Auf den richtigen Biss kommt es an!

Was ist ein richtiger Biss?

Richtiger Biss – falscher Biss

Ein regelhaftes Gebiss besteht aus je einer vollständigen Zahnreihe in Ober- und Unterkiefer, wobei die Zähne „zahnradartig“ ineinandergreifen. Die Zähne in der Front und im Seitenzahnbereich haben spezifische Größen, Längen und Formen, da sie unterschiedliche Funktionen beim Kauen, Schlucken und Sprechen haben. Beim richtigen Biss, wenn die Zähne im Mundschluss (Okklusion) aufeinandertreffen, liegen keine Störkontakte vor, alle Kaumuskeln sind entspannt und die Kiefergelenke befinden sich in dazu passender harmonischer Position.

Jeder Mensch hat ein individuelles Gebiss, das sehr häufig von einem regelrechten, sog. eugnathen Gebiss abweicht. Ein nicht regelrechter oder auch „falscher Biss“ kann einzelne oder mehrere Zähne aber auch eine ganze Zahnreihe in Ober- oder Unterkiefer betreffen.

Zahn- und Kieferfehlstellungen bereiten jedoch nicht in jedem Fall Probleme und müssen nicht immer behandelt bzw. korrigiert werden. Sind die Abweichungen vom richtigen Biss jedoch schwerwiegend, können sie große gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, die das gesamte Kausystem und auch die Allgemeingesundheit beeinträchtigen. Man spricht dann von CMD, einer craniomandibulären Dysfunktion. In diesen Fällen helfen CMD-Zahnärzte, die als zahnärztliche Funktionsdiagnostiker und Kiefergelenktherapeuten, den Biss mittels Funktionsanalyse untersuchen und Behandlungsmaßnahmen zur Wiederherstellung eines richtigen und gesunden Bisses einleiten.
 

Vertikales Kaumuster versus horizontales Kaumuster

Obwohl der Mensch kein Wiederkäuergebiss hat, liegt bei einigen Patienten jedoch ein „horizontales Kaumuster“ vor. In diesem Gebiss findet keine regelrechte Verzahnung von Ober- und Unterkiefer mehr statt; die Zähne sind nahezu gleich lang, oft verkürzt und weisen keine typischen Längen, Formen und Größen auf. Zahnhöcker und Zahngrübchen auf den Kauflächen sind kaum noch vorhanden. Man spricht von einem Fehlbiss oder auch von einem dysgnathen Gebiss.

Im Gegensatz dazu liegt beim richtigen Biss mit korrekter Verzahnung, ein „vertikales Kaumuster“ vor. Dabei übernehmen die Front- und Eckzähne die Bissführung. Zahnformen und -längen sowie Kauoberflächen sind funktionell ausgeprägt.

Im dysgnathen Gebiss findet dagegen keine physiologische Bissführung durch die Front- und Eckzähne statt, die Zähne haben keine Orientierung mehr, sondern bewegen sich horizontal, das heißt mit mahlenden Bewegungen wie bei einem Wiederkäuer. Ein horizontales Kaumuster hat auch Auswirkungen auf die Kiefergelenke, da sich die am Kausystem beteiligten Muskeln massiv verspannen, um das falsche Kaumuster auszugleichen oder sich daran anzupassen. Dadurch können sich auch die Kiefergelenke aus ihrer zentrischen Position verlagern und komprimiert werden.

Betroffene bemerken oft selbst, dass ihr Biss nicht mehr stimmt, sie keine entspannte Ruhelage mit Zähnen und Kiefer mehr einnehmen können und klagen über Schmerzen an Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken.

 

Dysgnathes Gebiss

Dysgnathes Gebiss
Die Zähne sind verkürzt und abgeschliffen, ohne typische Zahnformen und -längen.
Die Bissführung durch die Front- und Eckzähne ist nicht mehr möglich, es liegt ein horizontales Kaumuster vor.

Bildquelle: ©GZFA

 

Eugnathes Gebiss

Eugnathes Gebiss
Die Zähne haben wieder ihre physiologischen Formen und Längen und können harmonisch ineinander greifen.
Die Bissführung durch die Front- und Eckzähne ist wieder gegeben, es liegt ein vertikales Kaumuster vor.

Bildquelle: ©GZFA

 

Wie kann der richtige Biss wieder hergestellt werden?

Funktionell-ästhetische Rekonstruktion

Dass es auf den richtigen Biss ankommt, wissen spezialisierte Zahnärzte, denn viele Patienten zeigen Kaufunktionsstörungen und CMD-Symptome aufgrund von Fehlstellungen der Zähne und Kiefergelenke.

Ziel der zahnärztlichen Behandlung ist die Wiederherstellung vom „richtigen Biss“, d.h. die Rekonstruktion eines eugnathen Gebisses mit vertikalem Kaumuster. Im eugnathen Gebiss liegen die Zähne in ihren natürlichen Größen und Formen vor und greifen harmonisch ineinander. Die Bissführung durch die Front- und Eckzähne gewährleistet dabei ein vertikales Kaumuster.
Besonders wichtig ist die Wiederherstellung der Kaufunktion in Patientenfällen, bei denen die Zähne komplett abgeschliffen sind und der Verlust der Zahnhartsubstanz mehrere Millimeter beträgt (Abrasionsgebiss).

Die Wiederherstellung eines vertikalen Kaumusters durch eine komplette funktionell-ästhetische Biss-Rekonstruktion aus Vollkeramik erfordert eine enge Zusammenarbeit von spezialisierten Zahnärzten und erfahrenen, qualitativ hochwertig arbeitenden Zahntechnikern.
 

Schienentherapie für den richtigen Biss

Zur Vorbehandlung dient eine Schienentherapie, um eine Entspannung der Kaumuskulatur bei physiologischer Position der Kiefergelenke zu erreichen. Bewährt hat sich der Einsatz der DROS®-Schiene im Rahmen des DROS®-Behandlungskonzepts.

Mit einem diagnostischen Wax-up ermittelt der Zahnarzt anschließend exakt das Ausmaß der prothetischen oder kieferorthopädischen Maßnahmen, die zur Wiederherstellung eines funktionellen und gesunden Gebisses notwendig werden.
 

Intensivkurse für Zahnärzte und Zahntechniker für den richtigen Biss

In Intensivkursen zur Funktionsdiagnostik erfahren Zahnärzte und Zahntechniker, wie es in enger Teamarbeit und standardisierter Vorgehensweise gelingt, aus einem dysgnathen horizontalen Kaumuster wieder ein eugnathes vertikales Kaumuster zu erreichen.

Fachbegrifflexikon

In unserem Glossar werden medizinische Fachbegriffe patientengerecht erklärt.

zum Glossar>>

Übersicht der Zahnarzt - Spezialisten

Finden Sie einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin in Ihrer Region.

zur Zahnarztsuche>>

Suche

Durchforsten Sie unsere Webseite nach Ihrem Suchbegriff.

zur Suche>>