All-on-4®: Endlich feste dritte Zähne im Oberkiefer

01. Juni 2022
Implantologie

All-on-4®: Endlich feste dritte Zähne im Oberkiefer


Wie läuft die Behandlung beim All-on-4® Konzept ab und wie viel kostet die Versorgung im Oberkiefer?

Fragen und Antworten rund um die Behandlung mit 4 Implantaten und einer festen Brücke im Oberkiefer

Bei All-on-4 handelt es sich um eine hochwertige und ästhetisch ansprechende Versorgung des zahnlosen Oberkiefers oder Unterkiefers mit vier Zahnimplantaten. Auf den Zahnimplantaten wird eine komplette Zahnbrücke befestigt. An nur einem einzigen Tag erhalten Patienten und Patientinnen, die von Zahnlosigkeit im Oberkiefer betroffen sind, feste dritte Zähne, die bereits am Behandlungstag vorsichtig belastet werden können. Das All-on-4® Behandlungskonzept stellt mit einem einmaligen minimalinvasiven Eingriff die volle Funktionsfähigkeit der Oberkiefer-Zähne wieder her.

Die All-on-4® Behandlung wird ausschließlich bei einem All-on-4 Experten oder in einem All-on-4® Excellence Center durchgeführt, wobei ausnahmslos die Implantate des Schweizer Herstellers Nobel Biocare, dem Entwickler der Methode, verwendet werden.

All-on-4®: Endlich feste dritte Zähne im Oberkiefer.
All-on-4®: Endlich feste dritte Zähne im Oberkiefer.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

All-on-4® Behandlung - eine Investition fürs Leben

Ähnlich einem Fingerabdruck, hat jeder Mensch ein ganz individuelles Gebiss. Da jeder andere Voraussetzungen mitbringt, lässt sich keine pauschale Aussage über die Kosten für eine Zahnbehandlung nach dem All-on-4 Verfahren für den zahnlosen Oberkiefer machen. Durchschnittlich liegt die All-on-4 Behandlung des Oberkiefers bei ca. 15.000 € bis 16.000 € und ist damit etwas teurer als All-on-4® für den zahnlosen Unterkiefer.

Erst nach eingehender Untersuchung bei einem zertifizierten Zahnarzt oder in einem All-on-4® Excellence Center wird ein Heil- und Kostenplan (HKP) erstellt, aus dem der genaue Betrag für die All-on-4 Implantation hervorgeht. Neben dem zahnärztlichen Honorar, das regional schwanken kann, den Materialkosten für 4 Original-Implantate des Herstellers Nobel Biocare und den Leistungen für das Dental-Meisterlabor können weitere Kosten anfallen. Dazu gehören aufwändige Diagnostik (z. B. digitale Volumentomografie, Funktionsanalyse (FAL) und Magnetresonanztomografie) und Vollnarkose oder Lachgassedierung auf Wunsch des Patienten oder der Patientin.

Der Betrag von 15.000 € bis 16.000 € für die All-on-4 Therapie für den Oberkiefer mag zunächst hoch klingen. Vergleichsweise ist die All-on-4 Methode jedoch preisgünstiger als die herkömmliche Versorgung des Oberkiefers, bei der 6-8 Implantate gesetzt werden, was sich auf höhere Material- und Behandlungskosten auswirkt. Außerdem können die Implantate bei guter Pflege ein Leben lang halten, was wissenschaftliche Langzeitstudien und die Dokumentation jedes einzelnen Patientenfalls belegen. Langfristig kann All on 4 damit preisgünstiger sein als andere Versorgungslösungen mit geringerer Lebensdauer oder hohen Nachsorgekosten. Die All-on-4® Behandlung ist eine sinnvolle Investition in die eigene Mundgesundheit mit sofortiger Steigerung der Lebensqualität.
 

Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse bei Allon-4 für den Oberkiefer?

Die gesetzliche Krankenversicherung leistet eine sogenannte Regelversorgung. Dies stellt eine Art Grundversorgung dar, die sich an den Grundsätzen einer ausreichenden medizinischen Versorgung, der Zweckmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit orientiert. Ein zahnloser Oberkiefer würde mit einer einfachen Vollprothese mit Gaumenplatte versorgt werden. Da Implantate – und dazu zählt auch die Implantation nach der All-on-4 Methode für den Oberkiefer - nicht zur sogenannten Regelversorgung gehören, ist der Eigenanteil für Betroffene sehr hoch. Er macht den größten Teil der durchschnittlichen Kosten von ca. 15.000 € bis 16.000 € aus. Die Krankenkasse leistet einen Festkostenzuschuss für Zahnersatz, der normalerweise mehrere Hundert Euro ausmacht und vom vorher eingereichten Heil- und Kostenplan abhängt.

