Was ist die DROS®-Schiene und wann wird sie eingesetzt?
Die DROS®-Schiene ist eine adjustierte Aufbissschiene für den Oberkiefer und wird von spezialisierten CMD-Zahnärzten zur Behandlung von Zähneknirschen, Bruxismus und CMD eingesetzt.
In der zahnärztlichen Funktionstherapie werden Funktionsstörungen des Kausystems, bekannt als Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD), bereits seit vielen Jahrzehnten mit Aufbissschienen behandelt.
Wie wirkt die DROS®-Schiene?
Die DROS®-Schiene ist integriert in das funktionsdiagnostische DROS®-Therapiekonzept und bietet damit eine komplette Behandlungslösung.
DROS® steht für:
D = Diagnostische
R = Relaxierende
O = Orientierende
S = Stabilisierende Aufbissschiene
Die DROS®-Schiene ist keine reine Schutzschiene. Denn als diagnostische und therapeutische Aufbiss- und Okklusionsschiene verfolgt sie ein therapeutisches Ziel:
Die Harmonisierung von Okklusion und Kondylenposition durch neuromuskuläre Entspannung des Kausystems.
Das heißt:
Die Kauflächen und die Kontakte der Zähne zwischen Ober- und Unterkiefer „passen“ wieder zur Stellung der beiden Kiefergelenke bei gleichzeitiger völliger Entspannung der am Kausystem beteiligten Muskeln.
Nur in beidseits physiologischer Position der Kiefergelenkköpfe (Kondylen) sind die Zahnkontakte harmonisch, sind Kiefergelenke und Kaumuskulatur entspannt und mit dem neuromuskulären System synchronisiert.
Diese Therapieziele werden im Rahmen des DROS®-Konzepts in zwei Behandlungsphasen erreicht:
PHASE I ist gekennzeichnet durch die Diagnose (D) der gestörten Okklusion mit Aufhebung der Fehlkontakte und durch die Relaxation (R) der Kaumuskulatur.
PHASE II ist gekennzeichnet durch eine Neuorientierung des Unterkiefers (O) in seine physiologische Lage mit anschließender Stabilisierung (S) dieser Position.
PHASE I
DROS® I - Oberkiefer Aufbissschiene
Diagnose und Relaxierung.
PHASE II
DROS® II - Oberkiefer Aufbissschiene
Orientierung und Stabilisierung.
Mit dieser zweifachen Wirkungsweise der Schiene werden folgende Ziele erreicht:
Wie kommt es zu einer gestörten Kaufunktion aus zahnärztlicher Perspektive?
Im Zentrum des Beschwerdekomplexes CMD steht die Verspannung der am Kauapparat beteiligten Muskeln, wodurch die Zähne, der Zahnhalteapparat und auch die Kiefergelenke geschädigt werden können.
Ursachen dieser massiven Muskelverspannungen an Gesicht, Kopf und Kiefer sind vielfältiger Natur und nicht zwangsläufig im Kauapparat selbst begründet, sondern oft Ausdruck unterschiedlichster innerer und äußerer krankmachender Faktoren.
Aus Sicht der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde jedoch, gilt neben dem Faktor Stress eine gestörte Okklusion als Risikofaktor für die Entwicklung einer CMD. Denn beide Faktoren können Verspannungen der Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskulatur auslösen, die in Folge u.a. zu Kiefergelenksproblemen, Kopfschmerzen, Migräne oder Tinnitus führen können. Über eine Inkoordination der neuromuskulär gesteuerten Kaumechanismen entstehen dann häufig auch Schmerzen und Verspannungen in anderen Körperregionen und äußern sich hier als CMD-Symptome.
Auch wird emotionaler Stress bei vielen Menschen in Form von Zähnepressen und Zähneknirschen unter massiver Muskelspannung abgebaut und führt zu abgeschliffenen, geschädigten Zähnen, die kein harmonisches Zusammenspiel mehr gewährleisten. Die Zähne werden immer kürzer, die Betroffenen finden keinen „richtigen Biss“ mehr. Durch jahrelange Belastung kann sich ein Abrasionsgebiss entwickeln, mit einem Zahnsubstanzverlust von mehreren Millimetern.
Auch Okklusionsstörungen, z.B. ausgelöst durch schlechten Zahnersatz, mangelhafte Zahnfüllungen oder Frühkontakte durch zu hohe Kronen, haben besonders gravierende Auswirkungen auf Kaumuskulatur und Kiefergelenke. Infolge der Muskelverspannungen kommt es zu einer Lageveränderung des dreidimensional beweglichen Unterkiefers. Dieser positioniert sich nach hinten oben und kann somit das Kiefergelenk mit der Gelenkscheibe, die eigentlich als Stoßdämpfer dienen soll, komprimieren. Die Kiefergelenke bzw. die Gelenkköpfe des Unterkiefers (Kondylen) geraten so aus ihrer physiologischen Position, welche für eine harmonische Bisslage jedoch erforderlich ist.
Das heißt, die Biomechanik der Zähne harmoniert nicht mit der neurophysiologischen Steuerung der Kaufunktionen. Für eine ungestörte Kaufunktion müssen die Zähne, Kiefergelenke sowie die neuromuskulären Abläufe jedoch „zusammenpassen“.
Die Behandlung mit der DROS®-Schiene bewirkt hier eine Synchronisation der Biomechanik von Zähnen und Kiefergelenken mit den neuromuskulären Abläufen im Kausystem. Es kommt zu einer Rekoordination des neuromuskulären Systems.
Wie wird die DROS®-Schiene hergestellt?
Der Entwicklung der DROS®-Schiene als diagnostischem Hilfsmittel liegen 25 Jahre Erfahrung in Gnathologie und Funktionsdiagnostik zugrunde.
Die Notwendigkeit für die Anwendung der DROS®-Schiene ergibt sich aus der zahnärztlichen Funktionsdiagnostik, die in aller Regel eine klinische manuelle und instrumentelle Funktionsanalyse umfasst.
Die DROS®-Schiene wird individuell und hochwertig von zertifizierten zahntechnischen Laboren hergestellt.
Welche Zahnärzte und Zahnärztinnen sind qualifizierte Anwender der DROS®-Schiene?
Die DROS®-Schiene wird nur von zertifizierten Zahnärzten und Zahnärztinnen, den DROS®-Therapeuten eingesetzt und im Rahmen des DROS®-Therapiekonzepts angewendet.
Was sagen Patienten und Patientinnen zur DROS®-Schiene?
Lesen Sie hier ihre Erfahrungsberichte
Wodurch unterscheidet sich die DROS®-Schiene von einer Knirscherschiene?
Beim Einsatz von Zahnschienen gibt es große Unterschiede.
Während adjustierte Schienen, wie die DROS®-Schiene, ein therapeutisches Ziel verfolgen, wirken die meisten Zahnschienen rein symptomatisch als Schutzschienen, so z.B. als Tiefziehschiene oder „Knirscherschiene“.
Diese schützen zwar die Zähne vor der zerstörerischen Kraft des Zähneknirschens, sind jedoch nach kurzer Zeit meist durchgebissen und müssen daher regelmäßig erneuert werden. Denn diese einfachen Schienen berücksichtigen nicht die Okklusion, d.h. die Zahnkontakte in Beziehung zur Kiefergelenkposition, was jedoch für eine ursächliche Therapie von Bruxismus und CMD unerlässlich ist. Sie verfolgen damit kein therapeutisches Ziel.