Implantologie FAQ: Fragen zum Zahnimplantat

Häufig gestellte Fragen mit Antworten zur zahnärztlichen Implantologie

Fragen rund um das Zahnimplantat – Experten antworten

Ich bin erst 19 Jahre alt und habe durch einen Sportunfall einen Zahn verloren. Mein Zahnarzt empfiehlt mir den Einsatz von einem Zahnimplantat durch einen Implantologen. Muss das sein? Ich bin gesetzlich versichert und muss einen Teil der Kosten selbst tragen.

Eine Implantatlösung ist sicherlich teurer, aber eine gute Empfehlung, sofern Sie von einem guten Implantologen durchgeführt wurde. Die Alternative ist die Versorgung mit einer Marylandbrücke oder Zahnbrücke. Hierbei müssten die beiden Nachbarzähne beschliffen werden. Mit einer Implantatlösung bleiben die beiden Zähne unversehrt.

Implantologie FAQ: Fragen zum Zahnimplantat - Experten antworten.
Implantologie FAQ: Fragen zum Zahnimplantat - Experten antworten.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG
 

Mein Zahnarzt empfiehlt mir Implantate. Gibt es denn da schon genug Erfahrungswerte?

In Deutschland werden jährlich ca. 1,3 Millionen Zahnimplantate gesetzt (Stand: 03.12.2018 - zm-online.de). Implantate gibt es bereits seit 1960, die zahnärztliche Implantologie hat seither enorme Entwicklungen in der Forschung und Innovationen bei Materialien und digitalen Verfahren erfahren. Untersuchungen belegen, dass über 95% der durch zertifizierte Implantologen eingesetzten Zahnimplantate, nach Jahrzehnten noch funktionstüchtig sind.
 

Ich habe zwei Zahnimplantate und mein Zahnarzt meint, dass ich mindestens einmal im Quartal zur professionellen Zahnreinigung kommen soll, obwohl ich überhaupt keine Probleme habe. Ist das notwendig?

Ja, denn geringe Ablagerungen von Belägen (Plaque) oder Zahnstein können bereits Entzündungen (Periimplantitis) zur Folge haben und das Implantat gefährden.
 

Was ist eine Sofortimplantat?

Die Sofortimplantation wird in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit einer Zahnextraktion bzw. nach Zahnverlust durchgeführt. Ein Sofortimplantat kann direkt nach der Entfernung eines Zahns in das knöcherne Zahnfach eingepflanzt und mit einer provisorischen Implantatkrone versorgt werden.
 

Ich bin bereits 72 Jahre alt und benötige jetzt eine Totalprothese. Kann man bei mir auch noch Zahnimplantate machen?

Eine Entscheidung für ein Implantat ist nicht altersabhängig. Der allgemeine Gesundheitszustand ist von Bedeutung, nicht das Alter.
 

Für ein Implantat ist mein Knochen zu schwach, was kann man tun?

Mit zu schwach ist sicherlich gemeint, dass an der Stelle für das Implantat zu wenig Knochensubstanz vorhanden ist. Es gibt verschiedene Ersatzmaterialien, mit denen man den Knochen wiederaufbauen kann, um eine Behandlung mit Zahnimplantaten zu ermöglichen.

Eine Patientenaufklärung zum Knochenaufbau liefert Basisinformationen vor einer geplanten Operation bzw. vor dem Einsatz von Knochenersatzmaterial.

Zur englischen Version der dokumentierten Patientenaufklärung zum Knochenaufbau
 

Aus was bestehen Zahnimplantate?

Die heute auf dem Markt befindlichen Zahnimplantate bestehen meist aus hochreinem Titan. Titan ist biokompatibel und besonders gewebeverträglich, d.h. es wächst sehr gut in den Knochen ein. Daneben werden immer häufiger Keramikimplantate eingesetzt, die metallfrei und damit biokompatibel sowie sehr ästhetisch sind.
 

Ich wehre mich gegen Metall im Mund und benötige jetzt eine Brücke oder ein Implantat. Was empfehlen Sie mir?

Brückengerüste sind inzwischen metallfrei, z.B. aus Zirkon herstellbar. Auch Zahnimplantate aus Zirkonoxid sind biologisch sehr gut verträglich und haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie durch ihre weiße Farbe der natürlichen Zahnfarbe sehr nahe kommen.
 

Muss ich für eine Implantation ins Krankenhaus?

Nein. Ein Implantat wird in der Regel unter örtlicher Betäubung, teilweise auch unter Vollnarkose, in den Kieferknochen eingesetzt. Eine Allgemeinnarkose sollte jedoch nur in Kliniken oder speziell dafür ausgerüsteten Praxen erfolgen.
 

Wie lange muss ein Implantat einheilen?

Das ist individuell, die Einheilung dauert je nach Fall zwischen 2 und 6 Monaten.
 

Meine Freundin hat schon nach 12 Wochen ihr Implantat verloren - wie kann dies passieren?

Die häufigste Ursache für einen Implantatverlust ist eine Fehlbelastung und/oder eine übermäßige Belastung oder eine Entzündung um das Implantat herum.
 

Ich habe eine einzelne Zahnlücke, die beim Sprechen nicht zu sehen ist. Mich stört das nicht, mein Zahnarzt empfiehlt mir allerdings ein Implantat oder eine Brücke. Was soll ich tun?

Bei Zahnverlust kann es zu anschließender Kippung der Nachbarzähne in die entstandene Zahnlücke kommen; die komplexe Gesamtregulation wird allmählich gestört: Zähne werden stärker belastet und wandern aus der Zahnreihe, Muskeln verspannen sich und Muskelschmerzen können entstehen. Daher ist es sinnvoll, eine Lücke zu schließen.
 

Kann denn jeder Mensch Zahnimplantate erhalten?

Es gibt absolute Kontraindikationen, wie frischer Herzinfarkt oder Hirnschlag, ein fortgeschrittenes Krebsleiden, psychiatrische Erkrankungen, Bluterkrankheit, entgleiste Zuckerkrankheit und Drogenabhängigkeit.
 

