Erstversorgung bei Zahnunfall: Jede Minute zählt

22. Januar 2021
Pressemeldung

Erstversorgung bei Zahnunfall: Jede Minute zählt


Richtiges Verhalten und schnelle Hilfe bei Sportunfällen.
Bildquelle: © GZFA

Richtiges Verhalten und schnelle Hilfe bei Sportunfällen

Schnelle und kompetente Notfallversorgung nach einem Zahnunfall finden Patienten in der Zahnarztpraxis München, um den Zahn zu retten und schwerwiegende Folgeschäden abzuwenden. Bei der Erstversorgung von ausgeschlagenen oder abgebrochenen Zähnen kommt es sowohl auf jede Minute als auch auf das richtige Verhalten an. Deshalb sollten sich vor allem Sportler und Eltern von Kindern und Jugendlichen, aber auch Erzieher, Lehrer, Trainer in Sportvereinen etc. damit auseinandersetzen und Vorkehrungen treffen.

Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sind Kinder und Jugendliche besonders beim Schul- und Freizeitsport von Zahnunfällen hauptsächlich im Bereich der oberen Schneidezähne betroffen. Ca. jedes dritte Kind erleidet einen Zahnunfall. Aber auch bei Erwachsenen reicht eine Sekunde der Unaufmerksamkeit, um das Gebiss bei einem Sportunfall zu verletzen. Besonders hohe Unfallzahlen weisen Sportarten wie Reiten, Mountainbiken, Skaten, Fußball, Handball, Eishockey, Kampfsport, E-Biken etc. auf. Aber selbstverständlich besteht auch im Haushalt, beim Heimwerken, im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder auch nur beim Schneeräumen ein Verletzungsrisiko durch Stürze oder Gewalteinwirkung durch Gegenstände.

Erstversorgung bei Zahnunfall: Jede Minute zählt - Richtiges Verhalten und schnelle Hilfe bei Sportunfällen.
Erstversorgung bei Zahnunfall: Jede Minute zählt - Richtiges Verhalten und schnelle Hilfe bei Sportunfällen.
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Wie verhält man sich bei einem Zahnunfall richtig?

Zunächst einmal sollte man versuchen, Ruhe zu bewahren, um sich selbst oder anderen helfen zu können. Tritt eine starke Blutung auf, so möglichst mit Kompressen oder einem sauberen Tuch die Blutung stillen. Am besten nimmt man sofort mit der Zahnarztpraxis Kontakt auf, außerhalb der Sprechzeiten stehen der zahnärztliche Notdienst und Zahnkliniken zur Verfügung.

Ist der Zahn noch im Kiefer, hat sich aber gelockert oder verschoben, so darf dieser auf keinen Fall bewegt werden oder gar versucht werden, ihn selbst ganz herauszuziehen. Dies gilt auch für Kinder, die noch ihre Milchzähne haben. Gesunde Milchzähne fungieren als Art Platzhalter für die bleibenden Zähne. Schwerwiegende Milchzahnverletzungen können demnach so ungünstige Auswirkungen auf das Erwachsenengebiss haben, dass an dieser Stelle die betroffenen Zähne geschädigt sind oder sogar verloren gehen. Tabu ist auch, etwas zu essen oder zu beißen. Die Zähne sollten absolut ruhig gehalten werden, bis man beim Zahnarzt ankommt.

Sind Teile eines Zahnes abgebrochen oder sogar ein oder mehrere Zähne ganz ausgeschlagen, müssen alle Zähne oder Bruchstücke gesucht und mitgenommen werden. Wichtig ist hierbei, nur die Zahnkrone zu berühren, auf keinen Fall die empfindliche Zahnwurzel. Schädlich ist auch, die Zähne selbst zu reinigen oder zu desinfizieren.
 

Wie sollen abgebrochene oder ausgeschlagene Zähne transportiert werden?

