Tinnitus: Folge einer CMD?

22. September 2017
Pressemeldung

Tinnitus: Folge einer CMD?


Symptome bei typischen CMD - Beschwerden

Symptome bei typischen CMD - Beschwerden
Bildquelle: ©GZFA

Kaufunktionsstörungen als mögliche Ursache abklären

Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) betreffen Patienten jeden Alters. Hinter dem Symptomenkomplex CMD verbirgt sich eine Vielzahl an Schmerzen und Beschwerden, nicht nur im Kopfbereich, sondern auch an Körpermuskulatur und knöchernem Bewegungsapparat. Daher erfordern die systematische Diagnose und Therapie, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller medizinischen Fachrichtungen. Grundlage der Problematik sind die komplexen Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Ober- und Unterkieferzähnen, den Kiefergelenken und den daran beteiligten Muskeln, die zusammen das stomatognathe System bilden.

Ursachenforschung nach dem „Zwiebelschalen-Prinzip“

Gerade auch die Multikausalität des Beschwerdebilds Tinnitus erfordert ein schrittweises, interdisziplinäres Herangehen an die Ursache. Nach dem „Zwiebelschalen-Prinzip“ werden nach und nach die äußeren Schalen aufgebrochen, um dann schließlich an den Kern des Problems zu gelangen. So sollten neben HNO-Ärzten auch Zahnärzte in die Ursachenforschung einbezogen werden.

Bei Tinnitus auch zum Zahnarzt für Funktionsdiagnostik

Die Untersuchungsmethode eines CMD-Zahnarztes mittels Funktionsanalyse, Röntgenbildern und Modellherstellung von Ober- und Unterkiefer sowie die Behandlung mit einer diagnostischen Aufbissschiene, wie der DROS®-Schiene, entspricht dabei einer Zwiebelschale, als Möglichkeit, zur Ursache der Symptomatik Tinnitus zu gelangen.

 

Kiefergelenk und Gehörgang liegen nah beieinander.
Kiefergelenk und Gehörgang liegen nah beieinander.
Bildquelle: ©GZFA

 

Gehörgang und Kiefergelenk liegen nah beieinander

Dazu muss man wissen, dass die räumliche Nähe von äußerem Gehörgang und Kiefergelenk, und hier besonders zur sensiblen „bilaminären Zone“- ein von Nerven und Blutgefäßen durchzogener Teil der Gelenkkapsel-, ein Hinweis darauf ist, dass die Ohrgeräusche mit einer Funktionsstörung von Zähnen und Kiefergelenken zusammenhängen können.
Findet z. B. bei abgeschliffenen Zähnen kein regelrechter Zahnkontakt mehr statt - man spricht von einer gestörten Okklusion - senkt sich die Bisshöhe ab. Der Unterkiefer weicht in der Folge automatisch in eine Position nach hinten oben aus, der Kondylus des Gelenks gerät dadurch aus seiner physiologischen zentrischen Lage. Diese Lageveränderung, die immer auch einhergeht mit teils massiven Verspannungen der umgebenden Muskulatur, kann nun Druck auf die bilaminäre Zone ausüben, diese komprimieren und damit das Gehör irritieren. Dieser Prozess kann Ohrgeräusche bzw. Tinnitus auslösen.

Diagnose und Therapie mit der DROS®-Schiene

Hier setzen Diagnose und Therapie mit der DROS®-Oberkieferaufbissschiene an.
DROS leitet sich ab von den Therapieschritten Diagnose – Relaxierung – Orientierung – Stabilisierung.
In einer ersten Phase diagnostiziert die Schiene die Fehlkontakte der Zähne (gestörte Okklusion) und erreicht eine Relaxierung der verspannten Muskulatur, ausgelöst durch die Lageveränderung des Unterkieferkondylus. Schon diese Entspannung der umliegenden Kau- und Kopfmuskulatur kann zu einer Linderung des Tinnitus führen. In einer zweiten Phase, in der das Plateau der Schiene in mehreren Schritten feinjustiert wird, kann sich der Kondylus wieder in seine korrekte, physiologische Position orientieren, in einem weiteren Schritt in dieser Position stabilisieren.

Beschwerdefreiheit bzw. Linderung der Symptomatik

In vielen Patientenfällen verschwindet der Tinnitus (wie auch andere CMD-Beschwerdesymptome) nach Erreichen dieser stabilen zentrischen Bisslage. In einigen Fällen ist die Symptomatik zumindest gelindert. Das Erreichen der zentrischen Bisslage ist der Schlüssel zum Erfolg bei Tinnitus, der durch eine CMD ausgelöst wurde.

Um diese stabile Bisslage und dauerhaft Beschwerdefreiheit zu erreichen, sind in einigen Fällen prothetische Maßnahmen an den Zähnen erforderlich. So ist z.B. bei stark abradierten Zähnen, bei denen aufgrund von Zähnepressen/Zähneknirschen mehrere Millimeter Zahnhartsubstanz verloren gegangen sind, ein Wiederaufbau der korrekten Bisshöhe notwendig.

Stressabbau ist wichtig

Da innerhalb des multifaktoriellen Geschehens fast immer auch psychoemotionaler Stress eine Rolle als Auslöser oder Verstärker des Symptoms Tinnitus spielt, und somit die Verspannungen der Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskulatur intensiviert, sollten immer auch passende Angebote zum Stressabbau sowie Entspannungstechniken in jedes Behandlungskonzept miteinbezogen werden.

Hier finden Sie CMD-Zahnärzte zur Abklärung von Tinnitus


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