Kieferorthopädie FAQ: Fragen zu Zahnkorrekturen

Häufig gestellte Fragen zu kieferorthopädischen Behandlungen

Fragen rund um die Kieferorthopädie – Experten antworten
 

Mein Kind ist schon 5 Jahre alt und lutscht immer noch sehr stark am Daumen, ist das so schlimm?

Daumexol oder eine Mundvorhofplatte bieten eine gute Unterstützung zur Loslösung. Etwa zwei Drittel der Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen sind auf Lutschgewohnheiten und etwa ein Drittel der Anomalien auf Vererbung zurückzuführen. Leider gehen Zahnfehlstellungen im Milchgebiss auch ins bleibende Gebiss über und machen daher oft eine Behandlung in einer Praxis für Kieferorthopädie notwendig.

Kieferorthopädie FAQ: Fragen zu Zahnkorrekturen - Experten antworten.
Kieferorthopädie FAQ: Fragen zu Zahnkorrekturen - Experten antworten.
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Ich bin über 30 und mein Zahnarzt empfiehlt mir eine Zahnkorrektur. Da ich berufstätig bin, möchte ich nicht vor meinen Kollegen mit Zahnspange rumlaufen.

Auch bei Erwachsenen ist eine Zahnregulierung noch möglich. Dies erfolgt durch transparente sog. Aligner-Schienen, die die Zähne ohne Klammern schonend und unauffällig korrigieren.
 

Die Milchzähne meines Kindes sind leicht schief, ist das so schlimm?

Manche Eltern nehmen schiefstehende Zähne im Milchgebiss nicht so wichtig; tatsächlich können diese aber auf die bleibenden Zähne negative Auswirkungen haben. Zahnfehlstellungsanomalien erhöhen das Kariesrisiko, da die Nischen nicht gründlich geputzt werden können und außerdem kann es zu Problemen bei der Sprachentwicklung kommen (Lispeln). Lassen Sie sich von einem guten Zahnarzt beraten.
 

Was ist Dysgnathie?

Eine Fehlentwicklung des Kiefers, der Zähne und des Kausystems.
 

Ist ein Kieferorthopäde zugleich auch Zahnarzt?

Bevor sich ein Zahnarzt Kieferorthopäde nennt, muss er eine dreijährige Weiterbildung durchführen; mindestens 1 Jahr absolviert er an einer Universitätsklinik und den Rest bei einem weiterbildungsberechtigten Kieferorthopäden. Er ist dann ein Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.
 

Ich bin 32 Jahre alt und hab mich an meine leicht schiefen Zähne gewöhnt. Mein Zahnarzt empfiehlt mir dennoch eine Korrektur. Nun bin ich mir unsicher.

Eine exakte Aussage ist nur mit einem Blick auf Ihre Zahnsituation machbar. Grundsätzlich gilt, dass die Zähne wie Zahnräder ineinandergreifen (Okklusion) sollten und sich nicht gegenseitig im Weg stehen, behindern oder gar abschleifen. Eine gestörte Okklusion führt zwangsläufig zu Fehlbelastungen einzelner Zähne durch Vor- oder Frühkontakte; die dann im Laufe der Zeit Schaden am Zahn selbst oder im Zahnhalteapparat auslösen. So können Zahnfehlstellungen eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), auch Myoarthropathie genannt, verursachen, welche sich wiederum in unterschiedlichen CMD-Symptomen manifestieren kann.

Kieferorthopädie FAQ: Können Zahnfehlstellungen eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), auch Myoarthropathie genannt, verursachen? Abhilfe schafft eine CMD-Behandlung mit der DROS®-Schienentherapie.
Kieferorthopädie FAQ: Können Zahnfehlstellungen eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD),
auch Myoarthropathie genannt, verursachen?
Abhilfe schafft eine CMD-Behandlung mit der DROS®-Schienentherapie.
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Meine 9-jährige Tochter hat sichtbare Zahnfehlstellungen der Frontzähne. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Zahnspangen zu beginnen?

