Zahnprothesen Kosten: Was kostet eine Zahnprothese?

03. November 2022
Pressemeldung

Zahnprothesen Kosten: Was kostet eine Zahnprothese?


Welche Zahnarztpraxis hat sich auf Prothesen auf Implantaten spezialisiert?

Werden Zahnprothesen auf Implantaten von Krankenkassen bezahlt?

Geringe Eigenkosten durch eine Zahnzusatzversicherung für Prothesen auf Implantaten

Es gibt viele Gründe für Zahnverlust. Zahnerkrankungen wie Parodontitis oder Karies, aber auch Unfälle können Lücken im Gebiss entstehen lassen. Im schlimmsten Fall kommt es
zur vollständigen Zahnlosigkeit im Unter- und/oder Oberkiefer. Um den Kauapparat mit seinen Funktionen wie Kauen, Schlucken, Sprechen und Lachen wiederherzustellen, gibt es in der zahnmedizinischen Prothetik die unterschiedlichsten Arten von Teil- und Vollprothesen. Man unterscheidet u. a. herausnehmbare Prothesen und festsitzenden Zahnersatz, der auf Implantaten verankert ist (Implantatprothetik), was jeweils sowohl für den Oberkiefer als auch für den Unterkiefer möglich ist. Eine Versorgung von Zahnlücken sollte zeitnah in der Hauszahnarztpraxis oder in einer auf Prothetik oder Implantologie spezialisierten Zahnarztpraxis erfolgen.

Was kostet eine Zahnprothese im Ober- oder Unterkiefer?
Was kostet eine Zahnprothese im Ober- oder Unterkiefer?
Bildquelle: ©GZFA
 

Um die Kosten für die „dritten Zähne“ zu benennen, muss der Zahnarzt oder Implantologe zunächst ein Anamnesegespräch führen und sich bei einer Untersuchung ein Bild der Zahn- und Mundgesundheit machen. Der Behandler berät dann eingehend über die vielfältigen Möglichkeiten des Zahnersatzes mit Prothesen, die zur Verfügung stehenden Materialien, die Behandlungsmethode und die Kosten. Es kommt immer darauf an, wie viele Zähne fehlen oder nicht mehr erhaltungswürdig sind. Erst nach der Diagnose kann der Heil- und Kostenplan erstellt werden, aus dem die genauen Beträge ersichtlich werden. Der Betrag setzt sich aus zahnärztlichen Leistungen, den Materialkosten und den Kosten für das zahntechnische Meisterlabor zusammen. Der Heil- und Kostenplan sollte vorab bei der Krankenkasse eingereicht werden, die den Festkostenzuschuss berechnet. Prothesen auf Implantaten sind die hochwertigste Versorgungslösung, allerdings auch die teuerste. Um sich vor hohen Eigenbeteiligungen für festsitzenden Zahnersatz auf Implantaten zu schützen, ist es sinnvoll, rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen.
 

Welche unterschiedlichen Zahnprothesen gibt es?

Klassische Vollprothesen werden bei zahnlosen Kiefern eingesetzt. Hierbei handelt es sich um herausnehmbare Prothesen, welche die gesamte Zahnreihe des Oberkiefers oder Unterkiefers ersetzen. Man nennt sie auch Totalprothesen. Die Vollprothese liegt direkt auf der Mundschleimhaut auf und besteht aus einem Kunststoffteil in der Farbe des Zahnfleisches, an dem die künstlichen Zähne befestigt sind. Im Oberkiefer ist meist noch eine Gaumenplatte vorhanden, im Unterkiefer ist hierfür kein Platz, weshalb die Prothese im Unterkiefer schlechter hält. Zwischen Kiefer und Prothese entsteht durch den Speichel ein Unterdruck, der die künstlichen Zähne ansaugt und hält, was mit einer Haftcreme verstärkt werden kann.

Sofern das Gebiss noch natürliche Zähne aufweist, die erhalten werden können, reicht eine Klammer- oder Teilprothese ohne Gaumenplatte aus. Um Zahnlücken zu schließen, die zu groß für eine Brückenlösung sind, werden Klammern aus Metall an den noch vorhandenen Zähnen auf beiden Seiten der Lücke befestigt, die als Ankerzähne dienen. Der Gaumen bleibt frei, was der Zunge mehr Spielraum gibt. Teilprothesen bestehen aus einem Materialmix aus Kunststoff und Metall.

