Zahnschäden durch Säuren bei Kindern

Zahndefekte im Kinder- und Jugendalter

Karies und Erosion

Für Zahnschädigungen bei Kindern und Jugendlichen benennt die Kinderzahnheilkunde vor allem zwei Prozesse, die beide zu einer Demineralisation von Zahnschmelz und Zahnbein führen, Calcium und Phosphat herauslösen und dadurch die Zahnhartsubstanz erweichen.

Bei Karies handelt es sich um Bakterien in den Zahnbelägen, die Säuren produzieren und den Zahnschmelz angreifen. Die Schäden durch Erosion erfolgen ebenfalls durch Säuren, die aber vor allem aus Getränken und Nahrungsmitteln stammen.
 

Säurequellen

Die schädigenden Säuren stammen in erster Linie aus frucht- und kohlensäurehaltigen Softgetränken, die von Kindern und Jugendlichen heutzutage im Übermaß konsumiert werden:

  • Frucht- und Multivitaminsäfte
  • Coca-Cola
  • Energy-Drinks
  • Sport-Drinks

Diesen Getränken wird häufig Zitronensäure als Stabilisator zugesetzt, was den ph-Wert noch niedriger macht. Der Speichel hat keine ausreichende Pufferkapazität mehr, um die Säuren zu neutralisieren. Zumal die Getränke zu häufig und in großen Mengen aufgenommen werden und so die Einwirkdauer auf die Zähne erhöht wird.

Aber auch durch gastro-ösophagealen Reflux, der bereits bei Kindern häufig nachts auftritt, wirkt die Magensäure schädigend auf die Zahnoberflächen. In einigen Fällen kann sogar eine Ess-Brechsucht, die vermehrt bei jungen Mädchen beobachtet wird, zur Erosion der Zähne durch Magensäure führen.
 

Keine Löcher, sondern Mulden

Die Defekte aufgrund von Karies zeigen sich als Löcher auf den Kauflächen und im Zwischenzahnbereich. Zahnschäden durch Säuren dagegen stellen sich in Form von Mulden oder Dellen in den Zahnhöckern da.
 

Vorbeugung und Behandlung von Zahnschäden durch Säure

Um die Zähne von Kindern vor Schädigungen durch Säuren zu schützen, sollte die Zufuhr von säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken eingeschränkt werden. Obst zu essen ist zahnschonender als Fruchtsäfte zu trinken, denn Säfte stimulieren die neutralisierende Speichelproduktion wesentlich weniger und erhöhen somit die Einwirkzeit. Die Verweildauer der Säuren im Mund gilt ohnehin als wesentlicher Faktor für das Ausmaß der Zahndefekte.

Eine Empfehlung lautet daher, vor dem Schlafen gehen, keine sauren Speisen, Getränke oder Süßigkeiten mehr zu sich nehmen und nach dem Verzehr mit dem Zähne putzen warten bzw. den Mund zuvor gut spülen oder mit einem Schluck Milch neutralisieren.

Sind bereits Erosionen im Milchgebiss zu erkennen, sollte eine Zahnärztin für Kinderzahnheilkunde Maßnahmen ergreifen, um eine Fortsetzung der schädigenden Prozesse auf die bleibenden Zähne zu verhindern. Dazu gehören Ernährungsempfehlungen, die interdisziplinäre Behandlung einer möglicherweise zugrundeliegenden Essstörung sowie die schützende Versiegelung der Zahnoberflächen mit dünnflüssigem Kunststoff und der Verschluss entstandener Mulden mit Kompositfüllungen.

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