Eine kieferorthopädische Maßnahme setzt immer die genaue Befundung eines Kieferorthopäden voraus. Als Grundlage für jeden Einsatz einer Zahnspange dient die persönliche und medizinische Befunderhebung eines Fachzahnarztes oder einer Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. Eine Individual-Anamnese und eventuell eine Familienanamnese erlauben Aufschluss über die Entstehung der Zahnfehlstellungen.

Erst nach eingehender Untersuchung und genauer Befundung der vorhandenen Kiefer- und Zahnfehlstellungen kann der richtige Zeitpunkt für den ersten Einsatz eines zahnmedizinischen Geräts (Zahnspange) benannt werden. Entscheidend für den Beginn der kieferorthopädischen Therapie ist nicht das tatsächliche Lebensalter des Kindes, viel wichtiger sind Zahnentwicklung, allgemeines Körperwachstum und Art und Ausmaß der Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien.
 

Ich habe gehört, dass die kieferorthopädische Diagnostik aufwändig ist. Was gehört alles dazu?

Eine kieferorthopädische Maßnahme kann sich über einen sehr langen Zeitraum hinziehen. Die Diagnostik in der Kieferorthopädie ist deshalb äußerst wichtig, denn sie gibt Klarheit, ob ein kieferorthopädischer Eingriff notwendig und sinnvoll ist. Gleichzeitig ist die Diagnostik beim Kieferorthopäden die Basis jeder Therapieplanung.

Bei der kieferorthopädischen Diagnostik werden zunächst bei der Anamnese die relevanten Leitsymptome abgefragt. Neben dem aktuellen Status der Mundgesundheit, Ernährungsgewohnheiten, Zahnunfälle oder mögliche erbliche Vorbelastungen sind auch Allgemeinerkrankungen wie z. B. Blutgerinnungsstörungen, Diabetes oder Herzerkrankungen wichtig.

Inhalt der kieferorthopädischen Diagnostik sind außerdem Panoramaröntgenaufnahmen. Hierbei werden Details wie Knochenvolumen, verlagerte Zähne, nicht angelegte oder überzählige Zähne oder krankhafte Veränderungen (z. B. Zysten, Tumore) sichtbar. Bei Kindern sollte zusätzlich eine Aufnahme des Schädels angefertigt werden, damit eine Voraussage zum weiteren Kieferwachstum gemacht werden kann. Außerdem werden Abdrücke des Ober- und Unterkiefers genommen, damit im zahntechnischen Meisterlabor ein Modell des gesamten Gebisses hergestellt werden kann. Dieses Modell wird zur Befunderhebung und der Auswahl der zahnmedizinischen Geräte (Zahnspangen) benötigt. Darüber hinaus dient es der Dokumentation und zur Prüfung des Therapiefortschritts und Erfolges.

Ratsam vor jeder kieferorthopädischen Maßnahme ist auch eine Funktionsanalyse (FAL), da in manchen Fällen von z. B. Bruxismus oder einer craniomandibulären Dysfunktion vor der eigentlichen kieferorthopädischen Behandlung eine Kiefergelenkbehandlung empfehlenswert ist.
 

Ich kann meinen Mund nicht ganz öffnen und meine Kiefergelenke knacken nicht nur beim Kauen, sondern sie schmerzen. Ist eine Kiefergelenkbehandlung notwendig?

Blockaden beim Mundöffnen, Kiefergelenkgeräusche und Kiefergelenkschmerzen sind Hinweise auf eine Kiefergelenkstörung, die eine Kiefergelenkbehandlung erforderlich machen. Die Harmonie des Kausystems ist gestört, man spricht auch von einem falschen Biss oder einer gestörten Okklusion. Empfehlenswert ist es, zunächst eine manuelle und instrumentelle Funktionsanalyse/CMD-Diagnostik durchführen zu lassen, worauf sich zahnärztliche Funktionstherapeuten oder CMD-Zahnärzte spezialisiert haben. Die Kiefergelenkdiagnostik beinhaltet auch Röntgenaufnahmen und Gipsmodelle.

