Wie entsteht eine Zahnarztangst?

Zahnarztangst

Wie entsteht eine Zahnarztangst?


Auslöser für die Entwicklung einer Zahnarztangst

Erfahrungen in der Kindheit und das familiäre Umfeld sind entscheidend

Es gibt Patienten und Patientinnen, die auch den Besuch bei anderen Fachärzten scheuen und Ängste entwickeln, aber der Besuch in der Zahnarztpraxis ist am gefürchtetsten und führt die Liste an. Ganz verwunderlich ist diese Tatsache nicht, denn Zahnschmerzen gehören zu den heftigsten Schmerzen überhaupt.

Wie auch bei anderen Angststörungen kann bei einer spezifischen Zahnbehandlungsphobie der Übergang zwischen einer normalen Angst hin zu einer pathologischen Angst fließend sein. Die Zahnbehandlungsangst wird als psychische Erkrankung anerkannt. Die Ursachen können unterschiedlich sein, manchmal kommen auch mehrere Faktoren zusammen.

Zahnschmerzen - Mögliche Auslöser für die Entwicklung einer Zahnarztangst.
Zahnschmerzen - Mögliche Auslöser für die Entwicklung einer Zahnarztangst.
Bildquelle: ©GZFA
 

Traumatische Erlebnisse in der Kindheit bzw. Vergangenheit

Menschen, die von einer Zahnarztangst betroffen sind, haben oft ihre ganz persönliche Geschichte dazu. Häufig liegt der Auslöser in einer schmerzhaften oder traumatischen Erfahrung in der Vergangenheit, die der Patient oder die Patientin in der Kindheit gemacht hat. Nun kann im Vorfeld allein der Gedanke an Schmerzen während der Behandlung zu unterschiedlichen Ausprägungen der Angst führen.
 

Angstauslösende Stimuli für die Entstehung einer Zahnarztangst

Angstauslösend können Situationen oder Sinnesreize sein, die mit einem Besuch in der Zahnarztpraxis verbunden werden. Dazu gehören spezifische Gerüche und das Bohrgeräusch. Bei manchen Patientinnen und Patienten reicht bereits der Anblick einer Nadel, einer Spritze oder eines Zahnarztstuhles aus, um körperliche Reaktionen zu zeigen. Vielleicht hat der inzwischen erwachsene Patient in der Kindheit die eigene Mutter auf dem Behandlungsstuhl erlebt, was sich als schlimmes Erlebnis eingeprägt hat, ohne dass er dies heute konkret benennen kann.
 

Äußere Einflussfaktoren durch Erzählungen oder Medien

Manchmal sind es aber auch Horrorgeschichten, die andere erzählt haben und sich in das Gedächtnis einprägten. Besonders das Familienumfeld ist entscheidend bei der Entwicklung von Angstzuständen vor einer Zahnarztbehandlung.

Klassische Medien und das Internet mit seinen diversen Social-Media-Kanälen können ebenfalls beeinflussend wirken, vor allem dann, wenn sie einen Sachverhalt einseitig und unprofessionell darstellen. Wer im Internet sucht und empfänglich ist, der findet Erfahrungsberichte, Forenbeiträge oder irgendwelche Blogartikel, welche die eigenen Ängste bestätigen oder gar weiter anheizen.
 

Verlust der Selbstkontrolle

Das Gefühl, dem Zahnarzt oder der Zahnärztin auf dem Behandlungsstuhl komplett ausgeliefert zu sein, macht vielen Menschen Angst. Mit weit geöffnetem Mund eine Zahnbehandlung über sich ergehen zu lassen kann zur Einschätzung führen, sich nicht mehr artikulieren zu können und die Selbstkontrolle zu verlieren. Hinzu kommt in dem Augenblick möglicherweise die Unkenntnis über die genauen Behandlungsschritte, also nicht zu wissen, was gerade passiert.
 

Schuld- und Schamgefühle, allgemeine psychische Probleme

Die persönliche Veranlagung, wie jemand grundsätzlich mit Angstgefühlen umgeht, spielt ebenfalls eine Rolle. Allgemeine psychische Probleme können zur Dentalphobie beitragen oder diese verstärken.

Viele Patientinnen und Patienten schämen sich vor anderen, ihre Zahnarztangst ist ein Tabuthema. Sie halten sich selbst für feige oder charakterschwach, was Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein negativ beeinträchtigen und Auswirkungen auf das Berufsleben oder auf soziale Kontakte haben kann. Vielen Betroffenen ist es peinlich, dass die Zähne in einem sichtbar schlechten Zustand sind. Sie haben auch häufig Sorge, dass der behandelnde Zahnarzt Vorwürfe macht oder ihnen unzureichende Mundhygiene vorwirft.

Eine Angsterkrankung hat jedoch nichts mit Feigheit oder Schwäche zu tun. Wer Schlimmes erlebt hat oder unter einem Trauma leidet, den trifft keine Schuld. Scham- oder Schuldgefühle sind unbegründet. Im eigenen Interesse ist es sehr wichtig, sich einem Zahnarzt anzuvertrauen und / oder sich von einem Verhaltenstherapeuten helfen zu lassen.


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