Kopf- und Gesichtsschmerzen aufgrund von Zahnerkrankungen

CMD

Kopf- und Gesichtsschmerzen aufgrund von Zahnerkrankungen


Schlüsselrolle der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde bei der Abklärung von Kopf- und Gesichtsschmerzen

Auslöser von akuten und chronischen Kopf- und Gesichtsschmerzen sind sehr vielfältig, so dass eine eindeutige Bestimmung der Ursache äußerst schwierig ist. Häufig liegen den Schmerzen „typische“ Zahnerkrankungen zugrunde, in einigen Fällen gelten jedoch auch funktionelle Störungen im Kausystem, sogen. craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) als Auslöser.
 

Der Zahn selbst ist krank

Eine große Rolle bei der Entstehung von Kopf- und Gesichtsschmerzen spielen Zahnerkrankungen, wie Zahnfleischentzündungen, eitrige Wurzelabszesse, Zahnfrakturen oder Entzündungen von Zahnmark und Nerv. Von dort ausgehende Schmerzen strahlen häufig in die betroffene Kiefer- und Gesichtshälfte aus.

Die Ursache kann vom Zahnarzt meist durch Berührung oder gezielte Kälte- oder Wärmeeinwirkung lokalisiert werden, da dadurch der Schmerz unmittelbar am Ort der Schädigung verstärkt auslösbar ist.

Kopf- und Gesichtsschmerzen aufgrund von Zahnerkrankungen, in diesem Fall aufgrund einer gestörten Kaufunktion.
Kopf- und Gesichtsschmerzen aufgrund von Zahnerkrankungen, in diesem Fall aufgrund einer gestörten Kaufunktion.
Bildquelle: ©GZFA
 

Die Kaufunktion ist gestört

Eine weitere Ursache für Kopf- und Gesichtsschmerzen aus dem Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, sind Fehlfunktionen der Zähne und Kiefergelenke. Die Zähne von Ober- und Unterkiefer passen nicht mehr harmonisch zusammen, nutzen sich unnatürlich ab und belasten die Kiefergelenke. Anpassungs- und Ausgleichsmechanismen der neuromuskulären Steuerung im Zentralnervensystem führen zu Hyperaktivität der Kaumuskulatur mit massiver Verspannung und Belastung der Kiefergelenke.

Eine gestörte Okklusion kann durch starkes Zähneknirschen bzw. Bruxismus erfolgen aber auch durch nicht geschlossene Zahnlücken, gekippte Zähne, zu hohe Füllungen, schlecht angepasste Kronen oder Brücken und Prothesen. Diese Faktoren führen häufig zu Schmerzen im Ober- und Unterkiefer, die in die Schläfe ausstrahlen, obwohl sie eigentlich von den überlasteten Kiefergelenken ausgehen. Das Kiefergelenk ist dabei deutlich druckschmerzempfindlich, die Mundöffnung teilweise eingeschränkt. Durch die räumliche Nähe der Kiefergelenke zu Mittel- bzw. Innenohr, klagen einige Patienten auch über Ohrgeräusche wie Tinnitus oder Schwindelgefühle.
 

Interdisziplinäre Abklärung von Kopf- und Gesichtsschmerzen

Kopf- und Gesichtsschmerzen sind ein interdisziplinäres Problem. Für Diagnose und Therapie ist die fachübergreifende Zusammenarbeit von CMD-Zahnärzten und weiteren Fachärzten und Therapeuten notwendig, um alle möglichen Differentialdiagnosen abklären zu können. Für Schmerzpatienten mit chronischen Beschwerden sind in erster Linie HNO-Ärzte, Neurologen, Orthopäden sowie Psychologen die richtigen Ansprechpartner.

Unter funktionsdiagnostischen Aspekten kommt dem Zahnarzt bzw. der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde dabei eine Schlüsselrolle zu, denn bedeutsame Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen CMD und häufigem Auftreten von Kopf- und Gesichtsschmerzen sind wissenschaftlich belegt.
Dies gilt besonders für unspezifische, einseitige Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen und Trigeminusneuralgien.


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