Die Marylandbrücke als Implantat-Alternative

10. Februar 2021
Pressemeldung

Die Marylandbrücke als Implantat-Alternative


Einflügelige Klebebrücke (Marylandbrücke)
Bildquelle: ©GZFA

Eine Klebebrücke für den Lückenschluss in der Front

Als hochwertige und ästhetisch ansprechende Alternative zum Zahnimplantat wird häufig die Marylandbrücke zur Versorgung von Frontzahnlücken eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Adhäsivbrücke oder Klebebrücke, die mit einem Spezialklebstoff an einen oder an zwei Nachbarzähnen befestigt wird, je nachdem ob es sich um eine einflügelige oder zweiflügelige Brücke handelt.

Der festsitzende Zahnersatz, der im zahntechnischen Meisterlabor angefertigt wird, ist nicht von echten Zähnen zu unterscheiden. Die Marylandbrücke besteht aus einem Gerüst aus Metall oder biokompatiblen Keramik, welches ein oder zwei Flügel aufweist, die optisch an kleine Greifarme erinnern, die aber von vorne nicht sichtbar sind.

In der modernen Prothetik-Zahnarztpraxis verwendet man die Marylandbrücke als sehr schonende und patientenfreundliche Methode, um Zahnlücken im Frontzahnbereich zu schließen. Hierbei kann sie sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer als ästhetisch ansprechender Ersatz für Zahnimplantate dienen. Verwendung findet die Marylandbrücke auch als hochwertiges Langzeitprovisorium, wenn Zahnimplantate beispielsweise erst nach einem langwierigem Kieferknochenaufbau eingesetzt werden können.

Die Adhäsivbrücke kann außerdem bei Kindern und Jugendlichen als Zahnersatz verwendet werden, bei welchen die Wachstumsphase noch nicht beendet ist. In diesem Fall können keine künstlichen Zahnwurzeln zum Schließen von Lücken in den Kiefer eingesetzt werden. In manchen Fällen können selbst kieferorthopädische Maßnahmen durch eine Marylandbrücke ersetzt oder abgeschlossen werden.

Eine Klebebrücke für den Lückenschluss in der Front: Die Marylandbrücke als Implantat-Alternative.
Eine Klebebrücke für den Lückenschluss in der Front: Die Marylandbrücke als Implantat-Alternative.
Bildquelle: ©GZFA
 

Wie wird eine Marylandbrücke eingesetzt?

Jeder zahnärztlichen Behandlung gehen ein Anamnesegespräch und eine genaue Untersuchung voraus. So wird zunächst geprüft, ob die Zähne neben der Zahnlücke gesund sind und festen Halt im Kiefer haben, denn sie werden als Pfeilerzähne gebraucht, um die Adhäsivbrücke an der nicht sichtbaren Zahnrückseite zu befestigen.

Die Behandlung ist sehr gewebeschonend, denn der oder die Pfeiler werden nur leicht beschliffen und die Oberfläche wird mit einer medizinischen Säure etwas aufgeraut. Dadurch kann sich der spezielle Klebstoff besser mit der Zahnoberfläche verbinden. Nur wenige Tage nach den Vorbereitungen kann die Marylandbrücke vom Zahnarzt oder der Zahnärztin eingesetzt werden. Vorher werden die Zahnfarbe und die optimale Passform nochmals geprüft. Dies ist wichtig, damit die ein- oder zweiflügelige Klebebrücke so gut sitzt, dass sie weder beim Sprechen und Lachen noch beim Essen und Trinken stört. Erst wenn dies sichergestellt ist, wird sie mit dem Spezialkleber langfristig befestigt.

Die Vorarbeiten und das Einsetzen der Marylandbrücke sind schmerzfrei. Deshalb kann die Behandlung normalerweise ohne lokale Betäubung durchgeführt werden.

Einflügelige Adhäsivbrücke oder Klebebrücke (Marylandbrücke) zum Lückenschluss.
Einflügelige Adhäsivbrücke oder Klebebrücke (Marylandbrücke) zum Lückenschluss.
Bildquelle: ©GZFA
 

Ist die Marylandbrücke für jeden Patienten zum Lückenschluss geeignet?

