Vollnarkose bei Zahnbehandlungen und Operationen

Wie erfolgt die Zahnbehandlung unter Vollnarkose?

In der heutigen Zahnmedizin stehen sehr effektive Mittel zur Verfügung, um das Schmerzempfinden auszuschalten und den zahnärztlichen Eingriff für den Patienten so schonend wie möglich und schmerzfrei zu gestalten. Neben lokaler Anästhesie oder Lachgassedierung kann eine Vollnarkose angewandt werden. Hierbei berücksichtigt der Zahnarzt selbstverständlich auch die Patientenwünsche.

Eine Vollnarkose für Zahnbehandlungen ist sehr sinnvoll, wenn größere Eingriffe geplant sind. Dazu zählen u. a. Wurzelkanalbehandlungen, Wurzelspitzenresektionen, das Einsetzen von Zahnimplantaten oder speziellen Implantatkonzepten, Tumor- oder Zystenentfernung, kieferchirurgische Operationen, die Entfernung von Weisheitszähnen oder stark verwurzelten Zähnen oder komplette Amalgamsanierungen des Gebisses.

Vollnarkose bei Zahnbehandlungen und Operationen: Wie erfolgt die Zahnbehandlung unter Vollnarkose?
Bildquelle: ©MunichDent
 

Für wen ist die Zahnbehandlung unter Vollnarkose geeignet?

Eine Vollnarkose ist für fast alle Patienten jeden Alters geeignet.

Besonders empfehlenswert ist eine Vollnarkose bei der Behandlung von Angstpatienten, für Menschen mit echter Zahnarztangst oder Zahnarztphobie. Die darunter leidenden Patienten haben einen dringend notwendigen Zahnarztbesuch möglicherweise sehr lange hinausgezögert, so dass der Zahnstatus sanierungsbedürftig ist. Die Vollnarkose ist wie ein Tiefschlaf, in dem Zeit- und Stressempfinden ausgeblendet sind, so dass der Angstpatient nichts von der Behandlung mitbekommt. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin kann zügig arbeiten und in einem einzigen Termin mehr Zähne behandeln als dies mit lokaler Betäubung möglich wäre, da dies für den Patienten belastend sein kann.

Bevor die zahnärztliche, kieferorthopädische oder implantologische Behandlung unter Vollnarkose erfolgt, geht selbstverständlich eine genaue Untersuchung und Aufklärung des Patienten über mögliche Risiken voraus. Dazu gehören auch interdisziplinär durchgeführte Untersuchungen beim Hausarzt oder Facharzt für Anästhesie inklusive der Abklärung möglicher Vorerkrankungen.

Heute gibt es zahlreiche moderne und schonende Anästhesie-Medikamente, die je nach Narkosetiefe und Operationsdauer individuell angepasst werden und meist gut vertragen werden. Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen sind seltener als früher, aber nicht ausgeschlossen.
 

Wie läuft eine Zahnoperation unter Vollnarkose ab?

Der Patient erscheint am Operationstag nüchtern in der Zahn- oder Facharztpraxis oder in der Zahnklinik, d. h. er darf nichts gegessen oder getrunken haben, auch das Rauchen sollte vorher unterlassen werden. Die Einnahme von Medikamenten muss vorab mit den Ärzten individuell abgestimmt werden. Dies betrifft besonders blutverdünnende Mittel.

Vor der Zahn- oder Mundoperation wird der Patient vom Anästhesisten in die Vollnarkose versetzt. Damit sind alle Schmerz- und Stressempfindungen ausgeschaltet. Während der Operation werden permanent alle Vitalfunktionen wie Atmung, Herz und Kreislauf überwacht. Sobald der Eingriff abgeschlossen ist, wird der Patient aus der Narkose zurückgeholt und in einem Aufwachraum weiter beobachtet.

Je nachdem, wie schwerwiegend der Eingriff war, kann es medizinisch erforderlich sein, dass Patienten stationär in der Zahnklinik bleiben. Sehr häufig jedoch können die Patienten noch am Operationstag in Begleitung nach Hause entlassen werden und kommen zum vereinbarten Kontrolltermin zur Nachsorge.

Wer führt Zahnbehandlungen unter Vollnarkose durch?

Je nach Behandlungsart wird die Vollnarkose von Zahnärzten und Fachzahnärzten wie z. B. Oralchirurgen, Implantologen oder Endodontologen angeboten. Außerdem von Zahnärzten und Zahnärztinnen, die in ihrer Praxis für Angstpatienten durch spezielle Maßnahmen besonders gut vorbereitet sind.