Kinderzahnheilkunde FAQ: Fragen zur Zahnbehandlung

Häufig gestellte Fragen zur Zahnbehandlung von Kindern

Fragen rund um die Kinderzahnmedizin – Expertinnen antworten
 

Mein Kind, 8 Jahre alt, hat schöne Zähne und noch nie Zahnschmerzen gehabt. Ist ein Zahnarztbesuch dennoch notwendig?

Schmerzen kommen in der Regel erst dann, wenn der Zahn schon angegriffen ist. Auch bei Kindern sollten regelmäßige Kontrollen in einer Zahnarztpraxis für Kinderzahnheilkunde durchgeführt werden.

Kinderzahnheilkunde FAQ: Fragen zur Zahnbehandlung
Kinderzahnheilkunde FAQ:
Fragen zur Zahnbehandlung
Bildquelle: ©GZFA
 

Wodurch wird die Angst vor dem Zahnarzt verursacht?

Es gibt unterschiedlichste Gründe für eine Zahnbehandlungsangst; meistens sind es schmerzhafte Erfahrungen beim Zahnarzt aus der Kindheit. Um diese Angst zu nehmen, ist es wichtig, einen Zahnarzt zu suchen, der einfühlsam und vertrauensvoll auf die Ängste eingeht.
 

Mein Kind hat Angst vor dem Zahnarztbesuch - obwohl wir noch keinen Termin dort hatten. Wie kommt das?

Jedes vierte Kind hat Angst vor dem Zahnarzt, ohne jemals dort gewesen zu sein. Die Angst vor etwas Unbekanntem ist normal. Meist machen Horrorgeschichten aus den Erzählungen von Erwachsenen oder anderen Kindern Angst.
 

Ist eine zuckerfreie Ernährung wirklich so wichtig, auch wenn ich mir regelmäßig die Zähne putze?

Zucker ist und bleibt der Hauptauslöser für die Kariesentstehung. Putzen Sie tatsächlich immer nach dem Verzehr die Zähne? Wenn ja, dann sind sie fast eine Ausnahme; können Sie den Zuckerkonsum nicht reduzieren, so ist das Putzen der Zähne nach dem Essen sicherlich eine gute Kariesprophylaxe.
 

Ich weiß, dass Zucker schädlich für die Zähne ist und verwende daher für das Kochen und Backen nur Honig.

Selbst naturbelassene Lebensmittel, süßes Obst und Honig, können Karies erzeugen. Wer sich nach einer Zuckermahlzeit die Zähne putzt, betreibt Vorsorge. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Alternativen für Zucker.
 

Wie kann ich mein Kind vor Karies schützen?

Die beste Prophylaxe ist eine gesunde Ernährung, eine gezielte und richtige Mundhygiene und eine regelmäßige Fluoridierung der Zähne.
 

Ist Karies vererbbar?

Nein. Karies zählt zu den Zivilisationskrankheiten und ist in erster Linie ernährungsbedingt; daher kann sie auch durch gesunde Ernährung vermieden werden.
 

Man liest und hört so viel über gesunde Ernährung und gesunde Zähne, dass ich mir gar nicht mehr sicher bin, was richtig und falsch ist.

Auf unserer Homepage unter "Kinderzahnheilkunde" finden Sie viele verschiedene Informationen, die Ihnen vielleicht zu mehr Klarheit verhelfen.
 

Ab wann sollte mein Kind allein die Zähne putzen können?

Ein Kind entwickelt die erforderliche Motorik zum Zähneputzen nur schrittweise; ab dem 5. Lebensjahr ist ein Kind "technisch" in der Lage, die Zähne ohne Hilfe zu putzen.
 

Mein Kind schluckt beim Zähneputzen immer sehr viel Zahncreme mit, ist das schlimm?

Spezielle Kinderzahncreme ist so konzipiert, dass sie für das Kind unschädlich ist.
 

Warum sind die Fluortabletten für mein Kind so wichtig?

Fluor hat eine große Bedeutung für den Zahnstoffwechsel; es steigert die Festigkeit der Zahnsubstanz, bewirkt eine Kariesprophylaxe und hemmt die Mundbakterien, die Beläge bilden. Außerdem verhindert es das Herauslösen von Mineralstoffen aus dem Zahn.
 

Mein Kind ist gestürzt und jetzt verfärbt sich der Milchzahn, muss ich mit ihm zum Zahnarzt?

Die Verfärbung könnte ein Hinweis auf das Absterben des Zahnes sein. Ein Besuch beim Zahnarzt ist ratsam.
 

Mein Kind hat noch das Milchgebiss, ab wann muss ich mit ihm zum Zahnarzt?

Der Zahnarztbesuch während der ersten Lebensjahre sollte genauso selbstverständlich sein, wie der Besuch beim Kinderarzt. Für die Entwicklung des Gebisses gilt, je früher Fehlentwicklungen erkannt werden, desto erfolgreicher können sie behandelt oder geheilt werden.
 

Unser Baby bekommt den ersten Zahn. Was muss ich über das Kindergebiss wissen?

Das sogenannte Milchgebiss besteht aus 20 Zähnen. Meist brechen die unteren mittleren Schneidezähne zuerst durch, manchmal schon ab dem dritten bis sechsten Monat. Nach und nach kommen alle Zähne durch das Zahnfleisch, normalerweise sind die hinteren Milchbackenzähne die letzten, um das Milchgebiss im Alter von 2,5 bis 3 Jahren zu komplettieren.