Ich bin starker Raucher und daher möchte mir mein Zahnarzt kein Zahnimplantat setzen. Können Sie mir einen Zahnarzt nennen, der mir dennoch ein Implantat setzt?

Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass das Risiko eines Implantatverlustes bei Rauchern doppelt so hoch ist. Möchten Sie Zahnimplantate und möglichst lange daran Freude haben, so ist die Reduktion des Rauchens sicherlich ratsam. Wir helfen Ihnen gerne bei der Suche nach einem Implantologen in Ihrer Nähe, der Sie bei diesem Vorhaben unterstützt.
 

Ich knirsche nachts sehr stark mit den Zähnen und hab mich für Zahnimplantate entschieden. Kann ich diese dadurch verlieren?

Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass eine künstliche Zahnwurzel stabiler und haltbarer als natürliche Zahnwurzeln ist. Eine Funktionsanalyse von Zähnen und Kiefergelenken ist dennoch ratsam, um die Ursache für das Zähneknirschen bzw. Bruxismus zu ermitteln.
 

Meine Freundin hat im Unterkiefer zwei Implantate erhalten und hat jetzt auf einer Gesichtsseite ein taubes Gefühl. Wieso ist das möglich, ist das ein ärztlicher Kunstfehler?

Im Unterkiefer verläuft im Seitenzahnbereich in einem Knochenkanal ein Nerv zusammen mit Blutgefäßen, der die Aufgabe hat, die Unterlippe und einen Teil des Kinns mit Gefühl zu versorgen. Bei der Verletzung dieses Nervs durch eine Implantation, kann ein Taubheitsgefühl im Unterlippen- und Kinnbereich entstehen, dass länger oder sogar dauernd bestehen bleibt. Es gibt heute die Möglichkeit mit innovativer 3D-Implantologie den Einsatz von Implantaten vorab am Computer exakt zu planen und den chirurgischen Eingriff mit Bohrschablonen zu navigieren. Diese Vorgehensweise erhöht Präzision und Sicherheit.
 

Ich möchte gerne ein Implantat im Oberkiefer, mein Zahnarzt möchte bei mir dazu einen Sinuslift vornehmen, ist das gefährlich?

Die Knochenqualität im Oberkiefer ist schlechter als im Unterkiefer. Aufgrund der stark ausgewölbten Kieferhöhle ist meist nicht genügend eigener Knochen vorhanden, um das Implantat fest darin zu verankern. Erfahrene Implantologen lösen dieses Problem operativ mit dem so genannten Sinuslift, einem Knochenaufbau im Oberkiefer. Dies ist sicherlich nicht gefährlich. Wichtig ist, dass Sie das notwendige Vertrauen in ihren Zahnarzt haben. Sie können diesen Eingriff auch von einem Oralchirurgen durchführen lassen, der aufgrund seines Tätigkeitsbereiches für diese Operationen ausgebildet ist.
 

Trotz Haftcreme hält meine Prothese nicht. Ich kann mir Implantate allerdings nicht leisten. Gibt es noch eine andere Lösung?

Bei schlechtsitzenden Prothesen sind gerade die Zahnimplantate das Mittel der Wahl. Bei Zahnlosigkeit bzw. zahnlosem Kiefer gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten mit Zahnimplantaten; manchmal genügen schon 4 Implantate (All-on-4® Konzept), um der Prothese einen guten Halt zu geben. Auch verschiedene Finanzierungsmodelle sind machbar. Um für ihre individuelle Situation genaue Angaben zu machen, ist allerdings ein persönliches Gespräch mit Ihrem Implantologen notwendig. Er kann sie ggf. auch an ein zertifiziertes All-on-4® Excellence Center überweisen.
 

Ich möchte mich mit einer Prothese nicht abfinden. Was kann ich tun?

Hier gibt es zwei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Implantat-Prothetik: Eine implantatverankerte herausnehmbare Prothese oder eine implantatverankerte festsitzende Brücke.
 

Ich habe vor 10 Wochen ein Zahnimplantat bekommen, das nicht richtig in den Knochen verheilen möchte. Außerdem habe ich seitdem Schmerzen. Muss das Implantat raus?

Ist ein Implantat noch nach mehreren Wochen nicht fest im Knochen verankert, muss es eventuell explantiert werden. Manchmal zeigt sich dadurch, dass das Implantat nicht im Knochen, sondern nur im Bindegewebe verankert war. Länger anhaltende Schmerzen nach einer Implantation können auf eine Entzündung im umgebenen Knochen hinweisen. Für eine exakte Aussage über ihren Fall, ist allerdings ein persönlicher Termin bei Ihrem Zahnarzt notwendig.
 

Ich habe mich für Zahnimplantate entschieden, weiß aber nicht so recht, wohin ich soll.

Wenn ihr behandelnder Zahnarzt keine Implantatversorgung vornimmt, kann er ihnen sicherlich einen guten Kollegen empfehlen, der Sie über die Behandlungsmöglichkeiten mit Zahnersatz und die Einsatzmöglichkeiten von Zahnimplantaten informiert. Ansonsten rufen Sie uns an, wir helfen gerne weiter.
 

Mein Zahnarzt hat eine Zusatzbezeichnung BDIZ, was heißt das eigentlich?

Der BDIZ (Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V.) verleiht den "Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie", eine Qualifikation, die bei einer bestimmten Anzahl durchgeführter und klinisch belegbarer Implantationen, erteilt wird.
 

Ist es nicht besser für eine Implantation zu einem Chirurgen gehen?

Zahnimplantationen werden von chirurgisch erfahrenen Zahnärzten, von Oralchirurgen und von Fachärzten für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie durchgeführt.
 

Ich reagiere auf so vieles allergisch und habe nun Angst, dass ich auch auf das Titanimplantat allergisch reagiere.

Erfahrungen zeigen, dass Titan von unserem Körper vollständig akzeptiert wird und nachteilige Einflüsse, wie z.B. Allergien, nicht auftreten. Es gibt aber für besorgte Patienten auch die Möglichkeit, zur Abklärung einen Labortest durchführen lassen oder alternativ auf Implantate aus Keramik auszuweichen.
 

