DROS®-Therapiekonzept: Ursächliche Funktionstherapie bei Bruxismus und CMD

Beschwerdesymptome ohne erkennbare Ursache

Mehrere Millionen Menschen leiden unter Schmerz- und Beschwerdesymptomen ohne erkennbare Ursache. Eine eindeutige ursächliche Abklärung gestaltet sich oft sehr schwierig, Ärzte und Therapeuten behandeln Betroffene zumeist rein symptomatisch.

Hinter einer Vielzahl dieser Krankheitssymptome verbirgt sich eine funktionelle Erkrankung des Kausystems, zusammengefasst unter der Abkürzung CMD, Craniomandibuläre Dysfunktion. Zugrunde liegt ein gestörtes Zusammenspiel von Oberkiefer (lat. Cranium - dt. Schädel) und Unterkiefer (lat. Mandibula).

Diese Funktionsstörung kann sekundär zahlreiche, auch chronische Symptome im Bereich von Kopf, Kiefergelenk und Muskulatur zur Folge haben, die man oft mit hohem therapeutischen und finanziellen Aufwand behandelt.  

Funktionelle Störungen der Mundgesundheit nehmen in allen Altersgruppen zu. Viele Patienten klagen über Schwierigkeiten beim Kauen - eine der zentralen Funktionen des Kausystems - sowie über Kopf- und Gesichtsschmerzen.

Wissenschaftlich nachgewiesen sind Wechselwirkungen zwischen CMD und einseitigen Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen und Trigeminusneuralgien.

Um betroffenen Patienten dauerhaft zu helfen und eine Verschlimmerung der Symptomatik zu verhindern, sollte das Ziel immer eine ursächliche Behandlung sein.

 

Bei typischen CMD-Beschwerden Soforthilfe durch das DROS®-Schienentherapiekonzept.
Bei typischen CMD-Beschwerden Soforthilfe durch das DROS®-Schienentherapiekonzept.
Bildquelle: ©GZFA

 

Okklusionsstörungen und Stress als Risikofaktoren

Grundlage craniomandibulärer Dysfunktionen ist immer eine muskuläre Verspannung der Kau- Kopf- oder Gesichtsmuskulatur.

Aus zahnmedizinischer Sicht gelten Okklusionsstörungen und psycho-emotionaler Stress als Hauptrisikofaktoren für hyperaktive, verspannte oder verkürzte Muskeln.

Auf die Okklusion kommt es an - die Okklusion ist entscheidend

Okklusion bezeichnet den Zahnkontakt der Zähne von Ober- und Unterkiefer beim Schlussbiss, dem „normalen“ Aufeinandertreffen der Zähne. Außer beim Schluckvorgang haben die Zahnreihen normalerweise keinen Zahnkontakt, sondern befinden sich in der sog. Ruhe-Schwebe-Lage; die Kiefergelenke sind dabei in zentrischer Position, der Unterkiefer in Ruhelage, die Kaumuskulatur ist entspannt.

Verschiedene Ursachen können dieses harmonische Miteinander von Zähnen und Kiefergelenken stören und zu Fehlfunktionen im Kausystem führen. 

Man spricht dann von einer Okklusionsstörung oder einem „falschen Biss“:

- Zähneknirschen 

- Bruxismus

- Zahnlücken

- Nicht perfekt angepasste Füllungen, Kronen oder Zahnbrücken

- Kieferorthopädische Fehl- bzw. Überregulierungen

- Zahnfehlstellungen wie gekippte, elongierte oder gewanderte Zähne

- Chirurgische Eingriffe im Kieferbereich nach Trauma oder Tumoren

- Genetische Ursachen, wie Anomalie von Zahnform, Zahnanzahl oder Nichtanlage von Zähnen

In diesem Zusammenhang bemerkenswert ist die Tatsache, dass bereits eine einzige nicht passende Kaufläche das Zusammenspiel der Zähne so sehr stören kann, dass das der Kaufläche gegenüberliegende Kiefergelenk komprimiert wird.

So beobachten Patienten häufig erstmals Beschwerden in Zusammenhang mit zurückliegenden kieferorthopädischen, zahnärztlichen oder zahntechnischen Versorgungen.

