Warum sind Implantate wichtig?

11. August 2022
Implantologie

Warum sind Implantate wichtig?


Zahnimplantate als „Lückenfüller“ für eine gesunde Kaufunktion

Mit hochwertigen Zahnimplantaten kann man wieder unbeschwert und schön lachen: Trotzdem hat das Implantieren von künstlichen Zahnwurzeln nicht nur ästhetische Gründe, sondern sie sind für eine gesunde Funktion des gesamten Kauapparates wichtig, der äußerst komplex aufgebaut ist und der auf eine Zahnlücke mit einer Funktionsstörung reagieren kann.

Essen, Kauen, Trinken, Schlucken, Sprechen und Lachen: Die Zähne spielen in vielen Lebensbereichen eine bedeutende Rolle und haben nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit, die Lebensqualität und die Psyche. An festsitzenden Zahnersatz werden deshalb hohe Anforderungen wie Langlebigkeit, natürliche Ästhetik und Sicherheit gestellt. Zahnimplantate sind keine Lückenfüller im Sinne von „Lückenbüßern“, sondern sie ersetzen einen oder mehrere natürliche Zähne und erhalten die gesunde Kaufunktion.

Selbst in jungen Jahren ist niemand vor einem Zahnverlust gefeit. Neben Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis können auch Unfälle im Haushalt oder bei Sport, Spiel und im Straßenverkehr zum Zahnverlust führen. Sofern im Gebiss Lücken entstanden sind, können diese mit Implantaten perfekt versorgt werden, um die komplette Zahnreihe wiederherzustellen. Erfahrene Zahnärzte und Implantologen beraten individuell und ausführlich nach eingehender Diagnose, welches Implantat bzw. Implantatsystem aus welchem Material in Frage kommt. Dabei können sowohl Einzelzahnlücken gefüllt als auch zahnlose Ober- und Unterkiefer mit Implantaten versorgt werden. Ist das Gebiss komplett und weist eine harmonische Okklusion auf, kann der gesunde Kauapparat all seine Funktionen störungsfrei wahrnehmen.

Oberkiefer mit Zahnlücke.
Oberkiefer mit Zahnlücke.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Oberkiefer mit Implantat.
Oberkiefer mit Implantat.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Künstliche Zahnwurzeln verhindern Kieferknochenabbau

Ähnlich einem Muskel, der bei fehlender Belastung schwindet, bildet sich auch der Kieferknochen zurück, wenn die Kaukräfte nicht auf natürliche Weise den Kieferknochen belasten. Der Abbauprozess beginnt bereits wenige Wochen nach dem Zahnverlust und kann auch negative Auswirkungen auf die Nachbarzähne haben. Diese können sich ebenfalls lockern, wandern, sich verschieben oder im schlimmsten Fall verloren gehen.

Deshalb ist es ratsam, eine Zahnlücke zeitnah mit einer künstlichen Zahnwurzel zu versorgen. Das Implantat stimuliert den Knochen und verhindert den Rückgang des Kiefers. Ebenfalls werden die Gesichtszüge bewahrt, denn die natürliche Spannkraft von Mund, Lippen und Wangen bleiben erhalten, was einen Menschen jünger und gesünder erscheinen lässt.

Einprobe der Zirkonkrone auf Implantat.
Einprobe der Zirkonkrone auf Implantat.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Eingliederung der Zirkonkrone auf Implantat.
Eingliederung der Zirkonkrone auf Implantat.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Welche Vorteile haben Zahnimplantate noch?

Zahnimplantate sind bei guter häuslicher Mundhygiene, professioneller Pflege in der Zahnarztpraxis und regelmäßiger Kontrolltermine beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin sehr haltbar. Viele Patienten und Patientinnen erfreuen sich ein Leben lang daran, während z. B. Zahnbrücken eine durchschnittliche Haltbarkeit von ca. maximal 8 – 10 Jahren haben. Selbst bei einer hohen Anfangsinvestition ist die Wirtschaftlichkeit von Implantaten - über die gesamte Lebensdauer gesehen - nachhaltig und gut.

Ästhetisch schöne Implantatkronen sind von den echten Zähnen nicht zu unterscheiden. Sie werden farblich an die Nachbarzähne angepasst. Sie verleihen gesundes Aussehen und lassen den Menschen jünger erscheinen.

Zahnimplantate schenken Selbstsicherheit, was in allen beruflichen und persönlichen Lebenssituationen zum Erfolgsfaktor werden kann und ein Plus an Lebensqualität bedeutet.

Eine computergestützte 3D-Planung macht es in der modernen Implantologie möglich, das Ergebnis vorab zu visualisieren. Der Patient oder die Patientin weiß vorher, wie die Zähne und die Mundpartie nach dem Einsetzen der Implantate aussehen.

Die innovative Diagnostik (z. B. Digitale Volumentomographie) vor der Implantatbehandlung sorgt für Sicherheit, da die anatomischen Voraussetzungen wie z. B. Nervenbahnen, Knochenbeschaffenheit und Struktur von Weichgeweben bekannt sind. Die Implantation selbst erfolgt normalerweise minimalinvasiv und bei Bedarf mit vorher gefertigten Bohrschablonen für navigiertes Operieren. Es werden nur kleine Schnitte notwendig, womit die Phase der Wundheilung – verglichen mit herkömmlichen Operationsmethoden - verkürzt wird. Der operative Eingriff ist sicher, schonend und schmerzarm.