Der behandelnde Zahnarzt oder Implantologe rechnet die Behandlungskosten für die All-on-4 Therapie direkt mit dem Patienten oder der Patientin nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) als Privatleistung ab. 
 

Können die Eigenleistungen gesetzlich Versicherter für All-on-4 minimiert werden?

Manchmal lohnt es sich, ein zweites Angebot einzuholen, da es regionale Unterschiede beim zahnärztlichen Honorar und den Kosten für das Dentallabor gibt. Um objektiv vergleichen zu können, müssen jedoch die exakt gleichen Leistungen für All-on-4 angeboten werden. Deshalb ist das Vertrauensverhältnis zum Behandler eine wichtige Voraussetzung für die Kostenplanung.

Sicher nicht empfehlenswert ist sogenannter Zahntourismus, um sich im Ausland einer All-on-4 Behandlung des Oberkiefers zu unterziehen. Die Hygiene- und Qualitätsstandards sind nicht mit den hohen deutschen Standards vergleichbar und können zur Gesundheitsgefahr werden. Ob tatsächlich die vorgeschriebenen Original-Implantate des Herstellers Nobel Biocare verwendet werden, lässt sich nicht immer nachvollziehen. Gewährleistungs- und Haftungsansprüche unterliegen außerdem der ausländischen Gesetzgebung. Die vermeintliche Kostenersparnis kann schnell ins Gegenteil kippen, wenn teure Nachbehandlungen in Deutschland fällig werden oder die Implantate womöglich verloren gehen. 
 

Kommt eine Zahnzusatzversicherung für das All-on-4 Verfahren für den Oberkiefer auf?

Eine gute Möglichkeit, sich bei All-on-4 vor hohen Zuzahlungen abzusichern, ist der rechtzeitige Abschluss einer Zahnzusatzversicherung für das All-on-4® Konzept, bevor eine Therapie in der Krankenakte dokumentiert ist oder begonnen wurde. Je nach gewähltem Tarif können bis zu 100 % der Behandlungskosten für die All-on-4® Methode und weitere Privatleistungen des zertifizierten Zahnarztes wie z. B. innovative Diagnostik, Funktionsanalyse (FAL) und Vollnarkose übernommen werden.

Es gibt Sofort-Tarife von Versicherungsanbietern, bei welchen weder Gesundheitsfragen gestellt werden noch Wartezeiten zu beachten sind, aber diese Tarife sind teuer. Deshalb ist ein vorausschauender Abschluss als junger Mensch ratsam. Um sich im Tarifdschungel zurecht zu finden und das persönlich passende Angebot zu finden, lohnt sich ein Vergleich auf dem Online-Portal Test-Zahnzusatzversicherung.de.
 

Wie funktioniert die All-on-4 Behandlung des zahnlosen Oberkiefers?

Wesentliche Voraussetzung für den All on 4 Behandlungserfolg des Oberkiefers ist eine genaue Untersuchung und Planung durch einen zertifizierten Implantologen. Bildgebende Verfahren wie digitale Volumentomografie oder Magnetresonanz-Tomografie liefern Aussagen zu den anatomischen Voraussetzungen der empfindlichen Kiefernhöhle mit all ihren gefährdeten Strukturen. Bei Bedarf werden sogenannte Bohrschablonen angefertigt, die eine navigierte Operation erlauben. Auch eine Funktionsanalyse kann sinnvoll sein.

Sofern noch eine Restbezahnung im Oberkiefer vorhanden ist, wird diese am Behandlungstag direkt vor der All-on-4 Implantation entfernt. Danach wird der eigentliche minimalinvasive Eingriff mit insgesamt vier künstlichen Zahnwurzeln im Oberkiefer durchgeführt. Zwei Implantate werden in einem vorher errechneten Winkel „schräg“ in den Seitenzahnbereich platziert. Die größere Kontaktfläche erhöht die Stabilität und verkürzt die Einheilung (Osseointegration). Die anderen beiden Implantate werden „gerade“ im Frontzahnbereich eingesetzt. Die minimalinvasive Operation erfolgt meist unter Vollnarkose, um Schmerzempfindungen und Anspannung komplett auszuschalten.

Während sich der frisch Operierte noch in der Zahnarztpraxis befindet, bereitet der Zahntechniker eine hochwertige Zahnbrücke als Provisorium vor, die der Behandler einsetzt. Der Patient oder die Patientin erhält nach dem All on 4 Verfahren an nur einem einzigen Tag ästhetisch hochwertige und festsitzende Zähne, die bereits am Behandlungstag vorsichtig belastet werden können. Die Patienten sind damit sofort sozialfähig und können in Begleitung nach Hause entlassen werden.

