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Prothetik-Sprechstunde: Welcher Zahnersatz ist geeignet?

Was erfahre ich in der Sprechstunde für Prothetik?

Möglichkeiten von Zahnersatz und Implantat-Prothetik

Zähne können auf vielfältige Weise geschädigt werden, verloren gehen oder Fehlstellungen aufweisen. Ab dem 40. Lebensjahr ist zum Beispiel Parodontitis die häufigste Ursache für Zahnverlust, aber auch Kariesbakterien können sehr aggressiv sein und schwerwiegende Zahnerkrankungen auslösen. Die Frage nach dem passenden Zahnersatz stellt sich immer dann, wenn Schäden korrigiert, Zahnlücken geschlossen oder komplett zahnlose Kiefer mit Zahnersatz versorgt werden müssen.

 

 

Kostentransparenz in der Prothetik-Sprechstunde

Der behandelnde Zahnarzt oder die Zahnärztin erläutert nach eingehender Untersuchung in der Prothetik-Sprechstunde, welche Möglichkeiten für Zahnersatz sinnvoll sind und welche Zahnersatzkosten auf den Patienten zukommen. Über die geplante zahnärztliche Behandlung wird ein Heil- und Kostenplan erstellt, für die Prothetik ein Kostenvoranschlag vom Dentallabor. Beides liefert Transparenz über die Kosten. Da die gesetzlichen Krankenkassen nur einen Festzuschuss für Prothetik erstatten, müssen Patienten alle Leistungen, die darüber hinausgehen, selbst bezahlen. Vor allem, wenn sie höherwertige Materialien, wie Keramik oder festsitzenden Zahnersatz, anstelle einer Totalprothese wählen möchten.
Bei den Zahnimplantat-Kosten ist es für den Patienten ganz wichtig zu erfahren, wie sich diese zusammensetzen. Denn nicht nur das Implantat selbst kostet etwas, sondern auch die Diagnostik, die Planung und der chirurgische Eingriff sowie die Dentallaborkosten für die neue Zahnkrone aus Keramik. So kostet etwa ein Seitenzahn-Implantat ca. 2.800 – 3.700 Euro, eine Röntgendiagnostik (CT) ca. 150 – 250 Euro.
 

Zahnärztliche Funktionsdiagnostik in der Prothetik-Sprechstunde

Viele Patienten schädigen ihre Zahnsubstanz durch jahrelanges nächtliches Zähneknirschen und Bruxismus. Der eigentlich sehr harte Zahnschmelz wird durch diesen Druck um teilweise mehrere Millimeter abgenutzt, die Zähne werden dadurch immer kürzer und greifen nicht mehr korrekt ineinander. Man spricht von einer gestörten Okklusion, die auch die Kiefergelenke aus ihrer natürlichen Lage bringt. Häufiger Auslöser oder Verstärker dieser Prozesse ist neben Okklusionsstörungen, auch psychoemotionaler Stress.

 

 

Mit dem Abbau der Zahnsubstanz geht das „vertikale Kaumuster“ verloren: Die natürlichen Zahnformen und Zahnfunktionen verschwinden, die abgenutzten Front- und Eckzähne können den Biss nicht mehr führen. Der Körper versucht, diese Kaufunktionsstörung durch massive Muskelverspannungen im Kopfbereich zu kompensieren bzw. sich daran anzupassen. Gelingt dies nicht mehr, können CMD-Symptome auftreten, die sich vor allem durch Kiefergelenkschmerzen, einseitige Kopf- und Gesichtsschmerzen aber auch durch Muskelverspannungen an Nacken und Schultern äußern können.

Verkürzte, abgeknirschte Zähne vor allem in der Front, sind also nicht nur unästhetisch, sondern auch gesundheitlich bedenklich. Um die verloren gegangene Zahnsubstanz wiederaufzubauen und damit auch den richtigen Biss wiederherzustellen, dienen gezielte prothetische Maßnahmen. Bei kompletter Abrasion der Zähne in Ober- und Unterkiefer werden sogar manchmal komplette funktionell-ästhetische Rekonstruktionen (KFR) erforderlich.

