Tinnitus aufgrund von Störungen im Kiefergelenk

Tinnitus

Tinnitus aufgrund von Störungen im Kiefergelenk


Zahnmedizinischer Bezug beim Symptom Tinnitus

Zusammenhang Kaufunktionsstörung und Hörfunktionsstörung

Kiefergelenke, Halswirbelsäule und das Hörorgan liegen nicht nur nah beisammen, sondern es bestehen auch enge Beziehungen über Nervenverbindungen und neuromuskuläre Zusammenhänge.
Funktionelle Störungen im Kausystem mit Kompression des Kiefergelenks können aufgrund der räumlichen Nähe zum äußeren Gehörgang, die Hörfunktion stören und belastende Ohrgeräusche auslösen.

Die Komplexität des Beschwerdebilds Tinnitus macht eine stufenweise und interdisziplinäre Herangehensweise unbedingt erforderlich.

Ob Tinnitus und Dysfunktionen im Kausystem zusammenhängen, fällt in den Bereich der Zahnheilkunde – und hier in das Spezialgebiet eines Kiefergelenkdiagnostikers oder CMD-Zahnarztes.

Tinnitus aufgrund von Störungen im Kiefergelenk - Zahnmedizinischer Bezug beim Symptom Tinnitus.
Tinnitus aufgrund von Störungen im Kiefergelenk - Zahnmedizinischer Bezug beim Symptom Tinnitus.
Bildquelle: ©GZFA
 

Deshalb sollte bei der Ursachenforschung von Tinnitus neben dem Orthopäden und dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt auch ein CMD-Zahnarzt konsultiert werden. Sofern eine craniomandibuläre Dysfunktion/CMD als Auslöser für Tinnitus diagnostiziert wird, gibt es gute Therapiemöglichkeiten und hohe Chancen auf Linderung mit der DROS®-Schiene.
 

Folgende Symptome deuten auf Störungen des Kiefergelenks bzw. eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) hin und können in Zusammenhang mit Tinnitus stehen:

  • Kiefergeräusche wie Kieferknacken
  • Blockaden beim Öffnen des Mundes und starke Verspannungen der Kaumuskulatur
  • Kieferschmerzen
  • Schlechtsitzender Zahnersatz wie zu hohe Kronen, Brücken oder Onlays
  • Falscher Biss, Frühkontakte, gestörte Okklusion
  • Zahnfehlstellungen
  • Insuffiziente kieferorthopädische Behandlung
  • Sprech- und Schluckprobleme
  • Bruxismus (Zähnepressen und Zähneknirschen), Schlafstörungen
  • Verkürzte Zahnreihen, Abnützungserscheinungen der Zähne (Abrasionsgebiss)
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
  • Verspannungen der Hals-, Nacken- und Rückenmuskulatur und verhärtete Muskulatur
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen und Migräne

 
Diagnostik bei Tinnitus im Zusammenhang mit CMD

Kiefergelenkstörungen können bei einem auf CMD spezialisierten Zahnarzt mittels einer klinischen, manuellen und instrumentellen Funktionsanalyse (FAL) untersucht werden.

Bei der klinischen und manuellen CMD-Diagnostik werden u. a. Krankengeschichte, Voruntersuchungen, Schmerz- und Tinnitus-Symptome, Lebenssituation, Risikofaktoren etc. im Anamnesegespräch vom CMD-Zahnarzt abgefragt. Darüber hinaus wird er die Kaumuskulatur abtasten, eventuelle Kiefergeräusche (Knacken) und / oder Einschränkungen beim Kauen oder Öffnen des Mundes untersuchen und Zahnfehlstellungen erfassen. Wichtig ist es auch, vorhandenen Zahnersatz zu prüfen. Wenn dieser schlecht sitzt oder sich gelockert hat, kann sich bereits eine minimale Abweichung vom Optimalen durch eine Funktionseinschränkung der Kiefergelenke sichtbar machen. Diese Untersuchungen werden ohne zahnmedizinische Hilfsmittel durchgeführt.

Daran schließt sich die instrumentelle Funktionsanalyse an. Das bedeutet, dass zahnmedizinische Diagnosetechnik zum Einsatz kommt, um die Okklusion zu prüfen. Herstellung von Abdrücken, Verwendung eines Kausimulators (Artikulator), Anfertigen eines Ober- bzw. Unterkiefermodells etc. sind mögliche Maßnahmen, um die Okklusion zu prüfen.

Im zahnmedizinischen Studium wird beim Thema „zahnärztliche Funktionsanalyse und -therapie“ lediglich ein Basiswissen vermittelt. Vertiefendes Fachwissen zur CMD-Diagnostik und CMD-Therapie muss in Weiterbildungen zu diesen Themen erworben werden. Deshalb ist es ratsam, einen auf CMD spezialisierten Zahnarzt zu konsultieren, der auch für das DROS®-Therapiekonzept zertifiziert ist und der mit zertifizierten Zahnlaboren zusammenarbeitet. Die DROS®-Schiene wird nicht nur in die Diagnose einbezogen, sondern sie ist von Anfang an auch gleichzeitig ein Therapeutikum. Damit werden höhere Wirkung und kürzere Behandlungszeiten erzielt.

Als ergänzendes Diagnostikverfahren ist die Magnetresonanztomographie (MRT) empfehlenswert. Dieses bildgebende Verfahren erlaubt eine Beurteilung aller Strukturen, die am Kiefergelenk beteiligt sind, inklusive Aussagen über entzündliche oder degenerative Veränderungen am Gewebe.

Da die Zähne und eine CMD im Speziellen große Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben, ist eine ganzheitliche Herangehensweise im Sinne der Patienten notwendig. Zahnmediziner wie CMD-Zahnärzte und Fachzahnärzte (z. B. Kieferorthopäden, Mundchirurgen) arbeiten Hand in Hand mit Zahntechnikern und Fachärzten wie HNO, Orthopäden, Radiologen, Heilpraktikern, Psychologen, Osteopathen etc., um ein gemeinsames Therapiekonzept für Tinnitus-Patienten und Patientinnen zu erarbeiten und umzusetzen.


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