Unter kombiniertem Zahnersatz versteht man Prothesen, die mit unterschiedlichen Verbindungssystemen an bestehenden Zähnen verankert sind, aber trotzdem herausgenommen werden können. Dazu zählen u. a. Geschiebeprothese, Teleskopprothese, Stegprothese und Druckknopfprothese. Diese Prothesen setzen sich aus einem Primärteil und einem Sekundärteil zusammen. Das Primärstück ist an einem Pfeilerzahn befestigt. Sofern kein natürlicher Zahn vorhanden ist, kann an dieser Stelle auch eine künstliche Zahnwurzel diese Aufgabe übernehmen. Das Sekundärteil stellt die Verbindung zur Prothese her. Der jeweilige Name gibt den Hinweis auf die jeweilige Methode der Verankerung bzw. Befestigungsart am Zahn. Jede dieser Prothesen wird mit einem hohen Maß an Präzision individuell im zahntechnischen Labor angefertigt.

Implantatgetragene Prothesen stellen eine hochwertige und ästhetisch ansprechende Versorgungslösung mit festsitzendem Zahnersatz dar. Man spricht auch von Implantatprothetik. Implantate können an jeder Stelle im Mund die natürlichen Zähne ersetzen und werden idealerweise in einer Fachzahnarztpraxis für Implantologie oder in einer mundchirurgischen Klinik von erfahrenen Experten eingesetzt.

Je nach Mund- und Kieferstatus bieten sich bei komplett zahnlosen Ober- und Unterkiefern Implantatkonzepte an, um das Gebiss mit all seinen Funktionen und in perfekter Optik wiederherzustellen.  Die künstlichen Zahnwurzeln werden – heutzutage meist minimalinvasiv – in einer kleinen Operation in den Kiefer eingepflanzt, wo sie einheilen, was Osseointegration genannt wird. Sofern das Kieferknochenvolumen nicht ausreicht, kann vorab der Kieferknochen mit eigenen Knochenspenden oder Knochenersatzmaterial aufgebaut werden.

Eventuell schlägt ein zertifizierter Zahnarzt auch das von der Schweizer Firma Nobel Biocare entwickelte All-on-4®-Behandlungskonzept vor. Das bedeutet, dass nur vier künstliche Zahnwurzeln in einem speziellen Winkel in den Kiefer gesetzt werden, was selbst bei geringem Knochenangebot möglich ist. Daran können die Prothesen befestigt werden. Das Besondere bei diesem Konzept ist, dass die neuen Zähne sofort vorsichtig belastet werden können. Diese Methode eignet sich auch gut für Angstpatienten, da nur wenige Termine notwendig sind und alle Implantate in einer einzigen Operation unter Vollnarkose eingesetzt werden können.

Das All-on-4®-Behandlungskonzept: Fester Zahnersatz auf Implantaten, eine gute Alternative zur wackeligen Zahnprothese.
Das All-on-4®-Behandlungskonzept: Fester Zahnersatz auf Implantaten, eine gute Alternative zur wackeligen Zahnprothese.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Kosten der unterschiedlichen Prothesenarten – und was die gesetzliche Krankenkasse übernimmt

Grundsätzlich erstellt der Zahnarzt oder Implantologe bei der Anfertigung von Prothesen jeder Art einen Heil- und Kostenplan (HKP), aus dem die gesamten Kosten für das zahnärztliche Honorar inklusive Untersuchungen, die Materialkosten und der Aufwand für das zahntechnische Meisterlabor ersichtlich sind. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt für Prothesen ausschließlich eine medizinisch notwendige Regelversorgung, die sich an der Zweckmäßigkeit und an der Wirtschaftlichkeit orientiert. Für höherwertige Prothesen übernimmt die Krankenkasse einen Festkostenzuschuss. Trotzdem ist es ratsam, den Heil- und Kostenplan immer vorab einzureichen, um sich den Zuschuss ausrechnen zulassen, selbst wenn er nur mehrere Hundert Euro ausmacht, was bei sehr hochwertigen Prothesen auf Implantaten ein sehr geringer prozentualer Anteil an den Kosten ist.

Vollprothesen stellen die preisgünstige Versorgung bei zahnlosen Kiefern dar. Sie kosten zwischen ca. 500,00 € und 850,00 € je Kiefer, wobei der Unterkiefer etwas aufwändiger ist. Da herausnehmbare Totalprothesen zur Regelversorgung gehören, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung mindestens 60 % als Festkostenzuschuss. Es kann – je nach Pflege des Bonushefts – auch mehr sein und bis zu 75 % ausmachen.

Teil- oder Klammerprothesen sind durch die Bearbeitung der Pfeilerzähne etwas aufwändiger. Die Kosten belaufen sich auf ca. 600,00 bis 900,00 € je Teilprothese. Auch hier beteiligt sich die Krankenversicherung mit dem Festkostenzuschuss.

Die gesamten Kosten für kombinierten Zahnersatz wie z. B. die Teleskopprothese können sich schnell auf 6.000,00 € und mehr belaufen. Hierbei fallen die aufwändigen Doppelkronen besonders stark ins Gewicht. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur den Festkostenzuschuss.

