Karies: Zahnfäule und Löcher in den Zähnen
Löcher in den Zähnen
Zahnfäule durch Bakterien in der Mundhöhle
Der lateinische Begriff Karies bedeutet Fäulnis oder Morschheit. Die Zahnfäule ist eine ernstzunehmende, übertragbare Erkrankung der Zähne, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Auslöser von Zahnkaries sind bestimmte Bakterien in der Mundhöhle, deren Stoffwechselprodukte die Zahnhartsubstanz angreifen.
Auch die Zahnstellung, z. B. bei eng oder verschachtelt stehenden Zähnen, hat Einfluss auf die Entstehung von Karies, denn Zahnfehlstellungen erschweren ein gründliches Zähneputzen.
Daneben hat auch die Zusammensetzung des Speichels und der Säuregrad Einfluss auf den Zahnschmelz, dessen Mineralisierung und damit Widerstandsfähigkeit.
Ob Gendefekte Karies begünstigen, indem sie die Widerstandskraft des Zahnes schwächen, ist umstritten. Neueste Studien sehen im übermäßigen Zuckerkonsum die Hauptursache für das Vorkommen von Kariesbakterien, schließen einen genetischen Einfluss aus und erachten ausschließlich die richtige Mundhygiene als erfolgreichen Schutz vor Karies.
Zahnbelag fördert das Bakterienwachstum
Bakterien der Mundflora, Nahrungsreste und Speichel bilden auf den Zähnen einen zähen Belag, die sogenannte Plaque. In diesem Biofilm können sich kariesfördernde Bakterienstämme ideal vermehren, indem sie sich von dem darin vorhandenen Zucker ernähren und dabei Säuren bilden. Diese greifen den harten Zahnschmelz an, indem sie Mineralien herauslösen, den Zahn damit entkalken und weich machen – es entstehen Löcher in den Zähnen.
Setzt sich diese Entkalkung oder Demineralisation auf das Zahnbein (Dentin) fort, können die Bakterien tief in das Zahninnere eindringen und eine schmerzhafte, schwere Entzündung des Zahnhalteapparats und der Wurzelspitze auslösen. Abszesse bilden sich, die betroffenen Zähne faulen regelrecht von innen her.
Bildquelle: ©Univ.Prof.in Dr.in Katrin Bekes, Universitätszahnklinik Wien, Fachbereich Kinderzahnheilkunde
Karies frühzeitig erkennen und behandeln
Weiße oder bräunliche Flecken auf der Zahnoberfläche können ein Anzeichen für eine beginnende Entkalkung sein. Frühzeitig erkannt, kann der Zahnarzt bei diesen Kariesvorstufen durch eine intensive Behandlung mit Fluorid, die Demineralisation am Zahnschmelz und damit den Prozess stoppen. Hat sich jedoch bereits ein Loch gebildet, sind weitergehende zahnärztliche Maßnahmen notwendig.
Füllmaterialien für Karieslöcher und Zahnsubstanzdefekte
Zum Verschließen von Karieslöchern und Zahnsubstanzdefekten stehen dem Zahnarzt unterschiedliche Füllmaterialien zur Verfügung. Zuvor entfernt er mittels Bohrer oder Laser das zerstörte, faule Zahngewebe, unter maximal möglicher Schonung der gesunden Zahnsubstanz.
Die über Jahrzehnte verwendeten silberfarbenen, quecksilberhaltigen Füllungen aus Amalgam sind zwar aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften nach wie vor geeignet, aus kosmetischen Gründen jedoch beim Patienten immer weniger akzeptiert.
Um den Einsatz von Quecksilber aus Umweltschutz- sowie gesundheitsprophylaktischen Gründen zu vermeiden, soll Amalgam nach einer grundsätzlichen wissenschaftlichen Prüfung, ab 2030 voraussichtlich gar nicht mehr zum Einsatz kommen.
Für anspruchsvolle Zahnästhetik bieten sich zahnfarbene Füllungen an, wie etwa aus dem Werkstoff Komposit/Composite. Diese Kunststofffüllungen eignen sich sehr gut für den Verschluss von Front- und Seitenzahndefekten und zeigen eine lange Haltbarkeit.
Den natürlichen Zähnen am nächsten stehen Füllungen aus Keramik, in Form von Keramik-Inlays, die passgenau vom Dentallabor gefertigt und vom Zahnarzt in die Defekte eingesetzt werden. Die individuelle Anfertigung von Inlays erfordert Erfahrung und Know-how in der Zahnästhetik sowie Präzisionsarbeit des Teams aus Zahnarzt und Zahntechniker.
Vorbeugen ist wichtig
Da Kariesbakterien vom Zucker in der Nahrung leben, ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme, Kindern möglichst wenig zuckerhaltige Speisen und vor allem keine gesüßten Getränke anzubieten. Besonders verheerend auf die Zahngesundheit wirkt sich ständiges Nuckeln am Babyfläschchen mit gesüßten Tees aus. Erwachsene sollten es außerdem unbedingt vermeiden, beim Füttern den Kinderlöffel abzulecken, da sie auf diese Weise die Kariesbakterien auf ihr Kind übertragen können.
Fissuren versiegeln
Zum Schutz vor Kariesbakterien und deren zersetzenden Säuren kann der Kinderzahnarzt die kleinen Furchen und Rinnen (Fissuren) auf den Kauflächen der Backenzähne mit speziellen Kunststoffen füllen und damit versiegeln.
Zähneputzen und professionelle Zahnreinigung
Neben einer gesunden Ernährung ist die Kombination aus täglichem Zähneputzen, regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt und eine professionelle Zahnreinigung mindestens zweimal pro Jahr, die effektivste Maßnahme zur Vermeidung von Karies und für den langfristigen Erhalt der Zahngesundheit.
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