Der Zahn darf auf keinen Fall austrocknen. Die ideale Lösung, um ganze Zähne oder abgebrochene Teile zum Zahnarzt zu transportieren, ist eine Zahnrettungsbox. Diese ist speziell für einen Zahnunfall konzipiert. In der kleinen Transportbox befindet sich eine Nährlösung, die die Zellen der Zahnwurzel mindestens bis zu 24 Stunden und maximal bis zu 48 Stunden vital hält. Damit steht beim Einsetzen in den Kiefer genug Zellmaterial zur Einheilung zur Verfügung.

Dieses kleine Hilfsmittel, das im Notfall maßgeblich zur Rettung von Zähnen beiträgt, ist in Apotheken für ca. 15 – 20 Euro erhältlich. Es hat eine Haltbarkeit von etwa drei Jahren.

Hat der Verunfallte keine Zahnrettungsbox zur Verfügung, so kann der Zahn kurzfristig in kalter H-Milch, isotonischer Kochsalzlösung oder – falls wirklich nichts anderes vorhanden ist – in einer Frischhaltefolie gelagert werden, nicht jedoch in einem Papiertaschentuch. Die genannten Alternativen sind jedoch zeitlich nur sehr begrenzt möglich. Länger als ein bis zwei Stunden sollte dieser Kompromiss nicht dauern. Die Zähne oder Zahnteile selbst in den Mund zu nehmen ist keine so gute Möglichkeit, da hier die Gefahr des Verschluckens besteht.
 

Wie sieht die Behandlung nach einem Sportunfall aus?

In der Zahnarztpraxis angekommen, wird zunächst einmal festgestellt, welche Schäden der Unfall verursacht hat und welche ausgeschlagenen Teile oder ganze Zähne vorhanden sind. Dank innovativer Zahnheilkunde kann im besten Fall das abgebrochene Zahnstück wieder angeklebt werden und ausgeschlagene Zähne wieder in den Kiefer eingesetzt werden. Je schneller der Zahnarzt nach dem Unfall die Wunde versorgen kann, desto höher sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung. Das Risiko von komplexen Folgeschäden wird ebenfalls minimiert.

Sofern jemand einen Sturz oder Unfall erlitten hat, bei dem es zu einer Gewalteinwirkung auf das Gebiss kam, sollte die Zahnarztpraxis immer aufgesucht werden, auch wenn äußerlich keine Schäden ersichtlich sind. Ein Zahntrauma in Form von Rissen oder Frakturen kann trotzdem bestehen, selbst wenn der Patient keine Schmerzen verspürt. Nur der fachkundige Blick eines Zahnarztes oder einer Zahnärztin kann mit Hilfe von bildgebenden Verfahren (z. B. digitale Volumentomographie) beurteilen, ob nicht doch ein Schaden entstanden ist. Selbst wenn es sich nur um kleine Risse handelt, so kann dies einen Zahn langfristig schädigen, wenn Bakterien ins empfindliche Zahninnere eindringen können und dort Komplikationen (z. B. eine Entzündung) auslösen.
 

Wie kann man Zahnunfälle vermeiden helfen?

Alles absichern oder vermeiden, um einen Unfall zu verhüten, das wäre realitätsfremd und ist schlichtweg unmöglich. Trotzdem kann jeder ein wenig dazu beitragen, um Unfallfolgen abzumildern. Zum einen gibt es für bestimmte Sportarten einen Gebissschutz. Dabei handelt es sich um eine individuell im zahntechnischen Meisterlabor angefertigte Schiene, die je nach Sportart eine bestimmte Dämmwirkung aufweist. Diese ist z. B. bei Kampfsportarten, Eishockey oder zum Reiten empfehlenswert.

Außerdem gehört eine Zahnrettungsbox in die Hausapotheke, in den Verbandskasten und in jedes Sport- oder Vereinsheim. Auch trägt man in einem Rucksack nicht schwer daran, wenn es zu einer sportlichen Aktivität oder zu einem Familienausflug geht.
 

Was ist bei einem Zahnunfall noch wichtig?

Der Betroffene sollte den Sport- oder Freizeitunfall zeitnah seiner Krankenversicherung oder Unfallversicherung melden. Sofern es sich um einen Arbeitsunfall handelt, muss der Zahnunfall eventuell auch der Berufsgenossenschaft angezeigt werden.


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