Bevor jedoch eine okklusale Rehabilitation, d.h. ein Wiederaufbau mit prothetischen Maßnahmen vorgenommen werden kann, kommt die zahnärztliche Funktionsdiagnostik zum Einsatz: Fehlstellungen der Zähne werden mit Hilfe der klinischen, manuellen und instrumentellen Funktionsanalyse (CMD-Diagnostik) untersucht. Ergeben sich eindeutige Hinweise auf Kaufunktionsstörungen, ist eine Schienentherapie, wie das DROS®-Schienentherapiekonzept, das Mittel der Wahl. Die im Oberkiefer adjustierte DROS®-Schiene harmonisiert Okklusion und Kiefergelenkposition, entspannt die Kaumuskulatur und stabilisiert die erreichte physiologische Position der Kiefergelenke.

 

 

Nur aus dieser stabilen Bisslage macht die Versorgung mit Prothetik Sinn und erlaubt eine funktionelle und ästhetische Wiederherstellung der Zähne. Ohne Rücksicht auf Okklusion und Kiefergelenkposition besteht die Gefahr, dass neue Kronen oder Brücken Schaden nehmen oder gar brechen und bestehende CMD-Beschwerden sich sogar verschlimmern.
 

Welche Rolle spielt das „Wax-up“ für die Herstellung der Prothetik?

Um den durch eine Funktionsstörung bedingten Substanzverlust der Zähne darzustellen und zu rekonstruieren, gibt es in der Zahntechnik ein Verfahren, das sogen. „Wax-up“. Mit Hilfe von speziellem Wachs werden die Zähne von Ober- und Unterkiefer auf einem Gipsmodell anhand der Ergebnisse der Schienentherapie (Abschlussregistrat) modelliert. So werden die funktionellen und ästhetischen Parameter bereits VOR Fertigung der Prothetik festgelegt, wobei Patient und Zahnarzt noch Einfluss auf die endgültige Gestaltung nehmen können. 
Der Substanzverlust kann pro Einzelzahn in Form und Farbe rekonstruiert, ebenso wie auch erforderliche Einschleifmaßnahmen oder vorhandene Zahnlücken hierbei berücksichtigt werden können. Damit liefert ein Wax-up planbare Behandlungsergebnisse und verbessert somit die Qualität der Prothetik erheblich. 

Welchen Arten von Prothetik gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen herausnehmbarem Zahnersatz und festsitzendem Zahnersatz unterschieden, wobei es zusätzlich noch eine kombinierte Form gibt.

Zum festsitzenden Zahnersatz gehören u.a. Inlays, Onlays, Teilkronen, Vollkronen, Brücken, Veneers und Zahnimplantate. Zum herausnehmbaren Zahnersatz gehören Voll- oder Teilprothesen. Viele Patienten sind mit herausnehmbaren Prothesen sehr unzufrieden. Oft sitzen sie nicht richtig oder wackeln, bilden Druckstellen oder gar Entzündungen, der Kieferknochen kann sich zurückbilden und außerdem sind sie ästhetisch wenig ansprechend, was negative Auswirkungen auf die Lebensqualität hat.

 

 

 

 

Zum kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz zählen u. a. sogenannte Teleskopprothesen, Versorgungen mit Ankern, Stegen und Geschieben und herausnehmbare Prothesen, die an Implantaten befestigt werden. 
 

Welches Material wird für die Prothetik verwendet und wer stellt sie her?

Für Zahnersatz stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung, die hochleistungsfähig, dauerhaft und sehr robust sind. Immer beliebter sind biokompatible (metallfreie) Werkstoffe wie Vollkeramik, Composite und Zirkonoxid. Diese sind bestens verträglich und auch für Allergiker bzw. bei Metallunverträglichkeiten geeignet. Es werden jedoch auch sehr häufig noch Metallkeramikkronen eingesetzt. Kronen aus Gold oder Goldinlays haben sich seit langem bewährt und werden auch heute noch gerne im Seitenzahnbereich eingesetzt. Herausnehmbare Prothesen bestehen meist aus zahnfarbenem Kunststoff und Metall.
Die Prothetik wird nach Rücksprache mit Zahnarzt und Patient von Zahntechnikern im Dentallabor individuell gefertigt. Immer wichtiger wird bei Planung und Herstellung der digitale Workflow zwischen Praxis und Labor und damit der Stellenwert von Zahnersatz mit CAD/CAM-Technik.

Die Implantat-Prothetik ist die neue Zahnkrone auf dem Implantat, also der Zahnersatz, der auf der künstlichen Zahnwurzel befestigt wird und im Mund als Zahn sichtbar ist.