Sollten die als Stützpfeiler benötigen Nachbarzähne Defekte aufweisen, so müssen diese zunächst von Zahnarzt oder Zahnärztin behandelt werden, z. B. wenn Kariesschäden festgestellt werden.

Auch ist die Versorgung einer Frontzahnlücke mit der Klebebrücke nicht ratsam, wenn großflächige Füllungen oder nicht ausreichend Zahnschmelz an den Zähnen vorhanden sind, die als Pfeiler dienen. Kleine Füllungen sind hingegen unproblematisch.

Darüber hinaus bringen Patienten und Patientinnen, die unter Bruxismus (nächtliches Zähneknirschen und Zähnepressen) leiden, ungünstige Voraussetzungen für den langfristigen Erhalt einer Adhäsivbrücke mit. Der aufgeklebte Zahnersatz kann sich unter dem enormen Druck, der durch das Zähneknirschen entsteht, schnell lösen oder die Brücke kann beschädigt werden oder sogar brechen.
 

Die Vor- und Nachteile der Marylandbrücke

Der große Vorteil einer Klebebrücke im Vergleich zur Zahnimplantation ist, dass keine Operation notwendig ist, meist kann sogar auf eine örtliche Betäubung verzichtet werden. Das Einsetzen einer Marylandbrücke ist minimalinvasiv und schmerzfrei – und damit sehr schonend. Direkt nach dem Einkleben kann der festsitzende Zahnersatz sofort belastet werden. Auch bleibt die Zahnsubstanz von Nachbarzähnen fast vollständig erhalten, denn der Zahnarzt muss vor dem Einkleben die Oberfläche nur aufrauen, damit sich der Klebstoff intensiver mit der Zahnoberfläche verbindet.

Im Vergleich zu künstlichen Zahnwurzeln mit aufwändiger und langwieriger Behandlung ist die Versorgung von Frontzahnlücken mit einer Adhäsivbrücke deutlich preisgünstiger.

Folgende Nachteile sollten erwähnt werden: Die Klebeverbindung kann sich im Laufe der Zeit lösen. Diese kann allerdings relativ einfach erneuert werden. Außerdem sind zweiflügelige Marylandbrücken relativ steif und unflexibel, was eine etwas erhöhte Bruchgefahr birgt. Darüber hinaus können leichte Verfärbungen auftreten, die sich aus der Verbindung zwischen Kunststoffkleber und Metall ergeben und die dann durchschimmern.
 

Wie beteiligt sich die gesetzliche Krankversicherung an den Kosten für die Marylandbrücke?

Die Kosten für diesen festen Zahnersatz sind abhängig von der Ausführung und vom gewählten Material. Inklusive des Zahnarzthonorars und der Laborkosten belaufen sie sich auf ca. 1.500 € bis 2.000 €. Der Zahnarzt rechnet nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ab.

Die Versorgung einer Frontzahnlücke durch eine Klebebrücke ist normalerweise keine Kassenleistung. Deshalb beteiligt sich die gesetzliche Krankenkasse bei Erwachsenen nur in Ausnahmefällen mit einem Zuschuss. Dies sollte vor Beginn der Behandlung unter Vorlage des zahnärztlichen Heil- und Kostenplans mit der Krankenkasse direkt abgestimmt werden. Viele Zahnzusatzversicherungen schließen eine Adhäsivbrücke in ihre Leistungen mit ein, so dass Patienten die Möglichkeit haben, den Eigenanteil massiv zu verringern. Bei Privatpatienten hängt es vom gewählten Versicherungstarif ab, ob bzw. in welcher Höhe die Kosten für die Klebebrücke übernommen werden.

Ausnahmen bei der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherungen bilden Kinder und Jugendliche. Die Kosten für die Eingliederung einer Marylandbrücke werden von der gesetzlichen Krankenversicherung bei Nicht-Veranlagung einzelner bleibender Zähne übernommen, außerdem bei einem Zahnunfall.


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