Um dem Kind das Zahnen zu erleichtern, hilft ein Beißring, der zu einer besseren Durchblutung führt. Sofern ein Kind Beschwerden hat, kann man z. B. zu Kamille- oder Myrrhe-Produkten aus der Apotheke greifen, die entzündungshemmend und desinfizierend wirken und evtl. ein lokal wirkendes Schmerzmittel beinhalten. Starke Zahnungsbeschwerden mit geröteter und geschwollener Mundschleimhaut sind definitiv ein Fall für einen Kinderzahnarzt, der in Abstimmung mit der Kinderärztin ein fiebersenkendes oder entzündungshemmendes Medikament verschreibt.

Wissenswert über das Kindergebiss ist, dass der Zahnschmelz nur halb so dick und der Mineraliengehalt viel geringer ist als beim Gebiss Erwachsener. Außerdem sind die Poren viel größer. Das bedeutet: Kariesbakterien können die Zahnhartsubstanzen schneller durchdringen, denn die Schutzschicht bietet viel weniger Widerstand. Als Kariesschutz kann der Zahnarzt für Kinderzahnheilkunde eine Fissurenversiegelung durchführen.

Auch wenn das Kindergebiss zwischen dem sechsten und ca. fünfzehnten Lebensjahr durch das bleibende Gebiss ersetzt wird, so sind gesunde Milchzähne von großer Bedeutung. Zum einen sind sie eine Art Platzhalter für die späteren Zähne, zum anderen dürfen sie für die psychische Entwicklung und für die Sprachbildung nicht unterschätzt werden. Regelmäßige Besuche beim Kinderzahnarzt und häusliche Zahnpflege ab dem Erscheinen des ersten Milchzahnes sind wichtige Faktoren, um den Grundstein für gesunde Zähne im Jugend- und Erwachsenenalter zu legen. Viel Wissenswertes rund um die Zahnbehandlung erhalten Eltern selbstverständlich auch in der Zahnarztpraxis.
 

Mein Kind lässt sich häufig nur durch einen Schnuller beruhigen. Nun habe ich gehört, dass dies für Kleinkinder nicht gut ist. Welchen Einfluss haben Schnuller und Sauger auf Kiefer und Zähne?

Babys haben ein natürliches Bedürfnis zu saugen, der Saugvorgang beruhigt das Kleinkind. Je länger man dem Baby jedoch einen Schnuller gibt, umso höher ist das Risiko von Zahnfehlstellungen und Kieferdeformationen. Dasselbe gilt auch für intensives Daumenlutschen. Durch die permanente Einwirkung werden vordere Zähne weiter nach vorn und hintere Zähne weiter nach hinten gedrückt, auch umliegendes Weich- und Hartgewebe können sich verformen. Für eine normale Sprach- und Schluckentwicklung sollte die Zunge am oberen Gaumen liegen. Beim Schnuller- oder Daumenlutschen ist die Zunge jedoch in ihrer Ruhe gestört. Lispeln oder andere Sprachstörungen können sich einstellen.

Dauernuckeln am Fläschchen birgt ebenfalls Risiken. Zum einen kann kindliche Frühkaries entstehen, da der Zahnschmelz zu häufig umspült ist. Am besten man gibt dem Kind nur Wasser oder ungesüßten Tee. Darüber hinaus kann sich die Mundmuskulatur nur ausprägen, wenn sie richtig gefordert ist. Die Trinköffnung beim Sauger sollte deshalb nicht zu groß sein. Ein permanent falscher Schluckvorgang, wie dies bei einer zu großen Saugeröffnung der Fall ist, kann die Zahnstellung negativ beeinflussen, so dass man später kieferorthopädisch mit einer Zahnspange behandeln muss.

Zahnärzte für Kinderzahnheilkunde empfehlen, ein Baby ab dem siebten Monat langsam an eine Trinklernflasche zu gewöhnen und ca. ab dem dritten Lebensjahr einen Trinkbecher anstatt ein Fläschchen zu verwenden. Schnuller sollten spätestens mit drei bis vier Jahren komplett ausgedient haben.
 

Wie werden Milchzähne bei Karies behandelt?

In der Kinderzahnheilkunde hat die Zahngesundheit der Milchzähne hohe Priorität, denn die ersten Zähne haben wichtige Sprachentwicklungs-, Kau- und Platzhalterfunktionen für das Erwachsengebiss. Die Milchzähne sind jedoch weniger widerstandsfähig gegen Kariesbakterien, da sie eine dünnere Schicht Zahnschmelz haben. Oft ist die Schutzschicht darüber hinaus auch noch großporig oder mit Rillen und Furchen versehen. Um das Eindringen von Karies zu verhindern, kann der Kinderzahnarzt eine Fissurenversiegelung vornehmen. Nach der gründlichen Reinigung der Zähne wird ein dünnflüssiger medizinischer Kunststoff aufgetragen, der zum Aushärten wenige Minuten mit Licht bestrahlt wird. Die Fissurenversiegelung dient als Barriere für die Kariesbakterien und hält bis zu vier Jahren.

Sofern bereits kariöse Bereiche erkennbar sind, müssen die entstandenen Löcher gefüllt werden. Als Kariesbehandlung darf bei Patienten unter 15 Jahren kein Amalgam verwendet werden, da laut einer EU-Verordnung gesundheitliche Bedenken bestehen. Als Behandlungsmethode bei Karies im Kindergebiss stehen Füllungen aus hochleistungsfähigen Materialien wie Keramik oder Kunststoff zur Verfügung. Sofern nur noch eine kurze Zeit überbrückt werden muss, bis der Zahn von alleine ausfällt, kann Glasionomerzement verwendet werden, denn es hält maximal nur zwei Jahre. Auch Gold kommt in Frage, wird jedoch selten bei Kindern verwendet.

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