Ziele der Kiefergelenkbehandlung sind Entspannung der Kaumuskulatur und Harmonisierung der neuromuskulären Steuerung des Kausystem mit Zähnen und Kiefergelenken. Vielfach bewährt hat sich das diagnostische und therapeutische DROS® Behandlungskonzept mit der DROS® Oberkiefer-Aufbissschiene, um die Okklusion zu harmonisieren.
 

Demnächst habe ich mit meinem Sohn einen Termin beim Kieferorthopäden. Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?

Grundsätzlich kommt es auf den Schweregrad der Zahnfehlstellungen an, ob und wieviel die Krankenkasse bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren für kieferorthopädische Maßnahmen leistet.  Für Erwachsene übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung normalerweise keine Kosten für Kieferorthopädie.

Pauschal lässt sich nicht vorab sagen, welche Kosten die gesetzlichen Krankenkassen für kieferorthopädische Maßnahmen übernehmen. Deshalb wird der Kieferorthopäde eine eingehende Untersuchung vornehmen und die Fehlstellungen der Zähne dokumentieren. Unterschieden werden insgesamt 5 kieferorthopädische Funktionsgruppen KIG 1 bis 5. Ab der Stufe 3 zahlt die Krankenkasse die Regelversorgung für medizinisch notwendige Maßnahmen. Dies ist die einfachste und kostengünstigste Versorgung und bedeutet, dass eine höherwertigere Versorgung für z. B. komfortablere oder weniger sichtbare Zahnspangen über die Krankenkassenleistung hinausgeht und privat zu zahlen ist.

Kostentransparenz liefert der Heil- und Kostenplan, den der Behandler erstellt und der vorab bei der Krankenkasse eingereicht wird.
 

Ich habe gehört, dass es Zahnzusatzversicherungen für Kinder für Kieferorthopädie gibt. Macht der Abschluss wirklich Sinn? Ich dachte, die Krankenkasse übernimmt bei Kindern die Kosten für Zahnspangen.

Die Krankenkasse übernimmt grundsätzlich nur die Kosten für medizinisch notwendige Leistungen. Das gilt auch in der Kieferorthopädie und bedeutet, dass ausschließlich eine Regelversorgung für Kinder bis zum 18. Lebensjahr bezahlt wird. Zahnspangen für Erwachsene sind grundsätzlich Privatleistungen.

Kieferanomalien und Zahnfehlstellungen werden vom Kieferorthopäden in insgesamt fünf Kieferorthopädische Indikationsgruppen eingeteilt. KIG 1 für sehr leichte Fehlstellungen und KIG 5 für sehr starke Anomalien. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ausschließlich die Kosten für KIG 3, 4 und 5.

Mit einer Zahnzusatzversicherung für Kinder für kieferorthopädische Maßnahmen werden – je nach abgeschlossenem Tarif - auch Zahnkorrekturen bezahlt, die in die Indikationsgruppen 1 und 2 eingestuft sind. Außerdem werden von den Zusatzversicherern auch Kosten für sogenannte Wahlleistungen übernommen, die eine schonendere Behandlung darstellen oder komfortablere oder unauffälligere Brackets beinhalten.

Die Zahnzusatzversicherung für Kinder sollte jedoch rechtzeitig vor der Einstufung in eine Kieferorthopädische Indikationsgruppe abgeschlossen werden. Fast die Hälfte der Kinder benötigt eine Zahnspange. Gleichzeitig sind die Tarife für Zahnzusatzversicherungen für Kinder vor einer Einstufung nicht so hoch. Deshalb kann es sehr sinnvoll sein, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, vor allem, wenn der Tarif weitere Vorteile für das Kind bringt. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich in jedem Fall.
 

Aufgrund von Zahnfehlstellungen habe ich eine gestörte Okklusion und möchte dies behandeln lassen. Welche Leistungen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung bei Erwachsenen für Kieferorthopädie?