Ich habe von einer Freundin gehört, dass ihr Zahnarzt für das Einsetzen des Implantates eine Art Schablone verwendet hat. Wozu macht man das?

Eine so genannte Bohrschablone erlaubt das präzise Einsetzen eines Implantats in den Knochen, wobei Bohrrichtung, Bohrtiefe und -winkel genau vorgegeben werden. Voraussetzung für diesen „navigierten“ Eingriff ist eine computergestützte 3D-Implantatdiagnostik, nach der diese Parameter vorab genau geplant werden können. Diese Vorgehensweise macht den chirurgischen Eingriff besonders sicher.
 

Mein Zahnarzt möchte mir das Zahnimplantat nur mit einer Bohrschablone setzen. Da ich die Kosten zum größten Teil tragen muss, bin ich mir jetzt nicht sicher, ob das wirklich sein muss.

Das Implantieren mit Hilfe der Bohrschablone bietet dem Zahnarzt und damit auch Ihnen größtmögliche Sicherheit. Mit diesem neuen Verfahren, der sog. navigierten Implantation ist es möglich, evtl. Risiken, wie z. B. die Verletzung von Nerven, auszuschließen.
 

Ich benötige im Frontzahnbereich ein Implantat und habe auf Ihrer Internetseite etwas über die Bohrschablone gelesen, die ja wohl gerade im Seitenzahnbereich des Oberkiefers und Unterkiefers wichtig ist. Empfehlen Sie mir diese Methode auch für einen Schneidezahn?

Im Frontzahnbereich ist eine exakte Planung nicht weniger wichtig, da es hier um den Bereich der Ästhetik geht. Die exakte Position des Implantates ist quasi die Bedingung für eine ästhetisch schöne prothetische Versorgung eines Frontzahnes.


Ich habe mich für 5 Implantate entschieden, mein Arzt empfiehlt mir das Einsetzen mittels Bohrschablone, Zusatzleistungen auf meine Kosten - muss das sein?

Die Platzierung von Zahnimplantaten im Kieferknochen erfordert eine sorgfältige Planung. Genau für diesen Zweck wurden die Bohrschablonen entwickelt. Dieses Verfahren gewährleistet eine sichere und exakte Positionierung der Implantate, eine Voraussetzung, die für eine ästhetische und funktionelle Versorgung sehr wichtig ist. Über die Höhe der Kosten für Zahnimplantate und der Kosten für Zahnersatz geben der Heil- und Kostenplan des Zahnarztes und der Kostenvoranschlag des Dentallabors genau Auskunft.
 

Ich bin erst 23 Jahre alt und habe jetzt eine Zahnlücke. Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Um eine Zahnlücke zu schließen gibt es 3 Möglichkeiten; eine herausnehmbare Teilprothese, die klassische, festsitzende Brücke oder ein Zahnimplantat.
 

Mir fehlt der hintere Backenzahn, muss ich mir jetzt ein Implantat setzen lassen?

Ein Zahnimplantat ist bei einer verkürzten Zahnreihe, einer sogen. Freiendsituation, die beste Lösung, allerdings kann man auch eine Teilprothese anfertigen lassen. Diese Prothesen haben einen entsprechenden Bügel, der im Oberkiefer über den Gaumen und im Unterkiefer unter der Zunge verläuft. Der Halt wird durch Klammern oder komplizierte Elemente, Geschiebe, Druckknöpfe, Attachments und Teleskope, erreicht.
 

Ich habe eine große Zahnlücke (3 Zähne), mein Zahnarzt sagt, eine Brücke ist nicht machbar.

Bei der Überbrückung mehrerer fehlender Zähne gibt es häufiger Einschränkungen bezüglich der mechanischen Stabilität und somit der Haltbarkeit der Brücke. Zahnimplantate können hier Ersatzpfeilerzähne schaffen und bieten dadurch eine langlebige Alternative.
 

Ich habe mich für Zahnimplantate entschieden. Mein Zahnarzt spricht von Voruntersuchungen; da ich nur Kassenpatientin bin, muss ich alles selbst bezahlen? Welche Untersuchungen kommen auf mich zu?

Vor jeder Implantation sind Voruntersuchungen notwendig, dann folgen Röntgenuntersuchungen z.B. mittels OPG, CT oder DVT und das Vermessen der Kiefer. Die gesetzlichen Krankenkassen gewähren nur einen Festzuschuss zu jeder Form von Zahnersatz. Welche Kosten für den Zahnersatz oder den Zahnersatz auf Implantaten in Ihrem individuellen Fall auf Sie zukommen, erfahren Sie von Ihrem Zahnarzt und Ihrer Krankenkasse oder Zahnzusatzversicherung.
 

Ich habe im Oberkiefer eine verkürzte Zahnreihe, welche Lösung gibt es?

Bei Freiendsituationen wird in der Regel ein herausnehmbarer Zahnersatz (Prothese) angefertigt. Implantate bieten meist eine ästhetisch und funktionell bessere Alternative zur herausnehmbaren Prothese.
 

Durch einen Unfall habe ich einen Zahn verloren. Was ist die beste Lösung?

Bei fehlenden Einzelzähnen wird gerne implantiert, da die benachbarten Zähne nicht wie für eine festsitzende Brücke beschliffen werden müssen. Manchmal ist auch eine Sofortimplantation möglich, sofern direkt nach einem Zahnunfall ein chirurgisch erfahrener Zahnarzt aufgesucht wird.
 

Kann denn jeder ein Zahnimplantat bekommen?

Nicht jeder Mensch ist für eine Implantation geeignet. Bei schweren Allgemeinerkrankungen, wie z. B. Herzerkrankungen, Blutungsneigungen, Knochenerkrankungen, Stoffwechselstörungen (schwere Zuckerkrankheit), muss auf eine derartige Maßnahme verzichtet werden. Auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Immunsuppressiva, Kortison, Zytostatika) kann eine Implantation verbieten.
 

Mein Sohn ist 16 und hat beim Handball spielen einen Zahn verloren. Kann auch er schon ein Zahnimplantat bekommen?

