Zahnverlust: Die häufigsten Ursachen für Zahnverlust

14. Mai 2019
Parodontologie

Zahnverlust: Die häufigsten Ursachen für Zahnverlust


Zahnverlust durch Parodontose

Zahnverlust durch Parodontose
Bildquelle: ©GZFA

Warum fallen Zähne aus?

Das natürliche Ausfallen der Milchzähne im Kindesalter bezeichnet man in der Zahnmedizin als Zahnwechsel. Unter Zahnverlust versteht man im Gegensatz hierzu, dass sich das aus insgesamt 32 bleibenden Zähnen bestehende gesunde Gebiss, krankheits- oder unfallbedingt reduziert. Hauptursachen für den Zahnverlust im Erwachsenenalter sind die Volkskrankheit Parodontose und Karies, wobei das Parodontose-Risiko mit fortschreitendem Lebensalter steigt und ab ca. 40 Jahren die häufigste Ursache von Zahnverlust darstellt.
 

Ursache Parodontitis - was ist das?

Parodontitis – auch Parodontose genannt - betrifft den gesamten Zahnhalteapparat, der aus Zahnfleisch, Wurzelzement, Wurzelhaut, kollagenen Fasern und dem Zahnfach besteht. Die Zahnbetterkrankung beginnt mit einer meist schmerzfreien Zahnfleischentzündung (Gingivitis).

Zahnverlust durch gefährliche Zahnbeläge: Parodontitis – auch Parodontose genannt.
Zahnverlust durch gefährliche Zahnbeläge: Parodontitis – auch Parodontose genannt.
Bildquelle: ©GZFA

 

Gefährliche Zahnbeläge

Der Mundraum und die Zunge sind der Lebensraum für zahlreiche Bakterien, die überwiegend harmlos bis nützlich sind. Sofern die Bakterienmenge drastisch zunimmt, greifen die entstehenden giftigen Stoffwechselprodukte das Zahnfleisch an, das sich entzündet. Außerdem verursachen die Bakterien zunächst weiche und später harte Zahnbeläge. Man spricht von Biofilm oder Plaque. In tiefen Zahnfleischtaschen finden die Bakterien ideale Lebensbedingungen und breiten sich in Richtung Wurzel aus.

Erste Anzeichen sind Bluten beim Zähneputzen und Zahnfleisch-Rötungen und Schwellungen. Sofern die Parodontitis nicht behandelt wird, kann sie sehr schnell chronisch werden und letztendlich zum Zahnverlust führen, im schlimmsten Fall gehen alle Zähne verloren!
 

Ursache Karies - wie entsteht sie?

Unter Zahnkaries versteht man die Zerstörung der harten Zahnsubstanzen. Die sauren Stoffwechselprodukte von Bakterien sind so aggressiv, dass sie zu einer Entkalkung des Zahns führen und geradezu Löcher hineinfressen. Man spricht auch von Zahnfäule. Kariesfördernd sind u.a. Plaque (Zahnbeläge), häufiger Verzehr von Zucker, aber auch Zahnfehlstellungen und Mundtrockenheit, die evtl. durch Mundatmung ausgelöst wird.
Unbehandelt breitet sich Zahnkaries von der Zahnoberfläche nach innen ins Zahnbein aus und ist meist sehr schmerzhaft. Karies kann so zerstörerisch sein, dass ein Zahn gezogen werden muss, weil dieser nicht mehr erhalten werden kann.
 

Wie kann man Zahnverlust vorbeugen?

Die beste Vorsorge ist eine akribische häusliche Mund- und Zungenhygiene, um die Zahnbeläge so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus ist es ratsam, regelmäßige Vorsorge-Termine beim Zahnarzt wahrzunehmen. Auf jeden Fall sollte man bereits bei den allerersten Anzeichen einen Zahnarzt aufsuchen.
 

Verlust der Zähne - Mögliche Folgen durch Zahnlücken und Lückengebiss

Fehlbelastung der Kiefergelenke aufgrund von Zahnverlust

Zahnlücken sind keinesfalls ausschließlich ein ästhetisches Problem. Bereits eine Einzelzahnlücke kann Auswirkungen auf das gesamte Gebiss und den Kiefer haben. Nachbarzähne können sich verschieben, kippen oder sogar wandern. Ein der Zahnlücke gegenüberliegender gesunder Zahn findet beim Biss keinen Widerstand mehr. Das hat zur Folge, dass er mit der Zeit in die Zahnlücke hineinwächst. Es kommt zu Zahnfehlstellungen, die Zahnreihen passen dann nicht mehr richtig zusammen. Fehlbelastungen der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur sind die Folgen, die Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen, sog. CMD-Symptome, auslösen können.

CMD-Symptome: Fehlbelastung der Kiefergelenke aufgrund von Zahnverlust.
CMD-Symptome: Fehlbelastung der Kiefergelenke aufgrund von Zahnverlust.
Bildquelle: ©GZFA

 

Knochenschwund durch Zahnverlust

Gravierend können auch die Veränderungen im Kieferknochen sein. Jedes Gewebe im Körper wird schwächer, wenn es seine natürliche Funktion nicht erfüllt, ähnlich wie Muskeln, die nicht gebraucht werden. Bei einer oder mehreren Zahnlücken ist die funktionelle Kräfteeinwirkung auf den Kiefer nicht mehr vorhanden, der Kiefer wird schlechter durchblutet und bildet sich zurück. Dieser Kieferknochenschwund schreitet langsam voran und verändert auch die Gesichtszüge, denn die Lippen und Wangen werden weniger als bisher gestützt. Eingefallene Gesichtszüge lassen einen Menschen älter aussehen.
 

Behandlung bei Zahnverlust

Eine möglichst schnelle Versorgung der Zahnlücken mit Zahnimplantaten verhindert den Kieferknochenschwund. Umgekehrt bedeutet das: Wer zu lange wartet, erhöht die Gefahr des Kieferknochenschwundes. Damit wird es für spezialisierte Zahnärzte und Implantologen immer schwieriger, festsitzenden Zahnersatz zu fixieren, denn Implantate haben eine gewisse Mindestanforderung an die Knochendichte und das Knochenvolumen. Eventuell muss vor dem Einsetzen eines Implantats der Knochen durch Eigenspenden oder Knochenersatzmaterial wieder aufgebaut werden.

Behandlung bei Zahnverlust: Schnelle Versorgung der Zahnlücke mit Zahnimplantat und Zahnersatz.
Behandlung bei Zahnverlust: Schnelle Versorgung der Zahnlücke mit Zahnimplantat und Zahnersatz.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG

 

Neben diesen messbaren Auswirkungen eines Zahnverlustes bedeutet eine Zahnlücke auch eine Einschränkung der Lebensqualität. Bei Sozialkontakten leiden viele Patienten darunter, nicht mehr ungezwungen lachen oder herzhaft zubeißen zu können. Manche meiden das Essen in der Öffentlichkeit sogar komplett, weil ihnen ihr Aussehen peinlich ist. Darüber hinaus verändert eine Zahnlücke auch die Aussprache, hauptsächlich bei Zischlauten und beim Buchstaben S.


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