Stress als Verstärker

Seelische Belastungen und Stress im Alltag nehmen in der heutigen Leistungsgesellschaft enorm zu. Dauerdruck und emotionale Anspannung verarbeiten viele Menschen im Schlaf: Sie pressen und knirschen mit enormem Kaudruck Zähne und Kiefer aufeinander. Man spricht von Bruxismus, wodurch es zu teils massiven Schädigungen von Zähnen und Zahnhalteapparat kommen kann. Stress wirkt besonders beim Vorliegen von Okklusionsstörungen als Verstärker bei der Überlastung von Muskulatur und Kiefergelenken. Die Strukturen des Kiefergelenks, insbesondere der Diskus, das Gelenkpolster, sind für solch enorme Kräfte nicht angelegt.

Folgen für die Gesundheit

Okklusionsstörungen bewirken über neuro-muskuläre Mechanismen eine Inkoordination der Muskelaktivitäten durch das Zentralnervensystem. In der Folge lösen diese Prozesse dann Muskel- Gelenk- und Nervenschmerzen in unterschiedlichen Körperbereichen aus, beispielsweise an Kopf, Gesicht, Schulter oder Rücken. Auch Körperfehlhaltungen, wie Beckenschiefstand können mit entsprechenden Muskel- und Gelenkbelastungen verursacht werden.

Okklusionsstörungen wie Zähneknirschen bewirken zudem oft eine beträchtliche Abnutzung der Zahnhartsubstanz. Die Kauflächen weisen keine Höcker mehr auf, die Spitzen der Eckzähne gehen verloren, es kommt im Laufe der Zeit zu einem Verlust der Bisshöhe von mehreren Millimetern. Dieser niedrige Biss führt zu einer Positionsveränderung der Kiefergelenkköpfe (Kondylen) mit unnatürlicher Kraftausübung auf die Oberkieferfront und das Kiefergelenk. Die Gelenkstrukturen, vor allem der Diskus werden komprimiert, der Gelenkspalt verengt sich. Auftreten können Schmerzen am Kiefergelenk und im Gesicht, aufgrund der Nähe zum Gehörgang, auch Ohrgeräusche und Tinnitus.

CMD-Therapie bedeutet auch Okklusionstherapie

Häufig wird bei der Behandlung einer CMD von der Okklusion ausgegangen, die gerade beim Patienten zum jeweiligen Untersuchungszeitpunkt vorliegt, der gewohnheitsmäßigen, sog. habituellen Okklusion. Diese ist allerdings variabel und berücksichtigt nicht eventuell vorhandene Veränderungen der Kiefergelenke.

Ein wirkungsvoller und ursächlicher Therapieansatz geht dagegen von der Okklusion aus, die bei zentrischer Kondylenposition vorliegt. Das bedeutet, die Kiefergelenkköpfe (Kondylen) müssen beidseits in einer stabilen Beziehung mit Gelenkscheibe (Diskus) und Gelenkgrube (Fossa) stehen. Die in dieser Position der Kiefergelenke vorliegende Okklusion ist harmonisch, der Unterkiefer in Ruhelage, die Kiefergelenke entlastet, die Kaumuskulatur entspannt.

Diesen Ansatz verfolgten bereits die Zahnmediziner Hiniker & Ramfjord mit Ihrem Statement:

Hiniker & Ramfjord, 1966
Hiniker & Ramfjord, 1966

Ursächlicher Ansatz mit der DROS® -Therapie

Die DROS®-Therapie bietet als diagnostisch-ursächliches Konzept eine komplette Lösung zur Behandlung von Bruxismus, Zähneknirschen und CMD.

Sie ist das erste standardisierte, funktionsdiagnostische Therapiekonzept in der Zahnheilkunde und strebt die Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenkposition an.

Die DROS®-Therapie basiert auf einer adjustierten Oberkiefer- Aufbissschiene, der DROS®-Schiene, als diagnostischem und therapeutischem Hilfsmittel. 

Der Name dieser zweiphasigen Zentrikschiene leitet sich aus den Behandlungsstufen Diagnose, Relaxierung, Orientierung und Stabilisierung ab. 


