Knochentransplantation für Zahnimplantate

30. April 2021
Implantologie

Knochentransplantation für Zahnimplantate


Wann ist eine Knochentransplantation für die Implantat-Behandlung erforderlich?

Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, meist aus Titan, die anstelle einer fehlenden natürlichen Zahnwurzel, in den Kieferknochen eingesetzt wird. Voraussetzung für die Implantation ist ein ausreichend vorhandenes Knochenvolumen im Kiefer, um Zahnimplantate sicher und stabil verankern zu können. Reicht das Knochenangebot jedoch nicht aus, muss zuvor eine Knochentransplantation vorgenommen werden.

Mittlerweile gehört die Knochentransplantation bzw. der Knochenaufbau zur Routine für zertifizierte Implantologen.

Knochentransplantation für Zahnimplantate: Wann ist eine Knochentransplantation für die Implantat-Behandlung erforderlich?
Knochentransplantation für Zahnimplantate: Wann ist eine Knochentransplantation für die Implantat-Behandlung erforderlich?
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Knochenmaterial und Knochenersatzmaterial

Materialen für eine Knochentransplantation bzw. einen Knochenaufbau können sein:

  • autogenes Knochenmaterial (Empfänger und Spender sind die gleiche Person)
  • allogenes Knochenmaterial (Empfänger und Spender sind verschiedene Personen)
  • xenogenes Knochenersatzmaterial (wird aus Tieren gewonnen)
  • alloplastische Knochenersatzmaterialien (wird synthetisch hergestellt)

Autogenes, also körpereigenes Knochentransplantat gilt als besonders geeignet, denn es ist gut verträglich und direkt an der Bildung und Entwicklung von neuem Knochen beteiligt. Der Knochen wird bei dieser Methode beispielsweise aus dem Beckenkamm oder dem Unterkiefer gewonnen. Nachteilig ist, dass nicht beliebig viel Knochen entnommen werden kann und die Gewinnung des Materials mit einer zusätzlichen Operation verbunden ist, was zu Komplikationen führen kann.

Vorteile von allogenem Knochenmaterial sind, dass es ausreichend zur Verfügung steht und keinen zweiten Eingriff am Patienten erfordert. Allerdings kann es beim Empfänger, so wie jede Organtransplantation, eine Immunreaktion hervorrufen. Zudem besteht das Risiko, krankmachende Erreger (Bakterien, Viren, Prionen) zu übertragen. Auch muss mit einer längeren Knochenbildungszeit gerechnet werden, da allogener Knochen nicht die gleichen günstigen Knochenbildungseigenschaften wie autogenes Material besitzt.

Gute Erfahrungen werden in den letzten Jahren mit Knochenersatzmaterialen gemacht. Sie stellen somit eine gute Alternative dar. Eine synthetische Herstellung gewährleistet eine ausreichende Knochenmenge und minimiert das Infektionsrisiko.
Auch besitzen einige Produkte sehr gute knochenbildende Eigenschaften, die allerdings noch nicht vergleichbar sind mit körpereigenem Knochenmaterial.

Die eigentliche Behandlung mit dem Zahnimplantat, die Implantation, kann zeitgleich mit der Knochentransplantation vorgenommen werden oder erst nach mehrmonatiger Knochenregeneration. Dies ist abhängig vom verwendeten Material und vom Umfang des zu ersetzenden Knochens.


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