Die Implantate selbst sind Schrauben aus Titan oder Keramik, die vom Implantologen operativ in den Kieferknochen eingesetzt werden, dort einheilen und so als künstliche Zahnwurzeln verlorene Zähne ersetzen.

Mit diesem Zahnersatz auf Implantaten können einzelne Zahnlücken geschlossen und verkürzte Zahnreihen als auch komplett zahnlose Ober- und Unterkiefer hochwertig versorgt werden. Die neue Zahnkrone wird über ein Verbindungsstück, dem sog. Abutment auf dem Implantat befestigt, zumeist verschraubt.

 

 

Planung der Implantat-Prothetik

Innovative 3D-Implantologie macht das Einsetzen der Implantate sehr genau und sicher, weil die Position der künstlichen Zahnwurzeln, Bohrwinkel und Bohrtiefe computergestützt berechnet und in der Operation umgesetzt werden.

Für die Planung der Prothetik auf den Implantaten kommt das sogen. Backward-Planning zum Einsatz: Bei dieser Vorgehensweise werden nicht wie herkömmlich, zuerst die Implantate eingesetzt und dann die Kronen im Dentallabor gefertigt. Denn dann muss sich der Zahntechniker bei der Fertigung von Zahnersatz nach der vom Chirurgen gewählten Implantatposition plus Einsetzwinkel richten. Nicht immer jedoch entspricht diese Positionierung auch der optimalen Position für die neue Zahnkrone - dies oft zu Lasten von Funktionalität und Ästhetik. Um den Anforderungen an eine optimale Platzierung von Implantat und Prothetik gerecht zu werden, dient das Backward-Planning, denn hier wird vom Zahnersatz her „rückwärts“ geplant. Diese Vorgehensweise erhöht die Sicherheit und Qualität der gesamten Behandlung. Da diese Methode aufwändiger und natürlich auch teurer ist, wird sie nicht unbedingt für ein Einzelimplantat angewendet, ist jedoch empfehlenswert, wenn es ich um schwierige Fälle oder die Versorgung mit mehreren Implantaten handelt.

Mit den technischen Verfahren Wax-up, Set-up und Mock-up kann der Zahntechniker die ideale funktionelle und ästhetische Planung vornehmen.

Vorteile von Implantat-Prothetik

Implantatgetragene Prothetik hat viele Vorteile für den Patienten: Uneingeschränkte Funktion beim Essen, Kauen, Beißen, Sprechen und Lachen schenkt Lebensqualität. Implantate sind sehr langlebig und ästhetisch ansprechend. Von natürlichen Zähnen sind sie nicht zu unterscheiden, was den Menschen gesund und jünger erscheinen lässt. Da die Zähne voll funktionstüchtig sind, wird auch der Kiefer auf natürliche Weise belastet, was Kieferknochenschwund vermeidet und zur Erhaltung der Gesichtszüge beiträgt.

Welche Art von Prothetik in Frage kommt, hängt vom individuellen Zahnstatus und von den anatomischen Voraussetzungen ab. Grundsätzlich können aber bei fast allen Patienten in jedem Lebensalter Implantate eingesetzt werden. Ist das vorhandene Knochenvolumen zu gering, so lässt sich der Knochen in Vorbehandlungen aufbauen. Es gibt aber auch spezielle Implantatkonzepte, wie das All-on-4® Konzept, die das Einsetzen von Implantaten sogar bei bereits zurückgebildetem Kieferknochen ermöglichen. Meist können die Zähne sofort nach der Operation belastet werden. Das hängt jedoch von den individuellen Gegebenheiten ab, was vom behandelnden Zahnarzt in der Prothetik-Sprechstunde erläutert wird.

 

 

Wer hält die Sprechstunde für Prothetik?

Implantologen des GZFA-Netzwerks beraten und informieren in ihrer Sprechstunde über Prothetik und Implantatprothetik sowie zu Therapiekonzepten und Materialien.

Außerdem halten Zahnärzte und Zahnärztinnen in der Praxis für Prothetik die Sprechstunde ab, um Sie individuell über die Anwendungsmöglichkeiten von Zahnersatz zu beraten.
Der Zahnersatzberater nimmt sich gerne Zeit für all Ihre Fragen.