Knirschen der Zähne: Unbewusste Gewohnheit mit Gesundheitsgefahr

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Knirschen der Zähne: Unbewusste Gewohnheit mit Gesundheitsgefahr


Was sind die Auslöser und wann ist eine Behandlung nötig?

Das Knirschen der Zähne ist eine weit verbreitete und unbewusste Gewohnheit, die sehr viele Menschen an sich selbst beobachten. Im Sprachgebrauch sind unterschiedliche Redewendungen üblich, die auf diese Angewohnheit verweisen. So nehmen wir eine unabänderliche Sache „zähneknirschend“ hin oder „beißen die Zähne zusammen“, wenn wir unangenehme Dinge tun müssen.

Knirschen mit den Zähnen kann zur Abrasion der Zahnsubstanz in Ober- und Unterkiefer führen und die Gesundheit gefährden.
Knirschen mit den Zähnen kann zur Abrasion der Zahnsubstanz in Ober- und Unterkiefer führen und die Gesundheit gefährden.
Bildquelle: ©GZFA
 

Auslöser „Stress“

Auslöser für dieses Knirschen der Zähne sind demnach sehr häufig emotionaler Stress oder Ängste, die besonders nachts im Schlaf verarbeitet werden. Die Bewältigung von psychischen Belastungen und Spannungen erfolgt bei vielen Menschen über heftiges Knirschen und Pressen mit den Zähnen, wobei sich enorme Kräfte von 400- 800 N im Kauzentrum entfalten. Man spricht von Bruxismus. Das Pressen findet unbewusst statt, die Steuerung für das gesundheitsgefährdende Beißen und Knirschen erfolgt über das Zentralnervensystem. 

Nicht jeder Betroffene ist sich allerdings bewusst, dass diese Gewohnheit eine echte Gesundheitsgefahr birgt. Denn extreme "Knirscher" schädigen den Zahnschmelz der Zähne, die härteste Substanz im Körper; sie knirschen ihn regelrecht bis zum Zahnmark ab (Abrasion). Nicht selten wird der Zahnhalteapparat, das Zahnbett so sehr geschädigt, dass es zu Lockerungen und im schlimmsten Fall sogar zum Zahnverlust führt.

Intensives Knirschen kann in der Folge zu einer Verspannung der Kau- Kopf- und Gesichtsmuskeln mit Überbeanspruchung und Fehlbelastung der Kiefergelenke führen und hat negative Auswirkungen auf das gesamte Kausystem sowie die Allgemeingesundheit.

So können neben den Zahnschädigungen auch Schmerzen und Beschwerden einer CMD in unterschiedlichen Regionen des Körpers auftreten, wie Kopf-, Gesichts-, Nacken- und Schulterschmerzen.
 

Auslöser „falscher Biss“

Neben psycho-emotionalem Stress, kann auch ein Fehlbiss Auslöser für das Knirschen der Zähne sein. In diesen Fällen passen die oberen und unteren Zähne nicht mehr harmonisch zusammen, sie weisen Fehlkontakte auf. Man spricht von einer gestörten Okklusion der Zähne. Das Knirschen ist Ausdruck dafür, die richtige Bisslage zu finden, wobei es zur unnatürlichen Abnutzung der Zähne und zu Kaumuskelverspannungen kommt. Manchmal kann bereits eine zu hohe Zahnfüllung oder eine Zahnlücke dafür verantwortlich sein, dass das natürliche Zusammenspiel der Zähne gestört ist. Die natürliche Geometrie der Kauflächen passt dann nicht mehr zur physiologischen Geometrie der Kiefergelenke. Das Resultat ist eine Störung der biomechanischen und neurophysiologischen Wechselwirkungen im gesamten Kausystem.

In der ersten Behandlungsphase bewirkt die DROS®-Schienentherapie eine Entspannung der Kaumuskulatur.
In der ersten Behandlungsphase bewirkt die DROS®-Schienentherapie eine Entspannung der Kaumuskulatur.
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Schienentherapie und Entspannung helfen

Das Knirschen der Zähne kann, je nach Ausmaß, mit verschiedenen Maßnahmen behandelt werden. Bei Menschen, die knirschen, aber keine Schmerzen und Beschwerden haben, ist es zumeist ausreichend, das weitere Abknirschen der Zähne zu verhindern. Abhilfe schaffen hier sog. Knirscher-Schienen. Diese unterbrechen die Überaktivität der Kaumuskeln und lindern Beschwerden wie etwa nach dem Aufwachen auftretende Kiefermuskelschmerzen.

Sind die Zähne allerdings bereits verkürzt und geschädigt oder treten CMD-Symptome wie Kopf- und Gesichtsschmerzen oder Tinnitus auf, setzt der spezialisierte CMD-Zahnarzt auf eine adjustierte Aufbiss-Schiene, wie die DROS®-Schiene.

In zwei Behandlungsphasen bewirkt die DROS®- Schienentherapie eine Entspannung der Kaumuskulatur, hebt die Fehlkontakte der Zähne auf und bewirkt eine neurophysiologische Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition.

Im Anschluss an die Schienentherapie können für eine umfassende funktionelle und ästhetische Rehabilitation auch Maßnahmen zum prothetischen Aufbau verloren gegangener Zahnsubstanz notwendig werden.

Wichtige unterstützende Behandlungen sind zusätzlich alle Maßnahmen, die dem Stressabbau und der Entspannung dienen. Dazu gehören Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jakobson, ebenso wie Physiotherapie und Massagen.
Bei Patienten, die auch tagsüber knirschen (Wachbruxismus), sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie eine bewusste Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle gut geeignet.


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