. Zwischenzeitlich gibt es auch ausländische Anbieter für sofort belastbare feste dritte Zähne auf vier Implantaten pro Kiefer, die mit kostengünstigen Angeboten locken. Billig hergestellte Massenprodukte aus dem Ausland und Zahnersatz-Behandlungen in fernen Ländern können jedoch gesundheitliche Folgen haben, immense Haftungsrisiken bergen – und sich damit zur Kostenfalle entwickeln. Mit den Originalprodukten von Nobel Biocare ist man auf der sicheren Seite.
All-on-4® Kosten – und was übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?
Als grobe Orientierung kann man bei einer All-on-4®-Behandlung, bei der die Originalimplantate des Schweizer Herstellers Nobel Biocare verwendet werden, von 14.000 bis 16.000 € pro Kiefer ausgehen. Es gibt auch Nachahmerprodukte, die ähnlich verwendet werden, wobei wir ausdrücklich die Original-Implantate empfehlen, die von zertifizierten Zahnärzten oder in Excellence Centern eingesetzt werden.
Pauschal lassen sich die Kosten für feste dritte Zähne an einem Tag nicht benennen. Der Zahnarzt erstellt nach einer eingehenden Untersuchung und vor der Behandlung einen Heil- und Kostenplan (HKP), aus dem die genauen Kosten ersichtlich werden. Diese setzen sich aus dem Zahnarzthonorar, den Materialkosten und den Kosten für das zahntechnische Meisterlabor zusammen.
Die Beträge können variieren, wenn z. B. besondere Diagnosetechnik angewandt wird, Kosten für eine Vollnarkose anfallen oder noch Zahnreste oder Zahnwurzeln entfernt werden müssen. Erfahrungsgemäß ist das Zahnarzthonorar in Ballungszentren zudem etwas höher.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ausschließlich die Regelversorgung, die medizinisch ausreichend und wirtschaftlich sein soll. Das wäre bei einem zahnlosen Kiefer eine herausnehmbare Vollprothese. Die Kosten für die Versorgung nach der All-on-4® Methode gehört nicht zum Leistungsumfang gesetzlicher Krankenversicherung, deshalb werden die Kosten direkt mit dem Zahnarzt nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) abgerechnet. Gesetzlich Versicherte erhalten ausschließlich einen Festkostenzuschuss von der Krankenkasse, der meist nur wenige Hundert Euro ausmacht. Viele Zahnärzte bieten heutzutage an, die Kosten als Monatsraten auf einen längeren Zeitraum zu verteilen, damit die Gesamtkosten nicht auf einmal anfallen.
Um sich vor hohen privaten Zuzahlungen zu schützen, empfiehlt sich der rechtzeitige Abschluss einer Zahnzusatzversicherung, welche die Kosten für feste dritte Zähne bzw. das All-on-4® Behandlungskonzept in den Tarif einschließt. Gesetzlich Versicherte erlangen damit einen gleichguten oder sogar besseren Status als Privatpatienten.
Für wen sind feste dritte Zähne an einem Tag geeignet?
Die Behandlung mit der All-on-4® Methode eignet sich für Patienten und Patientinnen, die unter Zahnlosigkeit im Unterkiefer und/oder Oberkiefer leiden bzw. die Restbezahnung nicht mehr erhaltenswürdig ist. Für Menschen, die mit ihren bisherigen herausnehmbaren Vollprothesen unzufrieden sind, kommt das Einsetzen dieser innovativen Implantatversorgung ebenfalls in Frage. Besonders vorteilhaft sind sofort belastbare feste dritte Zähne auch für Angstpatienten, denn nach einer einzigen minimalinvasiven Operation, die auf Wunsch unter Vollnarkose ausgeführt werden kann, ist kein weiterer chirurgischer Eingriff nötig.
Grundsätzlich ist die minimalinvasive Operation bei allen Erwachsenen nach Vollendung des Knochenwachstums in jedem Lebensalter möglich, auch für Senioren, sofern allgemeinmedizinisch nichts gegen eine mundchirurgische Operation spricht. Während bei konventionellen Implantaten häufig zunächst der Kieferknochen mit Eigenknochenspenden oder Knochenersatzmaterial aufgebaut werden muss, reicht bei der All-on-4®-Implantation bereits ein geringes Kieferknochenvolumen aus, um die Methode erfolgreich anzuwenden.