Empfohlen wird eine Implantation erst nach dem 18. Lebensjahr, da bis zu diesem Zeitpunkt das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist und der "Zahnnerv" innerhalb des Zahnes noch so ausgedehnt ist, dass er durch das Beschleifen beschädigt werden kann.
 

Mir fehlen die zwei letzten Backenzähne im Unterkiefer, mein Zahnarzt hat mir eine Teilprothese angefertigt, die ich allerdings nicht gerne trage, zumal die Lücke kaum sichtbar ist.

Sie sollten sich mit der Prothese anfreunden oder sich evtl. für eine Implantation entscheiden; die Zähne im Oberkiefer benötigen den Gegenkontakt, fehlt dieser, so neigen die Zähne dazu, regelrecht herunterzuwachsen und so einen Fehlkontakt im Gebiss (gestörte Okklusion) auszulösen. Damit geht der „richtige“ Biss verloren.
 

Mein Zahnarzt hat bei mir eine Atrophie festgestellt, wie kommt das?

Bei fehlenden Zähnen wird der Kieferknochen an dieser Stelle nicht mehr belastet, der Knochen und das Zahnfleisch bauen ab. Man nennt dies "Inaktivitätsatrophie.“ Jedes Gewebe im Körper bildet sich zurück, wenn es nicht benutzt wird.
 

Ich habe im Oberkiefer eine Zahnlücke, die mich nicht stört, da sie nur zu sehen ist, wenn ich lache.

Sie sollten sich mit der Zahnlücke nicht anfreunden; die benachbarten Zähne der Zahnlücke können aufgrund mangelnden Halts in Richtung Zahnlücke kippen und dadurch gerät die ganze Gebissseite durcheinander, die Zähne stehen schräg und nicht mehr an ihrem angestammten Platz. Im schlimmsten Fall resultiert daraus eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) mit unterschiedlichen CMD-Symptomen.
 

Mein Zahnarzt drängt darauf, eine hintere Zahnlücke zu versorgen, obwohl mich diese nicht stört.

Das Gebiss eines Menschen mit allen seinen Zähnen ist keine starre Einrichtung, sondern vielmehr ein bewegliches System, dass auf Veränderungen (wie etwa eine Zahnlücke) umgehend reagiert. Die Position eines Zahnes im Gebiss wird bestimmt von seinen Nachbarzähnen, die ihn stützen, sowie von seinem Gegenüber, dem Antagonisten. Wird die Zahnlücke nicht versorgt, kann ein „falscher Biss“ entstehen.

Spezialisierte CMD-Zahnärzte können mit einer Funktionsanalyse/CMD-Diagnostik abklären, ob bereits eine Kaufunktionsstörung vorliegt und diese ggf. mit dem DROS®-Therapiekonzept behandeln.
 

Stimmt es, dass Zahnimplantate den Abbau von Kieferknochen verhindern?

Zahnimplantate ersetzen die natürlichen Zähne im Gebiss vollständig. Die künstlichen Zahnwurzeln werden vom Implantologen in den Kiefer eingesetzt und heilen dort vollständig ein. Der festsitzende Zahnersatz bildet eine dauerhafte feste Verankerung im Kieferknochen und ist mit den biomechanischen Eigenschaften der echten Zähne vergleichbar.

Ähnlich wie Muskeln beim Training wird der Kieferknochen bei der mechanischen Belastung beansprucht, weil ein natürlicher Kaudruck über die künstliche Zahnwurzel auf den Knochen einwirkt. Dies verhindert den Knochenrückgang bzw. stoppt ihn. Damit bleiben auch die individuellen Gesichtszüge des Patienten langfristig erhalten, was neben der gesteigerten Lebensqualität auch den ästhetischen Vorteil bringt. Im Gegensatz zur Implantatversorgung verliert der Kieferknochen bei der Versorgung mit herausnehmbaren Prothesen an Volumen, was sich ebenfalls auf das umliegende Weichgewebe negativ auswirkt, weil sich Zähne lockern oder verloren gehen können.
 

Ich habe von einer Methode gehört, bei der 4 Implantate ausreichen, um eine feste Prothese für den ganzen Kiefer zu erhalten. Wie geht das?

Bei dieser Methode handelt es sich um das sog. All-on-4®-Behandlungskonzept. Dabei werden Patienten mit zahnlosen Kiefern mit vier Implantaten pro Kiefer versorgt, um hieran festsitzenden Zahnersatz zu fixieren. Das Besondere an der All-on-4®-Therapie ist es, dass der gesamte Eingriff normalerweise an einem einzigen Tag gemacht wird und die Zähne danach gleich belastbar sind. In nur einem Termin werden die möglicherweise nicht mehr erhaltenswerten Zähne entfernt, die künstlichen Zahnwurzeln im Kiefer eingesetzt und der implantat-getragene Zahnersatz daran befestigt. Man spricht daher auch von „festen dritten Zähnen an einem Tag.“

Bemerkenswert ist beim All-on-4®-Konzept auch die Positionierung der Implantate. Im Seitenzahnbereich werden die künstlichen Zahnwurzeln in einem bestimmten Winkel eingesetzt. Dies ist selbst möglich, wenn für konventionelle Implantate nicht genug Knochenvolumen vorhanden ist. Ein vorheriger Knochenaufbau ist deshalb meist nicht nötig.

Das All-on-4®-Konzept wurde von der Schweizer Firma Nobel Biocare entwickelt, die auf intensive Forschung setzt und über belastbare klinische Studien und Dokumentationen verfügt. Speziell etablierte All-on-4®- Kompetenzzentren in Deutschland gewährleisten die hohen Qualitätsstandards beim Einsatz.
 

Was ist ein Implantat-Abutment?

Aus dem Englischen übersetzt heißt „abutment“ Stützpfeiler. In der zahnmedizinischen Implantologie versteht man unter einem Abutment das Verbindungselement zwischen einer künstlichen Zahnwurzel und dem sichtbaren Teil der prothetischen Versorgung. Es dient zur Befestigung von Zahnersatz und fungiert wie ein Stützpfeiler, der für Stabilität sorgt.

