Marylandbrücke: Versorgung von Frontzahnlücken

Adhäsivbrücke oder Klebebrücke als Alternative zum Zahnimplantat

Die Marylandbrücke stellt als festsitzender Zahnersatz eine ästhetisch und funktional hochwertige Alternative zu einem Zahnimplantat im Frontzahnbereich, zur Versorgung einer Zahnlücke dar. Der Zahnarzt spricht auch von einer Klebebrücke oder Adhäsivbrücke. Das bedeutet: Im Gegensatz zu einem Zahnimplantat, das in den Kiefer eingesetzt wird, wird die Marylandbrücke an einem oder an zwei benachbarten Zähnen mit einem speziellen Klebstoff befestigt. Wenn es sich um eine einflügelige Brücke handelt, wird nur auf einer Seite geklebt. Bei einer zweiflügeligen Marylandbrücke werden beide Nachbarzähne zum Fixieren benötigt.

Marylandbrücke: Versorgung einer Frontzahnlücke mit einer einflügeligen Adhäsivbrücke.
Marylandbrücke: Versorgung einer Frontzahnlücke mit einer einflügeligen Adhäsivbrücke.
Bildquelle: ©GZFA
 

Für welche Anwendungsgebiete ist die Marylandbrücke geeignet?

In der Zahnheilkunde verwendet man die Marylandbrücke zum Lückenschluss im Frontzahnbereich. Sowohl im Unterkiefer als auch im Oberkiefer kann sie als Ersatz für Zahnimplantate fungieren, aber auch als hochwertiges Langzeitprovisorium, bis Zahnimplantate z. B. nach einem Kieferknochenaufbau eingesetzt werden können.
Im Oberkiefer verwendet man Klebebrücken im Normalfall nur bei Einzelzahnlücken, im Ausnahmefall auch zur Versorgung von bis zu zwei fehlenden Frontzähnen. Im Unterkiefer hingegen kann sie bis maximal vier fehlende nebeneinanderliegende Frontzähne ersetzen. Hier ist dann auf jeden Fall die zweiflügelige Klebebrücke nötig, die jedoch hohe Steifigkeit aufweist.

Bei Kindern und Jugendlichen, bei welchen die Wachstumsphase noch nicht abgeschlossen ist und deshalb keine künstlichen Zahnwurzeln eingesetzt werden können, greift man zum Lückenschluss für einzelne Zahnlücken gerne auf die einflügelige Adhäsivbrücke zurück. Sofern noch ein längerer Zeitraum bis zum Abschluss des Kieferwachstums überbrückt werden muss, kann die Marylandversorgung auch als Langzeitprovisorium dienen.
Außerdem können in bestimmten Fällen kieferorthopädische Maßnahmen durch Klebebrücken ersetzt oder abgeschlossen werden.

Versorgung einer Frontzahnlücke mit einer einflügeligen Adhäsivbrücke oder Klebebrücke (Marylandbrücke).
Versorgung einer Frontzahnlücke mit einer einflügeligen Adhäsivbrücke oder Klebebrücke (Marylandbrücke).
Bildquelle: ©GZFA
 

Wie läuft die Behandlung ab?

Jeder zahnärztlichen Behandlung geht immer eine gründliche Untersuchung voraus. So prüft der Zahnarzt oder die Zahnärztin, ob die neben der Zahnlücke liegenden Zähne gesund und stabil sind. Sie werden als Pfeilerzähne gebraucht, an welchen die Marylandbrücke befestigt wird.

Die Pfeiler werden nur leicht beschliffen, die Oberfläche wird mit einer medizinischen Säure etwas aufgeraut, damit sich der Spezialklebstoff besser mit der Oberfläche verbinden kann. Bereits wenige Tage danach kann die Klebebrücke in der Zahnarztpraxis für Prothetik eingesetzt werden. Selbstverständlich prüft der Zahnarzt vorher nochmals die Passform und die Zahnfarbe. Der oder die Flügel sollen auch beim Essen, Sprechen und Lachen nicht stören. Erst wenn dies sichergestellt ist, kommt der Spezialklebstoff zum Einsatz, und die Marylandbrücke wird langfristig befestigt.

Die Behandlung ist schmerzfrei und kann normalerweise ohne lokale Betäubung durchgeführt werden.

Was kostet eine Marylandbrücke: Man sollte mit einem Betrag von ca. 1.500 € - 2.000 € rechnen.
Was kostet eine Marylandbrücke: Man sollte mit einem Betrag von ca. 1.500 € - 2.000 € rechnen.
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Wann sollte die Marylandbrücke nicht zum Lückenschluss verwendet werden?