Kieferorthopädie für Erwachsene ist keine Kassenleistung, gesetzliche Krankenkassen übernehmen hierfür nichts. Der Behandler rechnet die Kosten als Privatleistung direkt mit dem Patienten oder der Patientin ab. Anders kann es bei Privatversicherten aussehen, was vom gewählten Versicherungstarif abhängt.

Wer sich als gesetzlich Versicherter vor hohen Kosten schützen möchte, sollte rechtzeitig vor einem Besuch beim Kieferorthopäden eine Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie auch im Erwachsenenalter abschließen, welche die entsprechenden Leistungen für kieferorthopädische Therapien tariflich einschließt. Sind die Fehlstellungen bereits dokumentiert oder hat die Behandlung bereits begonnen, werden die Kosten hierfür meist nicht übernommen. Da es sehr viele Anbieter für Zahnzusatzversicherungen gibt, empfiehlt sich eine genaue Recherche über die Angebote. Manche Zahnzusatzversicherungen bieten bis zu 100 % Kostenübernahme für kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen. Der Tarifdschungel ist allerdings groß. Diverse Versicherungsunternehmen für Zahnzusatzversicherungen bieten Tarife ohne Wartezeiten, ohne Gesundheitsfragen und sogar für bereits angedachte Behandlungen an. Der Vergleich lohnt sich in jedem Fall.
 

In meiner Kindheit wurde es versäumt, Zahnfehlstellungen zu korrigieren. Das hole ich gerade mit einer Zahnspange nach und erfuhr, dass ich im Anschluss noch einen Retainer tragen muss. Was ist das genau und ist das wirklich nötig?

Ein Retainer ist eine zahnmedizinsiche Apparatur zur Zahnstabilisierung - ähnlich einer Zahnspange. Sie wird nach der Beendigung der Behandlung mit den Brackets verwendet, um die Zähne in ihrer neuen richtigen Position zu halten.

Eine Zahnspange hat das Ziel, Fehlstellungen der Zähne zu beheben. Permanenter Druck sorgt dafür, dass sich die Zähne ganz langsam verschieben. Dabei wird aber auch Druck auf das Bindegewebe des Zahnhalteapparates ausgeübt und die Fasern dehnen sich. Wird die Zahnspange nach Ende der Therapie entfernt, besteht die Gefahr, dass sich die Zähne in ihre ursprüngliche Position zurückschieben. Bei nicht abgeschlossenem Wachstum oder bei Bruxismus verstärkt sich das Risiko eines Rückfalles. Deshalb sollte ein Retainer in etwa so lange getragen werden wie die Zahnspange selbst, damit sich die Zähne in dieser Zeit im Kiefer verfestigen können.
 

Der Kieferorthopäde hat für unsere Tochter zu einer festsitzenden Zahnspange geraten. Ist das wirklich besser als herausnehmbare Zahnspangen? Und wird da nicht auch der Zahnschmelz beschädigt?

Es kommt immer auf die individuelle Diagnose an, wozu der Kieferorthopäde rät. Grundsätzlich lassen sich mit festsitzenden Zahnspangen erhebliche Stellungskorrekturen im Gebiss realisieren. Man kann Zähne aufrichten, drehen und verschieben und sogar Einfluss auf die Zahnwurzel nehmen. Entweder werden die festsitzenden Klammern auf die Zähne geklebt oder mit einem Draht verbunden. Beim Verkleben wird der Zahnschmelz nur oberflächlich angeraut, damit die Brackets besser haften. Das ist zahnmedizinisch unkritisch. Nach Beendigung der Therapie werden die Zähne poliert und mit einer Fluoridlösung versiegelt.