Implantat-Abutments werden hauptsächlich aus Titan oder Titanlegierungen hergestellt, aber auch biokompatible Materialien wie Keramik-Abutments oder Zirkon-Abutments kommen zum Einsatz. Sie sind sowohl konfektioniert erhältlich als auch als individuelle Anfertigung aus dem Meister-Dentallabor. Maßgefertigte Abutments haben durch die individuelle Anpassung an die Implantatposition nicht nur den Vorteil, dass die korrekte Okklusion sichergestellt ist, sondern dass auch ästhetisch optimale Ergebnisse erzielt werden.
 

Was ist eine Suprakonstruktion

In der Implantologie verwendet man den Begriff „Suprakonstruktionen“ als Sammelbegriff für alle Zahnersatzteile und Aufbauten, die an Zahnimplantaten fixiert sind. Dazu gehören u. a. Kronen, Brücken oder Zahnprothesen, die auf einzelnen Zahnimplantaten oder auf einer unterschiedlichen Anzahl von Implantaten befestigt werden. Auch ein Abutment, welches die Verbindung zwischen der künstlichen Zahnwurzel und der künstlichen Zahnkrone herstellt, gehört zu den Suprakonstruktionen.
 

Bis zu welchem Alter können Implantate eingesetzt werden?

Aufgrund des demografischen Wandels steigt der Bevölkerungsanteil der Senioren. Die moderne Alterszahnheilkunde berücksichtigt dies und bietet auch für Menschen in höherem Lebensalter unterschiedlichste Behandlungslösungen mit Zahnimplantaten an. Welche Implantate oder Implantatsysteme in Frage kommen, hängt nicht vom Lebensalter ab, sondern vom individuellen Zahngesundheitsstatus, der beim Zahnarzt oder Implantologen eingehend diagnostiziert wird.

Man kann mit einzelnen Implantaten Lücken schließen oder mit Implantatkonzepten (z. B. das All-on-4®-Konzept) komplett zahnlose Kiefer versorgen. Das Ziel jeder Maßnahme in der Implantologie ist es, die uneingeschränkte Kaufunktion wiederherzustellen oder zu erhalten. Dafür gibt es keine Altersgrenze, denn spezialisierte Implantologen berücksichtigen neben dem aktuellen Zahngesundheitsstatus u. a. die Knochendichte, anatomische Strukturen und auch die Allgemeingesundheit. Lediglich sehr schwerwiegende Erkrankungen sprechen gegen das Einsetzen von Implantaten im Seniorenalter (z. B. entgleister Diabetes oder frischer Herzinfarkt).

Auch die Zahnästhetik spielt in der Alterszahnheilkunde eine große Rolle, denn schöne Zähne geben Sicherheit und steigern die Lebensqualität. Implantate beugen darüber hinaus auch dem Knochenschwund im Kiefer vor. Das bedeutet, dass die Gesichtszüge erhalten bleiben.
 

Wie sieht die Nachsorge bei eingesetzten Implantaten aus?

Wenn die Implantate im Kiefer eingeheilt sind, hängt die Haltbarkeit der hochwertigen Implantate von der Mundgesundheit ab. Was für die echten Zähne wichtig ist, gilt auch für die Pflege der Implantate. Die wichtigsten Maßnahmen bei der Nachsorge einer Behandlung mit Zahnimplantaten, um einen Implantatverlust zu verhindern, sind die häusliche Mundhygiene und regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt oder Implantologen. Außerdem ist es ratsam, ein bis zwei Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis durchführen zu lassen, um im Mund die Bakterien zu reduzieren, die eine Periimplantitis (Entzündung des Zahnfleisches im Bereich des Implantates) verursachen.

Bei dem Nachsorge-Termin prüft der Implantologe zunächst den korrekten Sitz der Implantate. In bestimmten Zeitintervallen wird die verschraubte Implantat-Prothetik abgenommen und gereinigt. Außerdem werden in längeren Zeitabständen Röntgenaufnahmen angefertigt, um Veränderungen im Kiefer zu erkennen. Der Patient erhält nach dem Einsetzen der Implantate einen sogenannten Implantatpass, in dem wichtige Daten und Nachsorge-Termine eingetragen werden.
 

Wie ist der Behandlungsablauf, wenn man sich Zahnimplantate einsetzen lässt?

Die Art und die Dauer der Behandlung mit Zahnimplantaten hängt immer von dem aktuellen Mundgesundheitsstatus des Patienten ab. Jedem Eingriff in der Implantologie geht deshalb eine genaue Diagnose mit bildgebenden Verfahren (OPG, digitale Volumentomografie (DVT) oder Computertomografie) voraus, um Kiefer, Schädel, anatomische Strukturen und Knochendichte zu vermessen. Erst dann werden dem Patienten die individuellen Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Dank modernster Technik ist sogar eine Vorschau auf das Ergebnis möglich. Möglicherweise müssen jedoch Vorbehandlungen durchgeführt werden (z. B. Kieferknochenaufbau oder das Extrahieren von nicht erhaltungswürdigen Zähnen oder Zahnwurzeln).

Die eigentliche Behandlung ist ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose oder die Behandlung unter Lachgassedierung. Hierbei wird die Mundschleimhaut geöffnet und die künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt. Manchmal wird hierfür eine vorab hergestellte Bohrschablone verwendet, um den Bohrwinkel und die Bohrtiefe genau zu bestimmen. Im nächsten Schritt setzt der Implantologe eine Verschlusskappe für die Einheilphase ein und näht die Wunde. Danach erfolgt eine Abdrucknahme, um den Patienten mit einem provisorischen Zahnersatz zu versorgen.

Die Einheilung kann mehrere Monate dauern. Erst danach wird das Provisorium entfernt und das Implantat freigelegt. Nun bringt der Implantologe das sogenannte Abutment an, das ist das Verbindungsteil zwischen der künstlichen Zahnwurzel und dem sichtbaren Teil des Zahnersatzes. Hieran wird der festsitzende Zahnersatz (z. B. Zirkon-Vollkeramikkrone oder Brücke) befestigt.

Es gibt allerdings auch Implantatsysteme, die sofort belastet werden können. Dann ist die gesamte Behandlungsdauer kürzer.
 