Da bei dem minimalinvasiven Eingriff nur kleine Schnitte gesetzt werden, ist der Wundheilungsverlauf zügig. Sobald das Zahnfleisch ausreichend verheilt ist, wird die endgültige Zahnbrücke eingesetzt, die inzwischen im zahntechnischen Meisterlabor angefertigt wurde.
 

Für wen kommt eine All-on-4 Behandlung des Oberkiefers in Frage?

Grundsätzlich eignet sich eine All-on-4-Behandlung des Oberkiefers für Menschen, bei welchen ein mundchirurgischer Eingriff möglich ist und die unter einem zahnlosen Oberkiefer leiden bzw. eine nicht erhaltungswürdige Restbezahnung haben. Selten sprechen medizinische Gründe dagegen. Das Lebensalter ist bei All-on-4 nicht relevant, sofern das Knochenwachstum abgeschlossen ist.

Selbst bei bereits zurückgegangenem Kieferknochenvolumen (z. B. aufgrund fortgeschrittener Parodontitis oder langem Tragen einer Vollprothese) kann die All-on-4 Methode durchgeführt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Implantatversorgungen bei Zahnlosigkeit, sind aufwändige Maßnahmen zum Kieferknochenaufbau (Augmentation) nicht nötig.

Sehr interessant ist die All-on-4® Methode für den Oberkiefer für Angstpatienten. Nach einer schmerzfreien Untersuchung braucht es nur einen einzigen Termin, um die restlichen nicht erhaltungswürdigen Zähne des Oberkiefers zu entfernen, um direkt anschließend die vier
künstlichen Zahnwurzeln in den Kiefer einzusetzen. Bereits am Behandlungstag hat der Betroffene ästhetisch schöne und feste „dritte“ Zähne im Oberkiefer. Der minimalinvasive Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt, um jegliche Anspannungen und Schmerzen auszuschalten. Bei Angstpatienten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Vollnarkose, sofern ein ärztliches Attest vorliegt.
 

Kann eine All-on-4 Implantation eine Vollprothese im Oberkiefer ablösen?

Ja, eine All-on-4 Behandlung des Oberkiefers kann eine Vollprothese an nur einem einzigen Behandlungstag komplett ersetzen. Die vier künstlichen Zahnwurzeln bilden die Verankerungen für eine festsitzende Zahnbrücke und schenken damit ein strahlendes Lächeln, neue Selbstsicherheit und Lebensqualität. Die Unannehmlichkeiten einer Vollprothese mit Gaumenplatte wie wackeliger Prothesenhalt, Geschmacksbeeinträchtigungen, schlechte Aussprache, unästhetisches Äußeres, sich verändernde Gesichtszüge, Schmerzen durch Druckstellen und Funktionseinschränkungen beim Kauen und Schlucken geraten schnell in Vergessenheit.
 

Wie müssen die All-on-4® Implantate von Nobel Biocare gepflegt werden?

Direkt nach der Implantation ist noch etwas Vorsicht geboten. Während der ersten Tage sollte keine Zahnbürste verwendet werden, sondern mehrmals täglich eine Mundspüllösung. Der zertifizierte Zahnarzt berät hierzu individuell.

Grundsätzlich benötigen All-on-4 Zahnimplantate die gleiche intensive Pflege wie natürliche Zähne. Die häusliche Mundhygiene sollte aus mehrmaligem Zähneputzen, einer Zungenreinigung und der Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürstchen und Zahnseide bestehen. Um bakterielle Beläge (auch Plaque genannt) sicher zu verhindern, sollte die häusliche Zahnpflege durch ca. halbjährliche Termine zur Professionellen Zahnreinigung ergänzt werden. Zahnbeläge und Zahnstein können Periimplantitis hervorrufen, eine Zahnfleischentzündung um das Zahnimplantat. Periimplantitis hat einen ähnlichen Verlauf wie die weit verbreitete Volkskrankheit Parodontitis.

Ebenfalls empfehlenswert ist der regelmäßige Implantat-Check beim zertifizierten Zahnarzt oder Implantologen. Hier wird nicht nur der korrekte Sitz des festsitzenden Zahnersatzes geprüft, sondern bereits geringe Veränderungen des Zahnbetts können in einem Frühstadium festgestellt und geheilt werden. Die häusliche akribische Mundhygiene kombiniert mit professioneller Nachsorge beim Zahnarzt sichern den Behandlungserfolg und die jahrzehntelange Freude an der hochwertigen All-on-4® Implantatversorgung.


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