Kariöse Nachbarzähne neben der Zahnlücke müssen zunächst behandelt werden, bevor sie als Pfeilerzähne sicheren Halt geben können. Kleine Füllungen stellen meist kein Problem dar. Wenn es sich jedoch um großflächige Füllungen handelt, sollte über eine Alternative nachgedacht werden, auch wenn nicht ausreichend Zahnschmelz vorhanden ist, mit dem der Klebstoff verbunden werden kann.

Eine ungünstige Voraussetzung für den langfristigen Erhalt der Klebebrücke ist es, wenn ein Patient unter Bruxismus leidet. Durch das nächtliche Zähneknirschen und Aufeinanderpressen entsteht ein immens hoher Druck auf die Zähne, so dass sich der aufgeklebte Zahnersatz schnell lösen kann oder beschädigt wird.
 

Aus welchem Material sind Marylandbrücken?

Die Marylandbrücke wird im zahntechnischen Meisterlabor aus einem Gerüst aus Metall oder biokompatibler Keramik hergestellt, welches ein oder zwei Flügel aufweist. Diese erinnern an kleine Greifarme und werden an die Rückseite der Nachbarzähne geklebt. Der festsitzende Zahnersatz ist ästhetisch ansprechend und wird im sichtbaren Bereich an die Zahnfarbe des Patienten oder der Patientin angepasst und ist nicht von den echten Zähnen zu unterscheiden. Die Rückseite mit den Flügeln ist nicht sichtbar.
 

Welche Vorteile und Nachteile hat die Eingliederung einer Marylandbrücke?

Im Gegensatz zur Zahnimplantation ist kein operativer Eingriff notwendig. Das Einsetzen der Klebebrücke ist minimalinvasiv und schmerzfrei, so dass die Behandlung ohne örtliche Betäubung durchgeführt werden kann. Das ist sehr schonend für den Patienten und geht sehr schnell. Auch bleibt die Zahnsubstanz der Nachbarzähne weitestgehend erhalten, weil der Zahnarzt vor dem Befestigen nicht beschleifen muss.

Die Versorgung mit einer Marylandbrücke im Vergleich zu Zahnimplantaten ist deutlich preisgünstiger. Während man bei Zahnimplantaten mit einer längeren Einheilzeit von bis zu mehreren Monaten rechnen muss, ist die Marylandbrücke als festsitzender Zahnersatz sofort belastbar.

Der Nachteil ist, dass sich die Klebeverbindung im Laufe der Zeit lösen kann. Diese kann relativ problemlos repariert werden, indem neu verklebt wird. Allergiker oder sehr empfindliche Patienten sollten auf Metall verzichten und die Klebebrücke nur aus biokompatiblen Materialien (z. B. Vollkeramik) anfertigen lassen.

Zweiflügelige Klebebrücken sind sehr steif und wenig flexibel. Das bedeutet eine etwas höhere Bruchgefahr als einflügelige Ausführungen. Außerdem kann es passieren, dass bei Metallgerüsten leichte Verfärbungen durchschimmern, die sich aus der Verbindung zwischen Metall und Kunststoffkleber ergeben.
 

Was kostet eine Marylandbrücke und welche Kosten hierfür übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?

Die Kosten für die Versorgung mit einer Marylandbrücke hängen vom Zahnarzthonorar, den Laborkosten, der Ausführung und vom gewählten Material ab und variieren. Man sollte mit einem Betrag von ca. 1.500 € - 2.000 € rechnen.

Der Zahnarzt rechnet die Versorgung mit einer Marylandbrücke nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ab. Es ist normalerweise keine Kassenleistung und muss deshalb vom Patienten privat beglichen werden. Nur in Ausnahmefällen beteiligt sich die Krankenversicherung bei Erwachsenen mit einem Zuschuss, so dass der Heil- und Kostenplan vor dem Beginn der Behandlung vorgelegt werden sollte.

Bei Kindern und Jugendlichen werden die Kosten für die Eingliederung einer Marylandbrücke bei einem Zahnunfall und bei Nicht-Veranlagung einzelner bleibender Zähne jedoch von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Bei Privatversicherten und bei Patienten mit einer Zahnzusatzversicherung hängt es vom abgeschlossenen Tarif ab, in welcher Höhe die Kosten übernommen werden.

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