Ist eine Zahnimplantation trotz einem Kieferdefekt möglich?

Die häufigsten angeborenen Kieferfehlbildungen sind Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten. Diese Art von Kieferdefekten erfordert zunächst eine kieferorthopädische bzw. fachärztliche Therapie, die viel Geduld verlangt und mit dem Abschluss des Knochenwachstums im jungen Erwachsenenalter endet. Erst danach ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, den Kiefer mit Zahnimplantaten zu versorgen. Kieferdefekte können jedoch auch durch Unfälle entstehen – oder sogar durch notwendige Operationen.

Grundsätzlich gilt: Um künstliche Zahnwurzeln erfolgreich in einen Kiefer einzusetzen, ist ein bestimmtes Kieferknochenvolumen notwendig, denn die Implantate müssen festen Halt finden und in den Kieferknochen einwachsen. Reicht das Volumen des Kiefers nicht aus, so gibt es in der modernen Implantologie diverse Therapien zum Knochenaufbau und zur Knochenkorrektur z. B. mit Knochenersatzmaterial. Ist der Kieferdefekt sehr ausgeprägt, eignet sich auch eine Eigenknochenspende.

Implantologen, Kieferchirurgen und Kieferorthopäden beraten nach eingehender Diagnose, welche Versorgungslösungen mit Implantaten oder Implantatsystemen es für einen vorhandenen Kieferdefekt gibt.
 

Ich habe zwei Implantate bekommen, was muss ich machen, damit ich sie möglichst ein Leben lang behalten kann?

Das gelingt mit einem regelmäßigen „Implantat-Check“, einer wichtigen Prophylaxemaßnahme in der Implantologie gegen Periimplantitis. Dies ist eine Entzündung des Zahnfleisches im Implantatbereich, ähnlich einer Parodontitis.

Erste Anzeichen einer krankhaften Veränderung im Bereich des Implantats sind meist nicht schmerzhaft. Deshalb werden schleichende Entzündungen oder ein Rückgang des Kieferknochens vom Patienten zunächst nicht bemerkt. Das ist gefährlich, denn unbehandelt verschlimmert sich die Zahnbetterkrankung.

Ein regelmäßiger Implantat-Check in der Zahnarztpraxis oder beim Implantologen ist empfehlenswert, um durch die professionelle Nachsorge etwaige Risiken eines Implantatverlustes zu minimieren. Darüber hinaus sollte ca. halbjährlich eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden, um harte und weiche Zahnbeläge zu entfernen und einer Lockerung des Implantates vorzubeugen.

Zur Dokumentation gehört auch der Implantatpass, den der Patient nach der Implantation erhält. Hier werden alle wichtigen Informationen zusammengetragen: Implantat-Hersteller, Implantattyp, Dentallabor, Zahnersatzmaterial, Untersuchungsergebnisse etc. Ebenfalls werden Röntgenaufnahmen und Behandlungs- und Kontrolltermine dokumentiert.
 

Was ist ein „Funktions-Implantologe“?

Ein Funktions-Implantologe ist ein Facharzt für Implantologie, der über eine Zusatzqualifikation in den Bereichen der Funktionsdiagnostik und Funktionstherapie verfügt. Die Kombination dieser beiden zahnmedizinischen Bereiche erhöht die Qualität und die Nachhaltigkeit der implantologischen Versorgung.

Der Begriff „Funktions-Implantologie“ wurde in der Zahnheilkunde erstmals im Jahr 2011 von der Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) geprägt.

Die Funktions-Implantologie definiert einen Standard, nach welchem Implantologen aus der zentrischen Kieferrelation bzw. der stabilen Kiefergelenkposition heraus die Patienten prothetisch versorgen. Das bedeutet: Bei der Neugestaltung des Gebisses durch Prothetik wird auch die optimale Okklusion berücksichtigt, um das Risiko für funktionelle Fehlfunktionen zu vermeiden, die Beschwerden einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) auslösen können. 
 

Stimmt es, dass bei kompletter Zahnlosigkeit im Unterkiefer nur 4 – 6 Implantate eingesetzt werden müssen?

Die Behandlung mit Zahnersatz ist abhängig von den anatomischen Voraussetzungen jedes einzelnen Patienten. Aber grundsätzlich gilt in der Implantologie die Empfehlung für 6 Implantate im zahnlosen Unterkiefer, wenn ein festsitzender Zahnersatz geplant ist und für 4 Implantate, wenn man herausnehmbaren Zahnersatz daran befestigt.

Jeder Implantation gehen selbstverständlich ausführliche Untersuchungen und detaillierte Beratung durch ein erfahrenes Team an Implantologen, Zahnärzten und Zahnärztinnen und Zahntechnikern voraus, um das individuell passende Implantatsystem, z. B. das All-on-6® – Konzept, zu bestimmen.
 

Ich bin schon etwas älter und habe große Probleme mit dem Halt der Prothese im Unterkiefer, möchte aber keinen so großen Eingriff mehr machen lassen. Wie sinnvoll sind Mini-Implantate in meinem Fall?

Herausnehmbare Vollprothesen, sogenannte dritte Zähne, sind häufig mit funktionellen und ästhetischen Einschränkungen für den Patienten verbunden. Deshalb werden in der Implantologie zur Optimierung der Zahnversorgung Mini-Implantate eingesetzt, um Vollprothesen daran zu befestigen. Die Mini-Implantate sind mit einem kleinen Kugelkopf oder mit einem Klick-Mechanismus ausgestattet, um die Vollprothese sicher und einfach darin einrasten zu lassen und sie auch zum Reinigen wieder herauszunehmen. Bereits vorhandene Vollprothesen können im Dentallabor entsprechend angepasst werden.

Die Mini-Implantate sind mit einem Durchmesser von 1,8 bis maximal 3 Millimeter deutlich kleiner als herkömmliche Implantate. Sie können unter örtlicher Betäubung durch einen minimal-invasiven Eingriff in den Kiefer eingesetzt werden. 4 bis 6 Mini-Implantate sind nötig, um der Vollprothese Stabilität zu verleihen.
 