Zahnprothesen auf Implantaten ersetzen die natürlichen Zähne mit allen Funktionen (Essen, Sprechen, Kauen, Schlucken, Lachen) komplett. Implanatgetragene Prothesen sind die hochwertigste, jedoch auch die teuerste Versorgungslösung. Für das All-on-4 Behandlungskonzept belaufen sich die Kosten pro Kiefer auf ca. 15.000 €.
Behandlungen mit implantatbasierten Prothesen können aber noch weit darüber hinaus gehen, wenn 6 bis 8 oder mehr klassische Implantate gesetzt werden müssen. Die Kosten hängen auch von besonders aufwändiger Diagnostik und Planung ab, vom verwendeten Material oder wenn im Vorfeld aufwändige Knochenaufbaumaßnahmen nötig sind, eine Parodontosebehandlung vorausgeht oder nicht erhaltungswürdige Zähne gezogen werden müssen. Die Beteiligung der Krankenkasse ist prozentual sehr gering und macht als Festkostenzuschuss meist nur wenige Prozent der Gesamtrechnung aus.
 

Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Prothesenarten

Vollprothesen sind sehr preisgünstig, weisen aber ästhetische und funktionale Defizite auf. Viele Vollprothesenträger klagen über wackeligen Prothesenhalt, Druckstellen, Entzündungen, permanentes Nachjustieren beim Zahnarzt, Geschmacksverlust durch Haftcremes und Einschränkungen beim Kauen, Schlucken, Lachen und Sprechen. All die Faktoren gehen häufig mit einem Verlust an Lebensqualität einher.

Klammer- und Teilprothesen sind in der Herstellung aufwändiger als Vollprothesen und damit etwas teurer. Sie halten besser als Vollprothesen, auch die Aussprache ist normalerweise nur wenig beeinträchtigt. Zur Reinigung lassen sie sich gut herausnehmen. Aufgrund möglicher erhöhter Bakterienansammlungen ist jedoch das Risiko für Karies oder Parodontitis an den Ankerzähnen erhöht.  Die Teilprothesen haben einen Metallanteil und sind damit für Metall-Allergiker nicht geeignet.

Implantatgetragene Prothesen sind ästhetisch schön und nicht von echten Zähnen zu unterscheiden. Nach der Einheilung sind alle Funktionen wie Beißen, Kauen, Schlucken, Sprechen und Lachen uneingeschränkt möglich, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt. Implantate sorgen außerdem dafür, dass sich der Kieferknochen nicht zurückbildet und die Gesichtszüge erhalten bleiben. Prothesen auf Implantaten sind jedoch die teuerste Versorgungslösung. Sofern klassische Implantate verwendet werden, muss man auch von einer mehrmonatigen Einheilphase ausgehen.
 

Geringer Eigenanteil bei hochwertigen Prothesen auf Implantaten – geht das?

Ja, das ist möglich: Um sich vor einem hohen Eigenanteil für Implantatprothetik zu schützen, kann man rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass im Leistungsumfang Implantate bzw. implantatgetragene Prothesen eingeschlossen sind. Gute Versicherungsunternehmen bieten bis zu 100 % der Kostenübernahme für Implantatprothetik. Rechtzeitig bedeutet: Die Behandlung mit künstlichen Zahnwurzeln, um darauf Prothesen zu befestigen, darf weder begonnen haben noch vom Implantologen angeraten und in der Krankenakte dokumentiert sein. Bei vielen Tarifen gibt es Wartezeiten und Höchstgrenzen der Kostenübernahme in den ersten Jahren. Manche Anbieter von Zahnzusatzversicherungen bieten auch Sofort-Tarife ohne Gesundheitsfragen an, die jedoch teuer sind.

Zahnzusatzversicherungen gibt es Hunderte. Es kommt darauf an, die richtige Versicherung mit den richtigen Tarifen für den eigenen Bedarf zu finden. Deshalb empfiehlt es sich, vor Abschluss der Versicherungen einen Tarifcheck durchzuführen. Wer Implantate benötigt, sollte auch daran denken, innovative Diagnostik (z. B. Röntgenaufnahmen mit digitaler Volumentomografie oder Funktionsanalyse), moderne Behandlungsmethoden und Vollnarkose mit in die Tarife zu nehmen.

Um den Überblick bei den Versicherungsangeboten nicht zu verlieren, bietet das Portal Test- Zahnzusatzversicherung.de einen unabhängigen Online-Versicherungsvergleich von über 300 Zahnzusatzversicherungen auf dem deutschen Markt. Darunter sind auch die von der Stiftung Warentest empfohlenen Tarife ausgewiesen. Mit nur wenigen Angaben und Klicks verschafft sich der Interessent oder die Interessentin einen guten Überblick, wie der Eigenkostenanteil für Prothesen auf Implantaten gesenkt oder komplett umgangen werden kann.


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