Definition und Wirkungsweise der DROS®-Schiene

Die DROS®-Schiene wirkt in 2 Phasen:

Phase I:  

Diagnostisch - Diagnose und Aufheben der Fehlkontakte der Zähne

Relaxierend - Entspannung der Kaumuskulatur 

Phase II:       

Orientierend - Orientierungsphase ermöglicht die Neuorientierung der Mandibula (Unterkiefer)

Stabilisierend - Stabilisierung der Unterkieferposition - stabile Kondylenposition (SKP) 

 

Indikationen für die Anwendung der DROS®-Therapie

Okklusionsstörungen sind nicht in jedem Fall immer behandlungsbedürftig und nicht alle Menschen mit Abrasionsgebissen haben auch Beschwerden oder gar Schmerzen. Hier ist eher das ästhetische Empfinden gestört durch kurze, abradierte Zähne, meist sichtbar im Frontzahnbereich. 

Das Kausystem aus Kiefergelenk, Zähnen, umgebender Muskulatur und Nervenbahnen ist bei diesen Betroffenen in der Lage, die unharmonische Okklusion zu kompensieren (Kompensation) oder sich anzupassen (Adaptation). 

Sobald es allerdings durch hyperaktive Muskelaktivität zu Fehlbelastungen der betroffenen Muskulatur oder des Kiefergelenks kommt, also die Adaptation oder Kompensation nicht mehr greifen, müssen die Fehlkontakte therapiert werden, um chronischen Beschwerden aufgrund einer Überlastung der Muskeln und Gelenke, innerhalb und außerhalb des Kausystems, vorzubeugen.

Die DROS®-Schienentherapie hat demnach zwei Einsatzgebiete:

1. Bei Patienten ohne Symptome:

- Bruxismus - Pressen der Zähne und Zähneknirschen

- Kiefergelenkknacken

- Unklare Bisslage

- Verlust der Bisshöhe

- Für die Neuanfertigung von Zahnersatz oder Zahnersatz auf Implantaten oder Zahnprothesen

Ziel der Therapie ist es hier, weiteren Schädigungen an Zähnen, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat vorzubeugen oder diese aufzuhalten. Die Schienentherapie zeigt für diese Fälle den Weg auf für prothetische Versorgungen. In vielen Fällen helfen auch wenig aufwändige Einschleifmaßnahmen zur Behebung von Fehlkontakten; oft reicht schon die Korrektur einer einzigen zu hohen Füllung oder eines Frühkontakts aufgrund eines gekippten Zahnes, um die gestörte Okklusion zu beheben.

2. Bei Patienten mit Symptomen:

- CMD-Symptome, wie

- erschwerte Mundöffnung

- Kiefer- und Muskelschmerzen

- Kiefergelenkschmerzen

- Kiefergelenkarthrose

- Gesichts- und Kopfschmerzen

- Nacken-, Schulter- oder Rückenschmerzen

- Ohrgeräusche /Tinnitus

Ca. 20% der Bevölkerung zeigen CMD-Symptome und sind therapiebedürftig.

Therapieziel ist vorrangig die Entspannung der Kaumuskulatur, die Entlastung der Kiefergelenke und die Linderung der Beschwerden. Ist dieses Ziel erreicht, kann die erreichte harmonische Bisslage nachhaltig stabilisiert werden durch prothetische und/oder kieferorthopädische Maßnahmen, sofern noch notwendig.

DROS®-Therapie ist Funktionstherapie 

Grundlage der DROS®-Therapie ist die klinische und manuelle Funktionsanalyse durch den spezialisierten Zahnarzt und die sich anschließende instrumentelle Funktionsanalyse (=Okklusionsanalyse), bei der die Kontaktverhältnisse der Zähne, die Okklusion, bei idealer Kiefergelenkposition ermittelt werden.

