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Digitale Abformung - „Die abdruckfreie Zahnarztpraxis“

Abdrücke von Ober- und Unterkiefer mit dem Intraoralscanner

Abformungen in der Zahnmedizin dienen dazu, die Ist-Situation von Mund und Zahnbögen vor Beginn einer Behandlung zu ermitteln. Sie dienen demnach als Grundlage für die Behandlungsplanung sowie zur Dokumentation und Archivierung. Aus diesen Abformungen erstellt der Zahntechniker Gipsmodelle von Ober- und Unterkiefer. Die Qualität der Abdrücke bestimmt die Qualität von Zahnersatz. Nur eine perfekte Präparation der Zähne und ein präziser Abdruck können passgenauen, funktionell-ästhetischen Zahnersatz gewährleisten.

Herkömmlicherweise verwendet der Zahnarzt für die Abformung von Oberkiefer und Unterkiefer Spezialmaterialien wie Silikone oder Alginate, die er über einen sog. Abdrucklöffel in den Mund einbringt. Der Prozess dauert in der Regel einige Minuten, denn die Materialien müssen sich exakt an die Mundsituation anpassen und verfestigen können. Anschließend wird der Abdrucklöffel mit leichtem Druck aus der Mundhöhle wieder herausgenommen.

Eine alternative, mittlerweile sehr gut entwickelte Technik in der digitalen Zahnmedizin ist die digitale Abformung des Gebisses mit einem Intraoralscanner, die Patienten hohen Komfort und höchste Sicherheit bei der Behandlung bieten.


 

 

Vorteile gegenüber der konventionellen Abformung

Während die konventionelle Methode mit dem Abdrucklöffel und den meist übel schmeckenden Abdruckmassen bei vielen Patienten unangenehme Gefühle oder sogar Angst auslöst, ist die digitale Abformung sehr komfortabel. Ekelgefühl, Würgereiz oder panische Erstickungsanfälle gehören bei der digitalen Abformung der Vergangenheit an.

Die digitale Abformung des gesamten Gebisses schafft ebenso wie konventionelle Abdrücke die Voraussetzungen für maßgeschneiderten Zahnersatz. In dieser Hinsicht sind die Ergebnisse auch vergleichbar präzise. Für die digitale Abformung führt der Zahnarzt ein schmales Handstück in den Mundraum ein, das mit Kameralinsen, LEDs und Sensoren bestückt ist. Mit diesem hochsensiblen Werkzeug, einem Scanner vergleichbar, fährt er fast berührungsfrei an den Zähnen entlang. Die auch für Angstpatienten geeignete Methode ist sanft, schnell, völlig schmerzfrei und natürlich wesentlich angenehmer als der bisher übliche Abdruck mit einer Silikonmasse. Kieferlänge, Überbiss, Zahngrößen, Zahnabstände, Zahnlücken und Fehlstellungen werden sofort dokumentiert.

Das Verfahren ist außerdem äußerst hygienisch und schont die gesunde Zahnsubstanz. Früher kam noch eine Wartezeit hinzu, bis die Abdruckmasse erstarrt war, dieser Arbeitsschritt entfällt komplett. Somit verbringt der Patient wesentlich weniger Zeit auf dem Zahnarztstuhl.

Sofort nach der digitalen Abformung ist ein genauer Datensatz auf dem Bildschirm abrufbar. Der Zahnarzt kann schnell prüfen und beurteilen, ob die Qualität des Bildmaterials ausreicht. Bei Bedarf kann er unverzüglich nacharbeiten, auch einzelne Abschnitte des Gebisses. 
 

Digitaler Workflow zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor

Innerhalb ganz kurzer Zeit werden die Daten elektronisch ohne Zeitverlust und Transportkosten an das Dentallabor weitergeleitet. Der Zahntechniker kann sofort mit seiner Arbeit beginnen und u. a. hochwertige Brücken, Inlays, Onlays, Kronen, Teilkronen, Veneers und Non-Prep-Veneers herstellen. Da die digitale Abformung enorm präzise ist, sitzt der Zahnersatz passgenau. Auch die Zeit, die ein Patient mit einem Provisorium verbringt, reduziert sich durch die schnelle und sichere Methode auf ein Minimum.

Ein weiterer Vorteil ist die problemlose Archivierung des Datenmaterials. So kann die digitale Abformung auch noch nach Jahren zu einem Vergleich herangezogen werden, während dies bei Arbeitsmodellen aus Gips meist nicht möglich ist, da diese beim Bearbeiten leiden.

Nur ein geringer Prozentsatz der Zahnärzte in Deutschland setzt bislang auf die „abdruckfreie Zahnarztpraxis“ durch digitale Abformung. In den meisten Zahnarztpraxen wird noch mit herkömmlichen Abformmaterialien und Abdrucktechniken gearbeitet, auf welche man auch zukünftig nicht völlig verzichten kann.

Haben Sie Fragen zum digitalen Workflow zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor, mehr Infos in Ihrer „Digitalen Praxis“.