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Halitosis: Mundgeruch bei Parodontose

Was ist Halitosis?

Der Begriff Halitosis kommt vom lateinischen Wort halitus, das übersetzt Atem oder Hauch heißt. Man versteht darunter Mundgeruch. Fast ein Viertel der Menschen sind davon betroffen, ältere Menschen häufiger. Ca. 6 Prozent leiden unter chronischem Mundgeruch. Da viele Patienten sogar von sozial inakzeptablem Halitosis betroffen sind, hat das Auswirkungen auf alle Lebensbereiche - und doch ist es nach wie vor leider ein Tabuthema.  In etwa 90 Prozent der Fälle entsteht der Mundgeruch in der Mundhöhle durch bakterielle Zahn- und Zungenbeläge. Trotzdem ist es ratsam, die Ursache genau abzuklären und die Ausatemluft aus Nase und Mund getrennt voneinander zu analysieren und zu diagnostizieren. 
 

Wo und wie entsteht Halitosis?

Zu etwa 90 Prozent entsteht der Mundgeruch genau da, wie es der Name sagt: in der Mundhöhle. Die restlichen ca. 10 Prozent gehen von Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und im Magen-Darm-Trakt aus.

Eine bakterielle Zersetzung organischen Materials in der Mundhöhle ist damit meist die Ursache für Halitosis. Ernährungsgewohnheiten spielen laut einer weltweiten Studie kaum eine Rolle, da die Häufigkeit in fast allen Ländern der Erde gleich ist.

Auf der Zunge befinden sich die meisten oralen Bakterien

. Außerdem finden Anaerobier, das sind die Bakterien, die keinen Sauerstoff zum Leben benötigen, in den Nischen des Mundes und in den Zahnfleischtaschen die idealen Lebensbedingungen. Sie zersetzen Eiweiße aus Nahrungsresten oder anderes organisches Material. Dabei entstehen flüchtige Schwefelverbindungen, die unangenehm riechen. Die eigene Nase gewöhnt sich sehr schnell an die eigenen Gerüche. Deshalb merkt man manchmal nicht selbst, wenn man unter Mundgeruch leidet. Um sicher zu sein, sollte man sich einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt für Parodontologie anvertrauen, der als erfahrener Ansprechpartner eine klare Aussage dazu macht.
 

Was sind die Ursachen für Halitosis?

Die Hauptursache von Mundgeruch ist mangelnde Mund- und Zungenhygiene. Darüber hinaus begünstigen schlechter Zahnstatus wie fortgeschrittene Karies, mangelhafte Füllungen, ungepflegter Zahnersatz und Wurzelreste die Entstehung von Mundgeruch, aber auch Genuss von Alkohol und Rauchen.

Außerdem spielt der Speichel eine wesentliche Rolle bei der Gesundheit der Mundhöhle. Alle Faktoren, die zur Mundtrockenheit führen, erhöhen das Risiko, denn ein feuchter Mund neigt weniger zur Bildung von Halitosis. Der Speichel hat eine natürliche Spülfunktion und beseitigt dadurch Nahrungsreste, Bakterien und geruchsbildende Stoffe.

 

Wo ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Halitosis?

Parodontitis entsteht immer durch bakterielle Zahnbeläge, auch Biofilm oder Plaque genannt. Plaque verursacht eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats (Parodontitis). Sofern man die Entzündungen nicht behandelt, bilden sich tiefe Taschen zwischen dem Zahnfleisch und den Zähnen, in welchen sich die geruchsbildenden Bakterien hervorragend vermehren und Stoffwechselprodukte ausscheiden können. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Ausprägung von Mundgeruch und erkrankten Zahnfleischtaschen bzw. Parodontose wurde in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. 
 

Wie kann man gegen Halitosis vorbeugen?

Die beste Vorsorge ist eine tägliche sehr gründliche Mund- und Zungenhygiene, um die Ursache des üblen Mundgeruchs wirkungsvoll zu bekämpfen. Mit der richtigen Putztechnik und mit vom Zahnarzt und der Dentalhygienikerin empfohlenen speziellen Reinigungsutensilien lassen sich die meisten der vorhandenen Bakterien beseitigen. Zur täglichen häuslichen Hygiene gehören Zahncreme, Zahnbürste, Zahnseide und winzige Bürsten für die Zahnzwischenräume. Ganz wichtig ist darüber hinaus ein Zungenreiniger.

Außerdem sollte man regelmäßige Prophylaxetermine in der Zahnarztpraxis wahrnehmen, um eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Normalerweise geht man von zwei Mal jährlich aus, in Ausnahmefällen und bei Risikopatienten auch häufiger.