Jedoch ist der Reinigungsaufwand bei festsitzenden Zahnspangen sehr aufwändig. Man sollte Kinder bereits vorher zu akribischer Mundhygiene motivieren. Um den gesamten Mundraum trotz festsitzender Zahnspangen gesund zu erhalten, ist eine hohe Disziplin bei der Zahn- und Mundhygiene nötig. Wichtig ist es, nach jedem Essen die Zähne zu putzen, denn sonst können sich aufgrund von kleinen Speiseresten schnell Zahnbeläge bilden, die zu Karies führen oder das Zahnfleisch angreifen. In der Zahnarztpraxis gibt es hilfreiche Tipps zum Reinigen der Zähne, der Zahnzwischenräume, der Zunge und der Zahnspangen und natürlich auch die optimalen Hilfsmittel wie Interdentalbürsten, besondere Zahnbürsten, Mundduschen, Fluoridgels etc.

Ein Vorteil von festsitzenden Zahnspangen ist, dass der gewünschte Druck auf die Zähne ohne Unterbrechung ausgeübt wird. Die Wirkung ist viel gezielter. Damit ist die Behandlungsdauer kürzer als bei herausnehmbaren Zahnspangen, die unter Umständen immer mal vergessen oder zur Seite gelegt werden.
 

Meine Tochter bekommt eine herausnehmbare Zahnspange. Was kommt auf sie zu und was sollte man beachten?

Am Anfang wird sich die herausnehmbare Zahnspange für Ihre Tochter sicher ungewohnt anfühlen. Sie muss sich erst einmal an das Tragen gewöhnen. Gerade in den ersten Tagen müssen sich Lippen, Zunge und Schleimhäute an die Spange gewöhnen. Eventuell kommt es zu vermehrtem Speichelfluss, auch die Aussprache kann etwas undeutlich sein. Das gibt sich normalerweise in wenigen Tagen, Kinder gewöhnen sich schnell daran.

Die Zahnspange sollte nach Möglichkeit ca. 16 Stunden täglich getragen werden. Beim Essen sollte sie herausgenommen werden. Auch beim Sport ist es empfehlenswert, die herausnehmbare Zahnspange zu entfernen. Wie die Zähne auch, muss sie täglich gereinigt werden, was aber relativ einfach ist. Ein bis zwei Mal pro Woche legt man die Zahnspange in eine Reinigungslösung.

Tipps und die nötigen Utensilien und Hilfsmittel bekommt man beim Kieferorthopäden, in der Zahnarztpraxis oder von Dentalhygienikerinnen.
 

Aus Angst, dass mir gesunde Zähne gezogen werden müssen, habe ich den Kieferorthopäden immer gemieden. Nun sagte mir mein Zahnarzt, dass evtl. ein Distalizer in Frage kommt. Was ist das?

Ein Distalizer, auch Distalisierungs-Apparatur genannt, ist ein zahnmedizinisches Gerät, das man in der Kieferorthopädie verwendet, um bei Platzmangel aufgrund eines schmalen Kiefers die Seiten- und Backenzähne nach hinten zu verschieben. Bei der sehr sanften Therapie wird für vorstehende Schneidezähne Platz geschaffen, ohne gesunde Zähne entfernen zu müssen. Es ist eine sehr gewebeschonende Methode, weil die eigenen Zähne erhalten bleiben können.

Der Distalizer ist aus Metall und wird ähnlich wie Brackets mit einem Spezialkleber direkt auf die seitlichen Zähne geklebt. Im Gegensatz zu Zahnspangen ist er jedoch viel kleiner und unauffälliger. Die Druckübertragung erfolgt über Gummibänder, die regelmäßig gewechselt werden müssen. Häufig dient die Verwendung eines Distalizers der Vorbereitung auf eine weitere kieferorthopädische Zahnregulierung mit Alignern. In günstigen Fällen kann der Distalizier auch ein Headgear ersetzen. Dies ist eine aus Metall und Bändern gefertigte Zahnspange, die außerhalb des Mundraumes mit Bändern befestigt wird und für Patienten und Patientinnen sehr unbequem, unkomfortabel und langwierig ist.

Ob ein Distalizer grundsätzlich in Frage kommt, steht selbstverständlich erst nach genauer Diagnose durch den Kieferorthopäden fest, da nicht alle Zahnfehlstellungen damit behoben werden können.

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