Bei mir fehlt von Geburt an ein Zahn in der Front, was mich lange nicht gestört hat. Nun möchte ich diese kleine Lücke aber schließen lassen. Sind hier schmale Implantate geeignet?

Es gibt diese Anomalie der Nichtveranlagung von Zähnen im Frontzahnbereich. Hierbei ist die Entwicklung des Gebisses und oft auch die korrekte Okklusion gestört, was funktionelle Beschwerden nach sich ziehen kann. Bis vor kurzer Zeit wurden zum Lückenschluss kieferorthopädische Therapien angewandt, heute jedoch verwendet man bevorzugt schmale Implantate, die eine optimale prothetische Versorgung mit Zahnersatz ermöglichen. Schmale Implantate haben einen maximalen Durchmesser von ca. 3 mm. Damit werden sie in der Implantologie da verwendet, wo das Platzangebot besonders begrenzt ist. Hauptsächlich ist dies in den Bereichen der Frontzähne und der seitlichen Schneidezähne gleichermaßen von Ober- und Unterkiefer der Fall.

Zahnlücken, die mit schmalen Implantaten versorgt werden, können verschiedene Ursachen haben, u. a. Zahnunfälle und Parodontitis.
 

Ich interessiere mich für ein Zahnimplantat. Welche Voraussetzungen sind notwendig und welche Risiken gibt es?

Der Wunsch nach einem festsitzenden Implantat kann meist in jedem Erwachsenenalter erfüllt werden. Vor einer individuellen Behandlungsplanung beim Implantologen oder beim Zahnarzt gehen selbstverständlich umfassende Untersuchungen voraus, bei der auch die Allgemeingesundheit eine wichtige Rolle spielt. Risikofaktoren, die gegen eine Implantation sprechen, sind u. a. stark ausgeprägte Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislaufleiden, Bluterkrankungen und Knochenleiden. Auf keinen Fall sollte z. B. nach einem frischen Herzinfarkt oder Hirnschlag, bei fortgeschrittenem Krebsleiden oder entgleister Diabetes eine künstliche Zahnwurzel in den Kiefer eingepflanzt werden.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implantation sind außerdem ein bestimmtes Kiefervolumen und eine gesunde Knochendichte, wobei man gezielte Behandlungen durchführen kann, um den Kieferknochen vor der Implantation entsprechend aufzubauen.

Die Risiken und Schmerzen bei der Operation selbst sind durch modernste Implantatplanung und schonende Operationsmethoden minimiert, so dass auch Blutgefäße, Nervenbahnen und Schleimhäute dank innovativer Technik und zahnärztlichem Können weitestgehend geschont werden.

Ein hohes Risiko für die Zahngesundheit ist grundsätzlich mangelnde häusliche Mund- und Zungenhygiene. Dies gilt auch für Patienten mit einer Implantatversorgung. Wenn Bakterien überhandnehmen, kann sich das Zahnfleisch auch um das Implantat herum entzünden und eine sogenannte Periimplantitis auslösen. Im schlimmsten Fall droht der Implantatverlust. Das Risiko bei Rauchern ist hierfür höher.
 

Wie wird eine Implantation geplant?

Eine Zahnimplantation ist ein operativer Eingriff, dessen Erfolg maßgeblich von der Behandlungsplanung vor der Implantation abhängt. Für alle Beteiligten – also Implantologe/Zahnarzt, Zahntechniker und Patient – ist eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig, um ein gutes Behandlungsergebnis auch langfristig zu sichern, denn die Implantatprothetik muss biomechanische, ästhetische und funktionelle Ansprüche erfüllen. 

Der Implantologe untersucht mit modernsten Diagnosemethoden und bildgebenden Verfahren wie digitaler Volumentomografie (DVT), Computertomografie (CT) und Orthopantomogramm (OPG) den aktuellen Zahnstatus und den gesamten Mund- und Kieferraum. Auf den Bildern werden auch die anatomischen Strukturen des Weichgewebes und der Nervenbahnen sichtbar. In der eingehenden Beratung, bei der auch allgemeingesundheitliche Aspekte einbezogen werden, wird über das individuell passende Implantat bzw. Implantatsystem und eventuell nötige Vorbehandlungen entschieden.

Spezielle Computerprogramme ermöglichen eine 3D-Implantat-Behandlungsplanung, die eine Vorschau des Ergebnisses beinhaltet. Außerdem ermöglicht die 3D-Implantatdiagnostik höhere Sicherheit und exakte Präzision bei der chirurgischen Implantation, weil im Vorfeld bereits die optimale Lage der künstlichen Zahnwurzel und der neuen Zahnkrone festgelegt wurde. In anatomisch schwierigen Fällen kann eine Bohrschablone angefertigt werden, die u.a. den Bohrwinkel und die Bohrtiefe genau definieren.
 

Was bedeutet Backward-Planning in der Implantologie?

Backward-Planning wird in der Implantologie als modernes Verfahren eingesetzt, um vom angestrebten Behandlungsziel aus den Therapieweg „rückwärts“ zu planen.

Bei der konventionellen Implantatversorgung werden zuerst die künstlichen Zahnwurzeln eingepflanzt. Danach wird der Zahnersatz angefertigt und angepasst. Beim Backward-Planning ist es umgekehrt: Der Zahnersatz bestimmt die Position der Implantate.

Für die 3D-Implantatplanung werden die durch modernste Diagnosetechnik gewonnenen Informationen (u. a. Zahnstatus, Kieferknochendichte, anatomischer Verlauf von Nervenbahnen etc.) als Basis verwendet. Hiermit kann der Implantologe die geeignete Anzahl der Implantate und deren Länge, Ausrichtung, Winkel und Bohrtiefe festlegen. Falls erforderlich, werden außerdem Therapien zur Regeneration von Weichgewebe und Regeneration von Kieferknochen vorgesehen.

Im zahntechnischen Meisterlabor werden Wax-up, Set-up und Mock-up-Techniken angewandt, um eine in funktioneller und ästhetischer Hinsicht ideale Zahnaufstellung zu planen. Meist wird aus hochwertigem Kunststoff ein provisorischer Zahnersatz hergestellt, der direkt nach der Implantation als Sofortversorgung dient. Nach der Einheilphase, die bis zu mehreren Monaten dauern kann, wird die endgültige Implantatprothetik eingesetzt.

