Nächtliches Pressen und Knirschen der Zähne
Ursachen und Therapieansätze
Viele Menschen leiden unter nächtlichem Zähnepressen und Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt. Die Folgen sind ein Verlust der Hartsubstanz der Zähne (Zahnschmelz) mit deutlicher Verkürzung der Zähne und einer Dauerschädigung des Zahnhalteapparates. Im schlimmsten Fall können Zähne komplett verloren gehen.
Zudem können Kiefergelenkbeschwerden durch Bruxismus ausgelöst werden und CMD-Symptome wie einseitige Kopfschmerzen, Schulter- und Rückenschmerzen oder Tinnitus auftreten. Diese Schmerzen und Beschwerden resultieren aus einer massiven Verspannung der Muskulatur des Kauapparates, häufig ausgelöst durch psychische Anspannung, die zumeist im Schlaf unbewusst abreagiert wird.
Verschiedene Sprachbilder wie etwa „sich in eine Sache verbeißen“ oder „sich an etwas festbeißen“, veranschaulichen den Zusammenhang unserer Emotionen mit der Kaufunktion.
Eine weitere Ursache für das Zähneknirschen können auch Zahnfehlstellungen sein, d.h. wenn es beim Schluss der Kiefer zu Zahnvorkontakten kommt. Solche Frühkontakte können entstehen, wenn z.B. eine Füllung oder Krone für einen hinteren Backenzahn nur minimal zu hoch gefertigt wird. Auch wenn eine Zahnlücke unversorgt bleibt, kann dies Fehlkontakte der Zähne auslösen. Liegen Fehlstellungen der Zähne vor, können diese nicht mehr gleichmäßig zahnradartig ineinandergreifen, die Zähne schleifen sich aufgrund falscher Verzahnung gegenseitig ab.
Auch hier sind es wieder die Muskeln, die durch starke Verspannung versuchen, den Fehlbiss auszugleichen oder sich daran anzupassen. Gelingt dies nicht mehr, treten in der Folge unterschiedliche Schmerzen und Beschwerden auf.
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Bildquelle: ©GZFA
Um diese Folgeerscheinungen zu verhindern, werden sog. Schutzschienen, wie Knirscherschienen, Aufbissplatten oder Aufbissbehelfe verordnet. Diese Zahnschutzschienen sollen während der Schlafphase den Kontakt zwischen der oberen und der unteren Zahnreihe verhindern. Bei dauerhaftem Pressen und Knirschen jedoch über viele Jahre hinweg, werden diese Kunststoffschienen mit einer Stärke von 1,5-2,0 mm, ebenso durchgebissen bzw. abgenutzt wie die Zähne selbst. Sie helfen daher nur kurzfristig und müssen laufend erneuert werden.
Langfristig und nachhaltig helfen können hier nur diagnostische und adjustierte Aufbissschienen mit einem therapeutischen Ziel, wie die DROS®-Schiene für den Oberkiefer. Diese Schienentherapie führt zu einer Relaxation der Muskulatur und bietet die Grundlage für weiterführende Maßnahmen zur langfristigen Behebung der Fehlbissstellung und zum Wiederaufbau verloren gegangener Zahnsubstanz.
Begleitende Therapieansätze sind alle Formen von Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Hilfreich sind darüber hinaus Achtsamkeitsübungen, Massagen, physiotherapeutische Maßnahmen und bei Bedarf auch psychotherapeutische Betreuung.
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