Bei einzelnen Zahnimplantaten müssen – im Vergleich zu Brückenlösungen - keine Nachbarzähne beschliffen werden. Damit wird die gesunde Zahnsubstanz geschont.

Die gesunde Kaufunktion bleibt durch Zahnimplantate vollständig erhalten. Herzhaftes Zubeißen ist möglich. Es gibt keine Einschränkungen beim Genießen von Speisen. Es kann alles gegessen werden, was das Herz begehrt und nicht, was die Zähne erlauben.

Zahlreiche internationale Studien belegen die hohe Erfolgsquote bei Zahnimplantaten führender Hersteller.
 

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Kaufunktion und Allgemeingesundheit?

Das Kausystem ist eine komplexe Einheit bestehend aus den Zähnen, den Kiefergelenken, der Kaumuskulatur und der neurophysiologischen Steuerung der Kaubewegungen. Die perfekte Funktion ohne Kaufunktionsstörung ist sichergestellt, wenn die Zähne des Oberkiefers mit den Zähnen des Unterkiefers optimal verzahnt sind und eine sogenannte harmonische Okklusion bilden. Der Biss muss stimmen.

Bereits kleine Abweichungen vom Optimalen können die Okklusion stören und eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) auslösen. Die Krankheitszeichen einer CMD können sich vielfältig äußern, wobei häufig der Zusammenhang zur Kaufunktion auf den ersten Blick nicht erkannt wird. Zu den CMD-Krankheitszeichen gehören u. a. Kiefergelenkgeräusche, Bruxismus (Zähnepressen und Zähneknirschen), eingeschränkte Mundöffnung, Tinnitus, Migräne, Rücken-, Schulter und Nackenverspannungen, Schluckbeschwerden, Schlafstörungen, Sprachprobleme, Schwindel und Trigeminusneuralgie.

Eine nicht versorgte Zahnlücke kann die Okklusion stören und der Auslöser einer Kiefergelenkstörung sein. Negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit können sich durch eine CMD auf vielfältige Weise einstellen. Da jedoch manche Symptome auch andere Krankheitsursachen allgemeiner Art haben können, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahn- bzw. Fachzahnarzt und Ärzten und Spezialisten anderer Disziplinen (wie z. B. Orthopäden, Neurologen oder Physiotherapeuten etc.) ratsam.

Aber auch die Ernährung ist für die Allgemeingesundheit von großer Bedeutung. Da durch Zahnimplantate die optimale Kaufunktion gewährleistet ist, ist abwechslungsreiche und gesunde Kost uneingeschränkt möglich. Die Gefahr von einseitiger Mangelernährung und deren gesundheitliche Folgen ist gebannt.
 

Für wen sind Zahnimplantate geeignet?

Grundsätzlich ist das Einsetzen von Zahnimplantaten in jedem Lebensalter nach dem Abschluss des Knochenwachstums möglich, also auch im hohen Seniorenalter. Das Implantieren ist für Patienten und Patientinnen geeignet, wenn gesundheitlich nichts gegen einen operativen Eingriff spricht. Hier arbeiten Implantologen und Allgemein- und Fachärzte interdisziplinär zusammen, um die Voraussetzungen sicherzustellen.

Darüber hinaus sollte genügend Knochenvolumen im Kiefer verfügbar sein. Inzwischen gibt es in der modernen Zahnheilkunde Implantatkonzepte (z. B. All-on-4® oder All-on-6), die selbst bei geringem Kieferknochenangebot eingesetzt werden können. Außerdem kann der Kieferknochen durch Eigenknochenspenden oder künstliches Knochenersatzmaterial vor der Zahnimplantation aufgebaut werden, was als Knochen-Augmentation bezeichnet wird.

Nur wenige allgemeine Erkrankungen wie z. B. schlecht eingestellte Diabetes, rheumatische Erkrankungen oder Allergien erhöhen das Risiko einer Abstoß-Reaktion. Für Allergiker kann metallfreier Zahnersatz verwendet werden. Man spricht von biokompatiblen Implantaten, die aus Zirkon-Keramik hergestellt werden. Normalerweise bestehen künstliche Zahnwurzeln aus einer Titanschraube, an der über ein Verbindungsstück die Zahnkrone aus Keramik befestigt wird.

Implantate sind auch für Menschen mit komplett zahnlosen Ober- und/oder Unterkiefern geeignet, die bisher Vollprothesen tragen, um festsitzende Prothesen daran zu befestigen. Damit gehören auch Probleme wie eingeschränkte Kaufunktion durch wackeligen Prothesenhalt, Geschmacksbeeinträchtigungen durch Haftcreme, Zahnfleischentzündungen durch Druckstellen, einseitige Ernährung, unschöne Ästhetik oder phonetische Einschränkungen der Vergangenheit an.

Da jeder Mensch andere individuellen Voraussetzungen mitbringt, finden Zahnarzt oder Implantologe und Patient im vertrauensvollen Gespräch die optimale Versorgungslösung für Zahnlücken, um die gesunde Kaufunktion wiederherzustellen.


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