Implantate im Kieferknochen: Idealer Ersatz bei Zahnverlust

Wie ist der Ablauf bei Implantaten im Kieferknochen?

Zahlreiche Organe oder Gelenke des Menschen können heute durch künstliche Implantate ersetzt werden. In der Zahnmedizin hat sich mit der Implantologie ein Fachgebiet entwickelt, dem es in vier Jahrzehnten intensiver Forschung und Anwendung gelungen ist, fehlende oder verloren gegangene Zähne durch Zahnimplantate, nahezu perfekte künstliche Zahnwurzeln, zu ersetzen.

Implantat im Kieferknochen: Idealer Ersatz bei Zahnverlust.
Implantat im Kieferknochen: Idealer Ersatz bei Zahnverlust.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Dentale Implantate im Kieferknochen ersetzen die fehlenden Zahnwurzeln in Form von Präzisionsschrauben aus verträglichen Materialien wie Titan, Zirkonoxid oder Keramik. Die Implantate werden vom spezialisierten Zahnarzt oder Implantologen bei der chirurgischen Implantation im Kieferknochen verankert, wachsen dort fest ein und sind damit funktionell vergleichbar mit den natürlichen Zähnen. Sie bieten mehr Sicherheit und Komfort beim Essen, Lachen und Sprechen, im Vergleich zu einer Zahnprothese und geben Vitalität, Selbstvertrauen und Lebensqualität zurück. Implantate sind damit der ideale Ersatz bei Zahnverlust.

Während der Einheilungszeit der Implantate in den Kieferknochen, innerhalb weniger Wochen oder Monate, trägt der Patient eine provisorische Versorgung mit Zahnersatz auf den Implantaten. Nach erfolgreicher Einheilung fertigt der Zahntechniker den endgültigen Zahnersatz, die sogen. Implantat-Prothetik, als Krone, Brücke oder herausnehmbare Prothese. Diesen Zahnersatz befestigt der Zahnarzt auf dem Abutment, dem Verbindungsstück zur Implantatschraube.

Zahnimplantate mit unterschiedlichem Durchmesser.
Zahnimplantate mit unterschiedlichem Durchmesser.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Welche Unterschiede gibt es bei Implantaten im Kieferknochen?

Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Implantatdurchmesser, Implantatlängen, Implantatformen und Implantat- Gewindedesigns verwendet. So gibt es Implantate in Schrauben-, Zylinder- oder Wurzelform. Auch die Art der verbindenden Abutments/Verbindungsteile zwischen Implantat und Zahnkrone ist an diese Unterschiede angepasst. Neben diese vorgefertigten Abutments können auch individuelle Abutments für jedes Implantattypen im Dentallabor angefertigt werden. Die Vielzahl der Möglichkeiten gewährleistet ein hohe chirurgische Flexibilität für jeden individuellen Patientenfall.
Bei ausreichendem Knochenangebot im Kiefer und genügend Platz, können Implantate von größerem Durchmesser verwendet werden; bei geringem Platzangebot im Kieferknochen bevorzugt man schmale Implantate, vor allem in der Front und kurze Implantate im Seitenzahnbereich. Mini-Implantate kommen zur Stabilisierung von Prothesen zum Einsatz. Für zahnlose Kiefer finden unterschiedliche Implantatkonzepte Anwendung.

Die große Auswahl an Implantatoptionen ermöglicht eine hohe chirurgische Flexibilität bei der Implantatversorgung
Die große Auswahl an Implantatoptionen ermöglicht eine hohe chirurgische Flexibilität bei der Implantatversorgung
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Welche Anforderungen gelten für Implantate im Kieferknochen?

Zur erfolgreichen Einheilung und damit dauerhaften Belastung des Implantats beim Kauen, müssen bestimmte Anforderungen an Implantatmaterial, Implantatoberfläche und Implantatdesign erfüllt werden:
 

Implantatmaterial

Das verwendete Material der Implantatschraube muss mechanisch stabil und biokompatibel, d.h. biologisch verträglich sein, darf vom Körper bzw. vom Kieferknochen also nicht abgestoßen werden.
Seit Jahrzehnten in der Medizin im Einsatz und sehr gut verträglich sind Titan und Titanlegierungen, aber auch metallfreie Implantate aus Keramik werden besonders in den letzten Jahren sehr erfolgreich und ohne allergische Abstoßungsreaktionen verwendet.

Unterschiedliche Implantatdesigns mit jeweils angepassten Abutments
Unterschiedliche Implantatdesigns mit jeweils angepassten Abutments
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Implantatoberfläche

Die Gestaltung der Implantatoberfläche ist entscheidend für die Einheilung der Metall- oder Keramikschraube in den Kieferknochen. Die ideale Oberfläche wird mittels Sandstrahlung und Ätzen mit Säuren moderat aufgeraut, denn die raue Fläche führt zu einer optimalen biologischen Reaktion zwischen Implantat und Kieferknochen; Wundheilung und Bildung von neuem Knochenmaterial werden beschleunigt. Diese Einheilung in den Knochen, die sogen. Osseointegration entspricht der Sekundärstabilität des Implantats.
Je schneller und effizienter die Einheilung in den Knochen, umso früher können die Implantate belastet und der Patient mit der endgültigen, ästhetischen Prothetik versorgt werden.

Elektronenmikroskopische Darstellung einer rauen Implantatoberfläche am Schraubgewinde des Implantats.

Elektronenmikroskopische Darstellung einer „rauen“ Implantatoberfläche am Schraubgewinde des Implantats.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG

 

Die spezielle Implantatoberfläche TiUnite™ verbessert die Osseointegration durch eine poröse Oberflächentextur, die komplexe, biologische Einheilungsprozesse aktiviert und beschleunigt. Zum Videoclip TiUnite
 

Implantatdesign

Ein gutes Implantatsystem sollte eine rasche Einheilung in den Knochen fördern und eine hohe Primärstabilität bieten, die in speziellen Fällen sogar eine Sofortbelastung ermöglicht. Einfluss auf die Primärstabilität haben verschiedene technische Faktoren am Implantatdesign, wie z.B. Gewindeform, Gewindegangtiefe und das Verhältnis von Implantatschraube zur Außenkontur sowie das Drehmoment beim Eindrehen des Implantats in den Kieferknochen.

Die jeweils erreichte Primär- und Sekundärstabilität entscheidet über die Belastbarkeit und Langlebigkeit von Implantaten im Kieferknochen.

Elektronenmikroskopische Darstellung der Osseointegration: Biologische Wundheilungsprozesse und Knochenbildung an der Implantatoberfläche.
Elektronenmikroskopische Darstellung der Osseointegration: Biologische Wundheilungsprozesse und Knochenbildung an der Implantatoberfläche.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

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