Backward-Planning ist zwar eine kostenintensivere Behandlungsmethode, aber sie ist immer individuell und gibt durch die Vorhersehbarkeit des Ergebnisses große Sicherheit für Patienten und behandelnden Zahnarzt, da Risiken durch die perfekte Planung minimiert werden. Dies gilt vor allem bei schwierigen anatomischen Voraussetzungen und anspruchsvollen Patienten.
 

Ich trage aufgrund kompletter Zahnlosigkeit herausnehmbare Vollprothesen im Ober- und Unterkiefer, die immer wieder Druckstellen verursachen und mit denen ich unzufrieden bin. Können wirklich nur relativ wenige Implantate die gesamte Funktion und Ästhetik des kompletten Gebisses wiederherstellen?

Ja, eine optimale ästhetische und funktionelle Implantatversorgung ist bei komplett zahnlosen Kiefern mit dem All-on-6®-Behandlungskonzept bzw. dem All-on-8®-Behandlungskonzept möglich. Dabei handelt es sich um ein spezielles Versorgungskonzept, bei dem 6 künstliche Zahnwurzeln im Unterkiefer und 8 künstliche Zahnwurzeln im Oberkiefer eingesetzt werden, wenn daran festsitzende Implantatprothektik verschraubt werden soll.

Einer Implantation gehen selbstverständlich immer eine genaue Untersuchung und Planung beim Implantologen voraus. Knochenbeschaffenheit und anatomische Voraussetzungen werden mit modernen Methoden ermittelt und neben der allgemeinen Gesundheit berücksichtigt. Um Patienten sowie Zahnärzten und Zahnärztinnen Sicherheit bei dem operativen Eingriff zu geben, ist ein sogenanntes Backward-Planning ideal, um das Ergebnis vorab sichtbar zu machen und den perfekten Zahnersatz zu wählen bzw. auch – falls nötig - eine vorherige Therapie zum Knochenaufbau einzuleiten.

Während der Einheilphase, die mehrere Monate dauern kann, wird der Patient mit einem hochwertigen Provisorium versorgt, bis der endgültige im Meisterlabor hergestellte Zahnersatz daran befestigt werden kann. Die Behandlung mit dem All-on-6® bzw. All-on-8®-Konzept ist zwar aufwändig, aber die neue Lebensqualität, die damit einhergeht, ist meist unbezahlbar.
 

Warum schenken Zahnimplantate Lebensqualität?

Zahnimplantate ersetzen die eigenen Zähne ohne funktionelle oder ästhetische Einschränkungen. Sie sind nicht von natürlichen Zähnen zu unterscheiden, worauf immer mehr Menschen in jedem Lebensalter Wert legen. Sogar die Gesichtszüge bleiben langfristig erhalten, was einen Menschen jünger und dynamischer erscheinen lässt.

Implantate, die - im Gegensatz zu herausnehmbaren Prothesen - festen Halt haben, geben Sicherheit im Umgang mit beruflichen oder privaten Kontakten. Lachen, Essen, Trinken und Sprechen sind uneingeschränkt möglich. Selbstsicherheit und Ausstrahlung durch ein strahlendes Lächeln machen in allen Lebenslagen erfolgreicher und erhöhen die Lebensqualität.

Die Versorgung mit Zahnimplantaten fördert nicht nur die seelische Gesundheit, sondern da der Genuss von Speisen ohne Einschränkungen möglich ist, wird die Gefahr von Mangelerscheinungen durch einseitige Ernährung reduziert. Damit trägt die moderne Implantologie zur Allgemeingesundheit bei und die Behandlung mit Zahnimplantaten erhöht die Lebensqualität der Patienten.
 

Bei meiner großen Angst wäre doch eine Behandlung unter Vollnarkose das Beste, oder?

Große Behandlungen unter Narkose sind eine Lösung, aber nicht immer der richtige Weg. Die Angst bleibt nach dieser Behandlung bestehen. Sinnvoll ist es, die Angst zu behandeln, damit der Zahnarztbesuch stressfrei wird. Dies gelingt oft auch über eine Sedierung mit Lachgas. Bei Angstpatienten ist die Behandlung unter Vollnarkose jedoch oftmals die einzige Möglichkeit, die Zähne fachgerecht zu behandeln.
 

Ich finde die Spritzen beim Zahnarzt am schlimmsten, was kann ich dagegen tun?

Ihr Zahnarzt kann, bevor er Ihnen eine Spritze injiziert, die Oberfläche des Zahnfleisches mit einem Betäubungsmittel vorbehandeln, der Einstich der Spritze ist dann nicht mehr so spürbar.
 

Kann man auf Spritzen allergisch reagieren, gibt es so was?

Eine Allergie auf das häufig verwendete Mittel Lidocain kann vorkommen. Bei Verdacht auf Unverträglichkeit sollte vor der Behandlung ein Allergietest durchgeführt werden.
 

Wenn ich das Geräusch des Bohrers schon höre, habe ich Angst, was kann ich tun?

Bei vielen Menschen löst das Geräusch des Bohrers Unbehagen aus. Meist liegt es daran, dass sie in der Vergangenheit eine schmerzhafte Erfahrung gemacht haben, die dann mit dem Geräusch assoziiert wird. Es gibt Zahnärzte, die sich auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert haben und besondere Methoden einsetzen.
 

Ich sitze schon vor der Behandlung verkrampft auf dem Zahnarztstuhl, wie kann ich das Problem lösen?

Es gibt verschieden Entspannungstechniken, die helfen, die innere Anspannung zu beheben. Suchen Sie sich eine Technik, die Ihnen entspricht. Hierbei ist es wichtig, dass sie sich täglich etwas Zeit nehmen, das Entspannungsverfahren zu üben.
 

Stimmt es, dass es Zahnärzte gibt, die den Patienten hypnotisieren?

Ja, es gibt verschiedene Methoden, die eingesetzt werden, um Angstpatienten zu helfen. Hypnose ist eine der Möglichkeiten.

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