Ablauf: 7 Schritte zur stabilen Kondylenposition in 7 Wochen

1. Diagnostik | DROS® -Zentrik Registrat | FAL-Auswertung | API/CPI

2. Eingliederung DROS® I - Schiene | Relaxierung

3. Eingliederung DROS® II - Schiene | Orientierung und Stabilisierung

4. 1. Kontrolltermin | Zinnfolienkontrolle und Feinjustierung

5. 2. Kontrolltermin | Feinjustierung

6. 3. Kontrolltermin | Feinjustierung

7. Abschlussregistrat API/CPI | stabile Kondylenposition (SKP)

Das standardisierte Verfahren der DROS®-Therapie in sieben Schritten gibt dem Zahnarzt Orientierung während des Therapieverlaufs. Was sich sonst über viele Monate oder bis zu mehreren Jahren hinziehen kann, ist jetzt in meist sieben Wochen therapierbar.

Kürzere Behandlungszeit, schnellerer Therapieerfolg mit langfristig besseren Ergebnissen, geringere Kosten und die Nachvollziehbarkeit für Zahnarzt, Patienten und Krankenversicherungen, sind weitere Vorteile des standardisierten Therapiekonzepts.

Soforthilfe mit der DROS®-Schienentherapie

Eine Auswertung von DROS®-Patientenfällen und eine Umfrage innerhalb des DROS®-Therapeuten-Netzwerks, belegen die erfolgreiche Linderung von Schmerzen und Beschwerden innerhalb kurzer Zeit, in einigen Fällen bereits innerhalb von 1-4 Tagen.

DROS®-Therapie vom Okklusionstherapeuten

Ursächliche Therapien von CMD und Bruxismus sind in erster Linie Okklusionstherapien und diese gehören in die Hände des Zahnarztes. Er ist in diesem Sinne ein „Okklusionstherapeut.“

Nur spezialisierte und zertifizierte Zahnärzte setzen in Zusammenarbeit mit zertifizierten Dentallaboren die DROS®-Therapie zur Behandlung von CMD, Zähneknirschen und Bruxismus ein.

Hier finden Sie zertifizierte DROS®-Therapeuten in Ihre Nähe

DROS®-Therapie interdisziplinär

Da die Ursachen der akuten und chronischen Beschwerden vielfältig und oft schwer durchschaubar sind, ist eine interdisziplinäre Kooperation von Ärzten und Therapeuten aller medizinischen Fachbereiche erforderlich. Dazu gehören neben Zahnärzten und Kieferorthopäden auch Orthopäden, Hals- Nasen-Ohrenärzte, Neurologen und auch Psychologen für Gesprächs- und Verhaltenstherapie. Zu den wichtigen Co-Therapeuten zählen Heilpraktiker, Osteopathen und Physiotherapeuten, die mit Massagen und Maßnahmen zur gezielten Muskelentspannung, die Therapie unterstützen. Zur Stressvermeidung bzw. Stressbewältigung dienen Entspannungstechniken. 

Fachbeiträge und Pressemitteilungen zu CMD und DROS®-Therapie:

10 Beschwerden, die mit Ihren Zähnen zusammen hängen können

Männer unter Stress - Zusammenhänge zwischen Tinnitus und erkranktem Kausystem

Wenn Frauen Zähne pressen

Zähneknirschen kann Zahnsubstanz abreiben

Zu viel Stress am Steuer - Entspanntes Autofahren ist auch für Zähne besser

Zahnlücke kann schuld am Rückenschmerz sein

Ab wann macht Kieferknacken krank?

Mehr Klarheit über Rückenschmerz

Sicher sprechen mit gesundem Biss

Passende CMD-Diagnose für den Praxisalltag

Auch Zähneknirschen kann zum Schnarchen führen

Bei Kopfschmerzen zum ‚Biss-Check’- Aktion zum Tag der Zahngesundheit

 
Diagnostik mit System - Schlüsselrolle bei CMD

Für eine bessere Integration der Zahntechnik in die Funktionstherapie steht die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA). Dahinter steht ein Zusammenschluss von Praktikern unterschiedlicher zahnmedizinischer und zahntechnischer Fachrichtungen, deren Fokus auf der Prävention, Diagnostik und Therapie mit der speziellen Behandlungsmethode der DROS®-Therapie liegt.

Im Fachartikel des ZAHNTECHNIK MAGAZINS wird das funktionelle Konzept anhand von zwei Fallbeispielen erläutert.
 

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